Elysion

Du bist in Elisyon

So schnell wie möglich stieg der Frontmann auf sein Pferd. Seine Augen waren überfüllt mit Wut, doch ich war mir sicher dass ich auch Angst darin erkennen konnte. Dann rief er mir zu:"Glück gehabt, doch das nächste mal hast du keinen Schutzengel mehr." Dann schrie er laut und heiser:" Rückzuuuuug!" Und drückte mit seinen Schenkeln so fest gegen sein Pferd, dass es wie ein Blitz davon gallopierte. Auch die anderen Männer machten kehrt und waren innerhalb kürzester Zeit in der Richtung verschwunden von welcher sie gekommen waren.

Ich stand wie angewurzelt da und hatte nicht die leiseste Ahnung was gerade geschehen war. Plötzlich hörte ich das Knacksen eines Astes im Wald. Schnell schaute ich in diese Richtung. Ich konnte schwören dass ich jemanden vorbeihuschen sah.

Ich schluckte leer. Mein ganzer Körper füllte sich mit Angst. Und wieder stellte sich mir die Frage ob das ganze real ist?

Ich hatte keine Ahnung woher ich plötzlich diesen Mut fasste, aber ich schritt langsam Richtung Wald zu. Den Dolch immernoch fest umklammert in meiner Hand.

Da schon wieder das Knacksen! Oder bildete ich mir das ganze nur ein? "Hallo?" Probierte ich zu rufen, doch es kam nur ein heiseres Krächzen raus. Niemand antwortete mir. Also bildete ich es mir doch nur ein! Nein! Da war schon wieder ein Knacksen.

Oder hörte ich etwa sogar Schritte. Ich wollte mich umdrehen, doch plötzlich packte mich eine Hand an der Schulter. Ich erschrack so sehr und wollte anfangen los zu schreien. Doch eine zweite Hand wurde fest auf meinen Mund gedrückt.

"Scheisse", dachte ich. Dann fiel es mir ein, ich hatte ja noch immer den Dolch in meiner Hand. Ich probierte denjenigen der mich festhielt, mit dem Dolch zu treffen. Doch ich erwischte nur immer Luft. Ich holte weiter aus mit dem Dolch. Und wollte voller Wucht den hinter mir stechen. Ich traf tatsächlich. Der Dolch bohrte sich in das Fleisch und ich erschrack so sehr dass ich ihn gleich los liess.

Der, der mich festhielt schrie auf. Schnell liess er mich los und fiel rückwärts auf den Boden. Ich hatte ihn am Oberschenkel erwischt und mein Dolch steckte immer noch drin.

Erst jetzt sah ich ihn an. Er war kaum älter als ich. Hatte Rabenschwarzes, kinnlanges Haar und giftgrüne Augen. Welche mich momentan voller Schmerzen anstarrten.

Ich wusste nicht was ich jetzt tun sollte. Sollte ich jetzt weglaufen, doch dann würde ich niemals Antworten auf all die Geschehnisse bekommen! Also blieb ich und irgendwie tat mir der Junge sogar leid, so wie er mich mit seinem Schmerzverzerrtem Gesicht gerade anstarrte.

"Was soll der Scheiss?!", fauchte er mich an. "Schliesslich habe ich dir gerade das Leben gerettet."

"Du warst das mit den Pfeilen?" Fragte ich ihn schokiert. Er starrte mich mit glühenden Augen an, was soviel wie 'ja' bedeutete.

Nun überkamen mich die Schuldgefühle. Schnell kniete ich mich neben ihn, nahm mein Fell, welches immernoch über meinen Schulter hing und bad es ihm fest um den Oberschenkel. Es sollte eine Art Druckverband sein.

Tatsächlich half es, denn ich merkte wie sich sein Gesichtsausdruck langsam entspannte. "Danke" murmelte er so leise, dass ich es fast nicht verstand.

Ich half ihm sich aufzurichten. Er starrte mich an und sein Blick durchbohrte mich beinahe. "Wer bist du?" Fragte er nach einer gefühlten Ewigkeit.

"Mein Name ist Jade und ich.." Weiter kam ich nicht, denn der Junge unterbrach mich sofort. Geschockt starrte er mich an und flüsterte:" Du bist die Jade? Jade Wilkinson? Nachfahrin von Amelia Wilkinson, Hüterin des Trones und Beschützerin unseres Landes?"

Jade verstand die Welt nichtmehr. "Was zur Hölle redest du da? Und warum kennst du meinen Nachnamen? Und am wichtigsten wo bin ich überhaupt?!" Jade fauchte den Jungen wahrlich an. Doch er beachtete sie nicht weiter. Stattdessen nahm er sie an der Hand und lief los. Unterwegs schwafelte er etwas von Phrophezeiung und das Jade alle retten würde und er es dem ganzen Dorf verkünden muss.

"Stop!" Schrie Jade und blieb aprupt stehen, so dass der Junge fast hinfiel. "Beantworte zuerst meine Fragen, sonst laufe ich nicht weiter." "Huh, oh ähm also ich bin Jaron und das Hier ist Elysion." Sagte Jaron während sich ein Lächeln auf seinem Gesicht ausbreitete.

Erst Jetzt sah Jade wie attraktiv der Junge war. Sein Gesicht hatte eine perfekte Symetrie und seine Wangenknochen glichen einem Model. Ausserdem war er unglaublich gross und stattlich gebaut.

"Elysion?" Fragte Jade Jaron unglaubwürdig. Dieser nickte nur, nahm wieder ihre Hand und sprintete weiter.