Such mich!

Kapitel 4

Das warme Wasser lief mir den Körper entlang.
Es beruhigte mich ein wenig.
Dann stellte ich das Wasser auf die kälteste Stufe, denn ich hatte mal gehört, dass das Umstellen von kalten zu warmem Wasser den Kreislauf stärkte.
Da ich aber lieber warm duschen wollte stellte ich schnell wieder auf warm zurück und stieg dann, geschätzte 3 Minuten später  aus der Dusche.
Ich trocknete mich ab, zog mich wieder an und lief nach unten.

„Na endlich Jacki ist fertig mit duschen!", posaunte Anna als wäre sie eine Fernsehmoderatorin.
„Ja, er hat es endlich geschafft.", äffte ich sie nach und strich ihr über die Haare, was sie natürlich überhaupt nicht gerne hatte.
Ich erwartete schon,dass sie mich anschreien würde, dann auf vollkommen genervt tun würde und dann am Ende doch noch lachen müsste.

Aber sie überraschte mich.

„Was ist los,Jack?"
„Wieso, was sollte sein?",fragte ich sie, als ob ich nicht wissen würde was sie meinte.
„Du bist den ganzen Abend schon komisch drauf."
„Was meinst du?"
„Jetzt komm schon,Jack! Als ob das normal ist, dass du so tust als wäre heute der beste Tag seit langem!"

< War ich so auffällig gewesen, das meine kleine Schwester wusste, dass ich etwas auf dem Herzen liegen habe. Ich könnte es ihr erzählen, Aber sie würde es nicht verstehen. Emma war nicht nur meine beste Freundin. Ich spürte mehr.Mehr als Freundschaft. Und Anna würde es nicht verstehen, dass ich Angst um sie habe,wenn sie nur einen Tag lang nicht erreichbar ist.
Ich verstehe es ja auch nicht...>

„... Und deswegen merkt man das.
Jack du hörst mir ja überhaupt nicht zu! "

Ich war zu tief in meinen Gedanken versunken als das ich ihr zuhören konnte.

„Jack! Jack!
JAAAAACKKK!"
schrie sie so laut,dass unsere Nachbarn zu uns rüber guckten, die abends gerne noch draußen saßen und in den Himmel guckten, als ob hier jemand ermordet wurde.
Mit einem Lächeln vergewisserten wir Ihnen, dass sie sich keine Sorgen zu machen brauchten.

„Was ist denn Anna? Ich habe grade über etwas nachgedacht",versuchte ich mich auszureden.
„Ja, das habe ich mitbekommen. Aber jetzt sag doch einfach was los ist!"
„Nein, das verstehst du nicht! Ich gehe jetzt schlafen. Gegessen haben wir schließlich schon und ich habe einen anstrengenden Tag hinter mir. Deswegen: Gute Nacht."

Ich ging nach oben in mein Zimmer.
Mein Zimmer hatte Himmelblaue Wände. Nur eine von den 4 Wänden hatten wir ,als ich mit meinem Vater gestrichen hatte, weiß gelassen.
An die weiße Wand wollte ich nämlich mal meine Poster aufhängen.
Ich hatte das Aufhängen von den Postern so lange auf den nächsten Tag verschoben, bis ich die Poster komplett vergessen hatte.
Als ich einige Zeit später meine Möbel im Zimmer ein wenig umgerückt hatte, fielen mir die Poster wieder in die Hände.
Ich sah sie mir alle an, aber die Poster gefielen mir nicht mehr wirklich. Seitdem stand mein Bett an der weißen Wand und die restlichen Möbel alle an den blauen Wänden im Zimmer verteilt.
Aber weil ich den Teil über meinem Bett so kahl und leblos fand, sammelte ich dort Erinnerungen in Form von Bildern.
Es gab Bilder aus dem Urlaub in Mallorca.
Es gab Bilder von mir und meinen Kumpels,als wir im Kino waren.
Und es gab ein Bild mit Emma und mir darauf.
Wir hatten das Bild in der Uni mit einer Polaroidkamera geschossen.
Es war mein Lieblingsbild.

Ich nahm mir mein Handy und guckte wer alles noch online war.
War ja klar fast die ganze Klasse.
Ich schrieb einige Leute an, die mir auch zurückschrieben.
Darunter waren auch Josephin und Leonie.

Zuerst schrieb ich Josephin an:

Hi wie geht's ❔
Gut und dir ❔
Auch.
Und sonst? was machst du so ?

Nichts besonderes und du ?

Pretty Little liars gucken😉

Ist mal wieder typisch für dich😂

😂
Aber sag mal was ist mit Emma
hast du sie erreichen können?📱

Ne du?

Auch nicht.
Hast du schon Leonie gefragt❔

Ne, mach ich gleich

Ok gut muss jetzt aber off wird gerade echt spannend 😏😂
Bye

Dann habe ich Leonie angeschrieben :
Hi
Hey

Dieses Mal war ich ganz direkt und schrieb ihr:

Hast du Emma heute gesehen ?

Ne ich glaube sie ist krank

Ok ich dachte vlt. Hast du sie gesehen
Muss dann auch of bye

Jo, bye

<Leonie weiß auch nicht wo Emma ist. Da hat dieses Gespräch ja echt viel gebracht>

Ich mochte Leonie eigentlich echt gerne war grade aber irgendwie schlecht gelaunt und ein bisschen frustriert,weil ich immer noch nicht wusste was mit Emma los ist oder wo sie war.

Doch dann wurde ich irgendwie ein bisschen optimistisch
<Emma ist morgen bestimmt wieder da.
Dann lache ich darüber wie ich mich angestellt habe nur weil sie einmal nicht in der Uni war>

Ich wurde langsam echt müde und zog meinen Schlafanzug an:
Eine karierte Schlafanzughose in hellgrün und ein einfaches weißes T-Shirt.

Ich lag schon in meinem Bett als die Tür unten aufgeschlossen wurde und meine Eltern nach Hause kamen.
Sie begrüßten Anna und riefen dann durch das ganze Haus :„Jack!"
Ich hatte keine Lust zu antworten und lies sie einfach weiter meinem Namen rufen.
Als sie oben in meinem Zimmer standen
fragte meine Mutter mich:Oh nein! Haben wir dich aufgeweckt?"
Ich antwortete schnell: Nein,nein ich war wach."
Meine Mutter dachte wohl das ich echt super müde sein müsste und sagte deswegen schnell gute Nacht zu mir und ging dann aus dem Zimmer.
Da ich nie so früh ins Bett ging, setzte sich mein Vater and die Bettkante und fragte:„ ist irgendetwas? Hast du Fieber? ist dir schlecht? Soll ich dir einen Tee machen?"
„Nein,nein,Nein und nochmal nein. Mir geht es gut. Ich habe nur einen anstrengenden Tag hinter mir und bin müde. Deswegen möchte ich auch jetzt schlafen."
Anscheinend verstand er, dass ich schlafen wollte und ihn eigentlich auch dazu aufgefordert hatte zu gehen.weswegen er mir noch eine gute Nacht wünschte und dann aus dem Zimmer ging.

Er schloss sogar die Tür.
Sehr untypisch für ihn.

Nachdem er weg war und ich mich ein wenig entspannen konnte,fiel ich in einen unruhigen schlaf...