Er war mal süß

399 11 3
                                    

9 Jahre zuvor

Heute war wieder Mal ein scheiß Schultag gewesen. Ich weiß es klingt komisch das von einer 7 jährigen zu hören, aber ihr würdet auch nicht gerne zur Schule gehen, wenn ihr gehänselt werdet.

Ich saß wie üblich auf meinem Bett und sah an die Decke, so konnte ich am besten Nachdenken. Ich war nicht besonders hässlich mit meinem rabenschwarzen leicht gewelltem Haar und den grauen Augen. Ich war weder besonders groß noch klein. Ich sah alles im allen ganz akzeptabel aus. Lag wohl daran das ich gute Gene abbekommen hatte.

Mein Vater war ein sehr gutaussehender Mann. Jedenfalls fand ich das und die alte Dame neben uns das. Die schwarzen Haare hatte ich von ihm. Er hatte jedoch blaue Augen, was ich, wie schon gesagt, ziemlich unfair finde. Aber ich schweife ab. Es gab einen anderen Grund warum mich die anderen Kinder in der Schule ärgerten.

Daran war allein meine Mutter schuld. Ich konnte sie eigentlich nicht Mutter nennen, denn sie war nach meiner Geburt abgehauen um ihre Ehe, mit einem anderen Mann, zu retten. Sie hatte mich nachdem sie mich geboren hatte einfach meinem Vater gegeben und war hinter ihrem Ehemann hergelaufen.

Ich hasste sie. Sie hatte meinem Vater so viel Leid zugefügt. Ich war also das Resultat einer Affäre. Damals wohnten wir noch in einer Vorstadt. In einem winzigen Haus, da meine Mutter uns mit praktisch nichts zurückgelassen hatte. Mein Vater musste jeden Tag hart arbeite um das Geld zusammen zu kriegen, um mich zu versorgen, doch er hatte sich nie beschwert.

Er hatte mich auch noch nie geschlagen. Er war immer nett und freundlich egal was andere über ihn sagten er blieb immer höflich. Er unterstütze mich in allem was ich tat. Er war der Beste Vater der Welt.

Doch wie es nun mal in einer Vorstadt ist, kennt jeder das schmutzige Geheimnis des anderen. Seit wir hier lebten hatten die Nachbarn nichts Besseres zu tun als ihre Mäuler über uns zu zerreißen. Was sie über uns sagten entging natürlich nicht ihren Kindern. Oft wurde ich als Bastard beschimpft. Diese Kinder wussten nicht mal was dieses Wort bedeutete sie plapperten einfach nach was ihre Eltern zu Hause sagten.

Früher wusste ich auch nicht was es bedeutete ich fragte meinen Vater er wollte es mir jedoch nicht erklären. Also fragte ich einfach Google.

Ich bekam eine perfekte Definition: nicht eheliches Kind oft als Beleidigung verwendet. Ich wurde aus meinen Gedanken gerissen als es an der Tür klopfte und mein Vater das Zimmer betrat, ohne auf meine Antwort zu warten. Ich wollte gerade meiner Empörung, über dieses Verhalten kundtun, als ich sah dass er seinen schicksten Abzug trug.

Ich hob eine Augenbraue (was ich schon als 7 jährige gut beherrschte) und sah ihn fragend an. Er erwiderte meinen Blick sichtlich nervös. „kann ich rein kommen" ich ignorierte die Tatsache, dass er schon längst im meinem Zimmer stand und nickte. Er ließ sich unbehaglich am Rand meines Bettes nieder.

Oh Gott so nervös hatte ich ihn noch nie erlebt, langsam machte ich mir sorgen. „weißt du noch ich hab dir doch von dieser Frau erzählt die ich kennengelernt habe" „jaaaa" sagte ich gedehnt, gespannt darauf wo dieses Gespräch hinführte.

„ich will dass du sie kennenlernst. Ich hab für heute Abend einen Tisch reserviert " Er sah mich gespannt an. Es kam zwar etwas unerwartet, aber ich freute mich für meinen Dad. Er hatte mir von dieser Frau erzählt, aber ich hatte nicht gedacht, dass es so ernst war.

Dad hatte mir nie zuvor eine seiner Freundinnen vorgestellt. (er hatte auch nicht sehr viele gehabt.) es gab viele Frauen die Interesse an ihm hatten, aber er hatte sich nicht sonderlich für sie interessiert. Ich glaube das liegt daran das er meine Mutter nicht vergessen kann.

Er hatte es verdient glücklich zu sein, also lächelte ich und sagte. „ ich würde sie gerne treffen." Er atmete erleichtert aus, als wäre ihm eine schwere Last von den Schultern genommen worden. Darüber hatte er sich also die ganze Zeit Gedanken gemacht. Ich musste lachen. Ihm schien das alles sehr wichtig zu sein.

Ich suchte mir meine besten Sachen aus dem Schrank und 10 Minuten später waren wir Aufbruch bereit.

**********
Teil drei ist da. Ich hoffe er gefällt euch
Ich freu mich natürlich über Kommentare :3



Stiefbruder wider WillenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt