Die Person kam immer näher an die Bibliothek heran und ich machte mich schon auf das schlimmste gefasst.
„Aaahhhhhh!"
Eine Frau und ich schrieen uns gegenseitig an.
<Eine Frau?
Meine Entführer waren eindeutig Männer.
Oder vielleicht doch nicht?">„Was machen Sie hier?!", fragte mich die Frau und starrte mir schockiert in die Augen.
„Ich würde entführt!
Bin aus dem Zimmer geflohen!
Und ganz zum Schluss hier gelandet!", ich schrie sie aus allen Leibeskräften an und wurde immer wütender.
„Ich würde die letzten 3Tage miserabel behandelt!
Ich habe Hunger!
Und will nach Hause!"Ich war so wütend, dass ich ihr so hart wie ich nur konnte ins Gesicht schlug.
Damit hatte sie wohl genauso wenig gerechnet wie ich.
So etwas unüberlegtes hatte ich eigentlich noch nie getan.Sie tat mir direkt leid, denn sie wirkte als hätte sie von dem ganzen Tumult überhaupt nichts mitbekommen.
Da ich merkte, dass die Frau nichts mit meiner Einführung zu tun hatte,entschuldigte ich mich schnell bei ihr mit einem leise dahin geflüsterten „Das wollte ich nicht,Sorry."
Beschämt guckte ich auf den Boden und sagte kein Wort mehr.Nach einigen Minuten meldete sich die kleine,schlanke Frau zu Wort:
„ Entschuldige,dass ich dich erschreckt habe, aber ich kann mir nicht vorstellen dass du von einem aus unserem Hause entführt wurdest!
Wir sind eine reiche,große Familie was sollten wir denn von dir wollen?"„Das weiß ich ja selber noch nicht! Aber die letzten Tage waren eine Qual für mich.. Wenn ich mich doch nur die Namen der beiden Entführer erinnern könnte! Ich habe ich habe nämlich ein Streit zwischen den beiden mitbekommen!
Aber sagen Sie mal wer sind Sie eigentlich?
Wohnen Sie auch hier?
Wieso wohnen Sie hier?
Gehören Sie zur Familie?",
fragte ich schnell und undeutlich,
weswegen die Frau mich beim ersten Mal nicht verstanden und ich ihr die Fragen erneut stellen musste.„ Ich bin Annabella Rosen und gehöre mit zu dieser Familie."antwortete sie mir darauf.
Ich hatte ihr zwar keine weiteren Fragen gestellt, aber dennoch erzählte sie mir von ihrer Familie.
„Ich lebe hier zusammen mit meinem Stiefvater, einem Butler und mit meiner kleineren Schwester.
Wir leben hier schon seit zehn Jahren. Meine Mutter und mein Vater hatten sich getrennt, bevor meine Mutter zwei Jahre später einen schweren Autounfall hatte und ums Leben kam. Seitdem habe ich auch meinen Vater nie wieder gesehen.
Wahrscheinlich ist er umgezogen und hat mich und meine kleine Schwester allein gelassen. Wir hatten eine Menge Glück, dass meine Mutter kurz bevor sie starb, mein Stiefvater geheiratet hatte, sonst hätten wir jetzt keine richtige Familie mehr."< wow, ich habe echt Glück, dass ich eine richtige Familie habe, dass meine Eltern sich nicht getrennt haben und dass ich Geschwister habe.>
„Tut mir leid, dass ich mich gerade im Moment,wie ein aufgescheuchtes Huhn verhalte, aber glauben Sie mir ich bin nicht freiwillig hier!",entschuldigte ich mich, weil mich Annabella verwirrt anstarrte.
Ich hörte erneut Schritte.
Dieses Mal jedoch war es eindeutig:
Es war ein Mann!„Wenn das stimmt was du mir erzählt hast, dann solltest du dich jetzt verstecken, denn ich glaube das ist mein Stiefvater! Und ehrlich gesagt ist er nicht der netteste hier im Hause!"
Sie zeigte mit ihrem Finger auf einen breiten Bücherstapel, hinter dem ich mich wirklich perfekt verstecken konnte.
Schnell flitzte ich dorthin und hockte mich hinter den Stapel.Zu meinem Glück suchte Annabellas Stiefvater nicht nach mir, sondern nach Annabella.
„ Annabella!
Es gibt essen!
Wo treibst du dich nur wieder rum! Annabella jetzt komm sofort her!
Es reicht,
Annabella jetzt komm!"Schnell schnappte sich Annabella noch ein Buch und tat so als würde sie es lesen.
Ihr Stiefvater schaute sie wütend an:
„Ich habe dich zum Essen gerufen!
Jetzt komm sofort her!Oder du wirst deine Bücher für die nächsten zwei Wochen nicht mehr sehen!"
„Ich bin doch kein kleines Kind mehr! Ich bin 20!
Hast du das immer noch nicht kapiert! Sag mir nicht was ich tun soll und wann ich es tun soll!
Ich bleibe jetzt hier unten und werde mein Buch fertig lesen!",
Sie schrien aus ganzer Seele an.
Er war wohl wirklich nicht der netteste.„Du wagst es mir zu widersprechen?! Ich glaube das wirst du noch lange bereuen", während er das zu ihr sagte, sah er sie bedenklich an.
Schon stand er vor Annabella und schubste sie gegen ein Bücherregal.
Dann schlug er gnadenlos auf sie ein, bis sie zu Boden sackte und sich nicht mehr rührte.
Ich hätte fast laut geschrien, wäre mir nicht eingefallen, dass ich am Ende wahrscheinlich auch am Boden liegen würde.So wartete ich bis Annabellas Stiefvater wieder gegangen war und ich ohne Probleme aus meinem Versteck kommen konnte.
Ich starte sie an.
<Ist sie tot?>Vorsichtig kam ich näher und setzte mich neben sie um ihren Puls zu messen.
Er war noch da.
Dass hieß sie lebte!Ich versuchte, das anzuwenden,was ich in einem Sanitätskurs gelernt hatte.
<Hmm...
Wie ging noch mal die stabile Seitenlage?
Ähhhh...
Okay...>Ich versuchte mir den Text den wir abschreiben mussten ins Gedächtnis zu rufen.
1.Das Bein anwinkeln und dann zur Seite kippen.
2. Den nun unten liegenden Arm in einen rechten Winkel legen.
3. Den anderen Arm an den Mund legen und
4. Den Kopf überstrecken.Schritt für Schritt versuchte ich das gelernte Wissen an Annabella auszuführen. Normalerweise sollte man einen Krankenwagen rufen, jedoch hatte ich mein Handy ja nicht mehr.
Aber was man nach der stabilen Seitenlage machen sollte, hatte ich vollkommen vergessen.
<Bitte sei nicht tot.
Bitte!>
Ich schluchzte in mich hinein.
Gekannt hatte ich sie zwar nicht, aber das änderte nichts daran,dass sie mir wahrscheinlich helfen wollte...
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Such mich!
Teen FictionIch wurde entführt... Und DU musstest mich suchen. Emma und Jack sind beste Freunde. Doch was passiert wenn einer von den beiden urplötzlich verschwindet und sich nicht mehr blicken lässt?