Stiefbruder wider Willen

Ein Platz in deinem Herzen

Killian setzte sich auf den Stuhl mir gegenüber. Er sah ziemlich jung auf vielleicht 4 oder 5. Er war super niedlich ich musste mich zusammen reißen um ihm nicht in die Backen zu kneifen.

Aus wunderschönen blauen Augen sah er mich schüchtern an.

Ich lächelte freundlich er wandte schnell den Blick ab. Oh so knifflig.

Wir setzten uns alle an den Tisch und gucken in die Speisekarte. Ich bestellte meine Lieblings Pizza mit Tunfisch und Spinat. Ich und Dad gingen nicht oft essen, aber wenn dann bestellte ich aus Rücksicht immer das billigste, das war schon zur Gewohnheit geworden.

„was willst du trinken du musst nicht das billigste nehmen ich bezahle." Sie hatte es offenbar gemerkt.

„Nein das musst du nicht. Ich werde..." fing Dad an wurde aber von Laurel unterbrochen. „ich hab das Essen vorgeschlagen ich bezahle auch keine Wiederworte." Ich musste lächeln. Dad gehorchte ihr offenbar aufs Wort, denn er leistete keine weiteren Wiederworte.

„Also Paris, erzähl mir ein bisschen von dir." Laurel wurde mir immer sympathischer, je mehr wir redeten. Sie fragte nicht nach der Schule oder anderen langweiligen Dingen. sie fragte nach meiner Lieblings Eis Sorte und nach anderen Dingen die eigentlich nicht wirklich von Bedeutung waren, über die ich aber gerne sprach. Es tat gut mit einer Frau einfach mal nur zu reden. Die meisten Frauen hatten sich mit mir nur unterhalten um sich bei Dad beliebt zu machen.

Natürlich konnte ich mit Dad auch reden, aber das war etwas anderes.

Ich hatte gerade richtig Spaß am Gespräch gefunden, als wir durch ein lautes Geräusch unterbrochen wurden. Killian hatte sein Glas runterfallen lassen. Sofort kam ein Kellner angelaufen, der die Glasscherben weg räumte Laurel entschuldigte sich. „Killian entschuldige dich bitte auch." Forderte sie ihren Sohn auf. Dieser sagte jedoch nicht und wandte den Blick ab.

„Killian was soll das sonst benimmst du dich auch nicht so." sagte Laurel verwundert.

Killian stand auf. „ich geh aufs Klo" bevor jemand noch etwas sagen konnte, verließ er den Tisch.

Wie sahen ihm nach, wie er den Raum durchquere und um eine Ecke verschwand wo die Toiletten lagen.

Als er jedoch nach 15 Minuten immer noch nicht zurück war, begann Laurel sich sorgen zu machen.

„ich geh mal und sehe nach ihm." Sie erhob sich, doch ich kam ihr zu vor.

„ist schon gut. Ich geh mal gucken esst ihr nur weiter." Laurel zögerte noch einen Moment doch dann setzte sie sich wieder.

Ich ging den gleichen Weg wie Killian vor 15 Minuten.

Um die Ecke war ein Gang an deren Ende zwei Türen lagen. Soweit brauchte ich zum Glück nicht zu gehen. Ich hatte schon befürchtet ihn aus dem Klo zu fischen zu müssen.

Er saß in einer Nische, die in der Wand eingelassen war. Killian hatte offenbar versucht sich hinter der Pflanze zu verstecken, die dort stand. Da die Pflanze jedoch nur eine Orchidee war und kein Buch, gelang ihm das nicht sehr gut. Ich kauerte mich zu ihm hinter das Gewächs. Er hatte sein Gesicht in den Knien versteckt. Ab und zu hörte ich ein leises schlurzen.

Ich blieb stumm. Ich wollte, dass er anfing zu reden. Nach einer weiteren Minute Schweigen öffnete er endlich seien Mund. „ich habe einen Dad ich brauch keinen neuen." Ich schwieg mein Dad hatte mir nichts von Killians Vater erzählt. Es war auch ein sehr unpassender Moment um zu fragen.

„wie sind nicht hier um den Platz von irgendjemandem einzunehmen." Er sah mich mit großen, roten Augen an.

„wir ersetzen auch niemanden oder nehmen den Platz in deinem Herzen weg, der deinem Vater gehört. Das Herz ist aber groß weißt du. Vielleicht hast du noch eine leere Stelle wo du mich und meinen Vater hin quetschen kannst." Ich wusste wie er sich fühlte deshalb lächelte ich ihn wärm an und stand auf.

„kommst du" er nickte. Ich beugte mich runter und wischte ihm die Tränen aus dem Gesicht. An die Aufgabe als große Schwester konnte ich mich gewöhnen.

Wie kehrten zum Tisch zurück unterwegs nahm Killian meine Hand. Ich musste lächeln er war so knuffig. Wahrscheinlich würde ich noch einen kleinen Brüder Komplex entwickeln.