Chapter 12

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13. September 2014

„Wie war's?"

„Tja..."

„Ach komm schon, jetzt erzähl. Schon schlimm genug, dass du uns gestern nichts sagen wolltest", meinte nun auch Hailey.

„Genau. Raus damit! Sonst geh ich einfach ihn fragen..."

„Das tust du nicht! Okay, okay ich erzähl es ja."

Und da starrten wir alle Jules gebannt an. Die sogleich zu erzählen begann.

„Also es war so: um 19.00 kam er mich abholen, wie es abgemacht war. Dann hat er mir zuerst einmal ein Kompliment gemacht, wie schön ich aussehe - danke für eure Beratung Mädels - und danach sind wir in ein Restaurant in der Stadt gefahren. Es war ziemlich nobel, hätte ich dann doch nicht erwartet. Wir haben unglaublich viel geredet, es war, als würden wir uns schon seit Ewigkeiten kennen und ich weiss auch nicht, aber uns sind nie die Themen ausgegangen. Wir waren solange in dem Restaurant, bis sie uns rausgeschmissen haben, weil sie schliessen wollten. Dann hat er mich nach Hause gefahren."

„Und?", ich konnte ihr ansehen, dass sie einen ganz wichtigen Teil noch weggelassen hatte.

„Und dann... Hat er mich zum Abschied geküsst", bei diesem Satz brach allgemeines Gekreische aus und wir stürzten uns auf sie.

„Jules, Jules, Jules. Du kleines Biest. Wie konntest du uns das erst jetzt erzählen!", meinte Hailey entrüstet.

„Ich erzähl euch solche Dinge halt lieber persönlich."

„Dann ist ja gut, dass wir uns heute selber zu dir eingeladen hatten", meinte Grace trocken. Sie hatte Recht. Wir wollten so dringen wissen, wie ihr Date gelaufen war, dass wir uns am Sonntagnachmittag selbst zu ihr nachhause eingeladen haben. Grace, Hailey und ich.

„Jules und Quentin. Na wenn das mal nicht passt", murmelte ich.

„Was? Nur weil wir beide unseren Namen hassen?", sagte Jules mit gespielter Entrüstung.

„Vielleicht..."

„Aber was ist jetzt, seid ihr nun ein Paar oder nicht?", wollte Hailey wissen. Und das würde mich auch noch interessieren.

„Weiss nicht so genau. Also mir hat es schon total gefallen und alles. Vor allem auch der Kuss, aber ich weiss nicht wie es ihm dabei geht. Ich meine, vielleicht macht er das ja bei jedem Mädchen, das er ausführt?", und plötzlich starrten alle drei mich an.

„Was?", fragte ich zögerlich.

„Ach komm schon Becca. Dein Bruder erzählt dir alles. Küsst Quentin jede mir der er ausgeht?", meinte Grace.

„Ähm keine Ahnung. Ich glaube nicht, dass Jungs über sowas sprechen. Soweit ich weiss, hatte Quentin sowieso schon lange kein Date mehr."

Und wieder begannen alle zu quietschen.

„Aber hey ich weiss nicht, ob das stimmt."

„Habt ihr euch denn schon für ein zweites Date verabredet?", wollte Hailey wissen.

„Nicht so direkt. Er hat einfach gesagt, dass wir das unbedingt wiederholen müssen."

„Na das ist doch schon mal was. Am besten schaust du mal, wieder in der Schule reagiert, wenn ihr euch seht", schlug Grace vor und ich nickte zustimmend.

„Was hältst du davon?", fragte ich meinen Bruder als ich wieder zuhause war.

„Wovon?"

Ich lachte: „Na von Jules und Quentin."

„Ach davon. Keine Ahnung. Was soll ich denn davon halten?"

„Weiss ich doch nicht. Wird das funktionieren?"

„Und woher genau soll ich das wissen? Also ich weiss nur, das Quentin noch nicht so viele Freundinnen hatte und keine Ahnung aber ich glaube er ist ziemlich..."

„Sensibel?", warf ich ein.

„Ja genau sensibel wenn es so um Liebe geht und ich hoffe sehr das Jules es ernst meint mit ihm. Denn ich glaube wenn er eine liebt, dann liebt er richtig und würde alles für sie tun und nicht sich nicht einfach die nächstbeste schnappen."

„Das ist aber süss. Aber wie erkennt man, dass er Jules so liebt?"

„Oh das werden wir ihm dann schon anmerken."

Mein Bruder hatte recht gehabt. Wir merkten es ihm an. Jules war den ganzen Tag nervös gewesen, wie sie auf ihn reagieren sollte, wenn sie sich begegnen. Aber das wäre nicht nötig gewesen, denn als wir ihm, Tommy und Alex in der Pause in der Eingangshalle sahen, ging Quentin mit so einer Selbstverständlichkeit auf sie zu und küsste sie, wie wenn sie schon seit Jahren ein Paar waren. Überrascht blickte ich zu Tommy, der mit seinem Blick ‚Ich hab's dir doch gesagt andeutete'. Wir verbrachten danach den Rest der Pause zusammen. Jules sass auf Quentins Schoss, ich unterhielt mich mit Alex und Grace und Hailey plauderten ein wenig mit meinem Bruder. Ich bemerkte immer wieder, dass andere Mädchen uns eifersüchtig ansahen. Naja verstehen konnte ich das schon. Alle drei, Quentin, Tommy und meiner Meinung nach vor allem Alex waren ziemlich hübsch, und das vier so Unscheinbare und dazu noch einiges Jüngere mit ihnen abhingen passte denen gar nicht. Da war ein Mädchen, das mir so oft böse Blicke zuwarf, dass es langsam ziemlich unangenehm wurde.

„Kennst du die dahinten, mit den langen blonden Haaren und der roten Tasche?", fragte ich Alex schliesslich. Er drehte sich vorsichtig um und sah in die Richtung, in die ich deutete. Er drehte sich wieder zurück und verdrehte die Augen.

„Das ist Bethany. Meine Ex."

„Oh ja dann ist alles klar."

„Was klar?"

„Na, wieso sie mich anschaut, als wüsste sie 1000 verschiedene Wege mich möglichst schmerzvoll umzubringen."

Er lachte und meinte: „Das wüsste sie vermutlich wirklich."

Niemals wieder gleichWo Geschichten leben. Entdecke jetzt