Was ist mit meinem kleinen Bruder geschehen?!

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Nach dem Essen dauerte es nicht mehr lange bis wir zu Laurel zogen. Mein Vater fand darauf eine gut bezahlte Arbeit.

Killian war ziemlich anhänglich, was ich allerdings nicht schlimm fand. Im Gegenteil mochte ich das Gefühl gebraucht und gemocht zu werden sehr.

Die einzigen die nicht zufrieden schienen, waren Laurel Eltern. Laurel kam aus einer eher reicheren Familie. Sie wollten nicht das Laurel mit einem armen Schlucker, wie sie Dad nannten, zusammen war.

Das alles Endete in einem heftigem Streit in Folge deren Dad Laurels Vater eine gebrochene Nase verpasste und ich beinahe von einem fliegendem Blumentopf getroffen wurde.

Nach diesem Denkwürdigen Tag brachen wir den Kontakt zu Laurels Eltern ab. Diese wiederrum strichen ihre Tochter aus ihrem Testament und unterstützten sie nicht mehr Finanziell.

Laurel und Dad heirateten dann auch und ich begann Laurel Ma zu nennen.

Als Killian in die Mittelschule kam unternahm er immer weniger mit mir und mehr mit seinen Freunden.

Dann kam ich in die High-School und von einen Tag auf den anderen ignorierte er mich. Da fing er auch an immer abfälliger mir gegenüber zu sein. Was war nur passiert. Lag es vielleicht daran das er immer beliebt wurde und ich ihm nicht cool genug als große Schwester war

Er hatte mir ganz klar gesagt das er nicht wollte, dass irgendjemand wusste wie wir zueinander standen. Es verletzte mich schon ein wenig, aber ich akzeptierte es.

Gegenwart

Ich hatte keine Wahl, als hinter dem Haus, mein Glück bei der Kellertür oder den Kellerfenstern zu versuchen. Das Problem war nur das der Vorgarten mit einer Mauer vom hinteren Teil abgetrennt wurde. Im hinteren Teil lagen die Kellertür und auch alle Kellerfenster. In diese Mauer war ein Tor eingelassen. Ich ging zum Tor und rüttelte verzweifelt an der Türklinke. Abgeschlossen. Natürlich heute hatte ich auch gar kein Glück.

Ich musste also über die Mauer klettern. Sie war höher als ich groß war.

Ich sprang.

Beim dritten Versuch konnte ich am oberen Rand der Mauer halt finden. Ich schaffte es, mit Hilfe vom Efeu, nach oben zu klettern, nicht ohne mir die Hände aufzuschürfen.

Als ich oben ankam war ich ziemlich stolz auf mich. Nun hatte ich jedoch ein neues Problem: jetzt musste ich auf der anderen Seite wieder runter klettern. Ich saß so auf der Mauer das meine Beine in der Luft baumelten. Vorsichtig drehte ich mich um. Und kletterte hinab. Plötzlich hörte ich ein unheilvolles Geräusch. Ich blickte nach oben, um gerade noch rechtzeitig mitzubekommen, das der Efeu, an dem ich mich gerade festhielt, riss. Scheiße. (wie oft hatte ich das heute schon gedacht) Ich kniff die Augen vor Schreck und Angst zusammen. Den Schrei, der mir gerade in der Kehler saß, unterdrückte ich erfolgreich. Ich fiel schmerzhaft auf meinen Hinter, die gerissene Efeupflanze in der Hand.

Immer noch mit geschlossen Augen und rasendem Herz saß ich auf dem Boden. Langsam öffnete ich die Augen. Ich war nicht tief gefallen nur ca. 30 cm. Ich atmete erleichtert aus. Ich hatte nicht mal bemerkt, dass ich die Luft angehalten hatte.

Da hatte ich wohl Glück im Unglück gehabt.

Was für ein bescheuerter Spruch, das alles war allein Killians Schuld. Ich würde mir morgen einen Racheplan ausdenken.

Doch heute wollte ich nur noch ins Bett, also stand ich auf und rieb mir den schmerzenden Hintern. Zum Glück war nichts Schlimmeres passiert. Ich ging seitlich am Haus entlang in Richtung Kellertür. Sie war offen. Mein Vater vergaß oft sie abzuschließen. Manche denken jetzt bestimmt das, das voll leichtsinnig ist, aber in der Gegend, wo wir wohnen ist noch nie ein Einbruch passiert oder sonst irgendetwas spannendes. Ich betrat leise das Haus und zog die Tür hinter mir zu. Auf Zehenspitzen lief ich durch den Keller und öffnete die Tür zum Eingangsbereich.

Ich schleppte mich die Treppe hoch und ging, ohne Killians Tür, die genau gegenüber von meiner lag, auch nur mit einem Blick zu würdigen, in mein Zimmer. Müde ging ich hinüber zu meinem Bett und ließ mich darauf fallen. Ich zog mir nicht mal die Schuhe aus. Fast sofort schlief ich ein und träumte von meiner Rache an Killian. Was für eine anstrengende Nacht!



Stiefbruder wider WillenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt