Nach einer gefühlten Ewigkeit sah Jade endlich aus der Weite ein Dorf. Als sie näher kamen, bemerkte Jade das alles aussah wie aus ihren Geschichtsbüchern. Das ganze Dorf schien als wäre Jade im späten Mittelalter gelandet. Die Häuser waren aus Stein gebaut. Autos gab es natürlich keine, dafür überall Kutschen mit Pferden.
Wieder fragte sich Jade wo sie gelandet war. Sie wollte sich umsehen, doch Jaron blieb nicht stehen, er rannte immer weiter. Er rannte tiefer in das Dorf hinein. Schlussendlich blieben sie vor einer Taverne stehen. Das Gebäude war alt und der Putz bröckelte langsam von der Mauer.
Vor dem Eingang standen zwei unheimliche Gestalten. Männer midestens 2 Meter gross und ihre Gesichter waren völlig entstellt. Bei dem einen hing ein Auge aus der Augenhöhle und der andere hatte eine Narbe quer über sein Gesicht.
Jade fühlte sich unwohl und sie klammerte Sich an Jarons Hand. "Was sind denn das für Gestalten?" Probierte sie zu fragen, doch ihre Stimme war nichts weiter als ein Flüstern. "Oger!" Zischte Jaron zurück. Er starrte Jade direkt in die Augen. "Starr Sie ja nicht so an, sie mögen keine Fremdlinge." Schnell windete sich Jades Blick Richtung Boden.
Jaron zerrte sie in die Taverne. Es war dunkel und die Luft drohte Jade zu ersticken. Der Raum hatte keine Fenster, überall hockten finstere Gestalten und starrten Jade voller missmut an. Sie fühlte sich unwohl.
Jaron lief bis ans Ende der Taverne bis zu einer unscheinbaren Tür. Dahinter verbarg sich ein Raum. Es war heller als in der Taverne. Am Boden lag ein Bärenfell, an der Wand war ein Cheminee in dem ein Feuer loderte und in der Mitte stand ein Schaukelstuhl. Ansonsten war der Raum leer.
"Hallo Tante Elisa" Sagte Jaron. "Jaron" krächzte eine Stimme. Jade erschrack, woher kam die Stimme. Erst jetzt bemerkte sie das in dem Schaukelstuhl eine alte, kleine Frau sass.
"Ich sehe, du bist nicht allein." Krächzte die alte Frau nochmals. "Wen hast du da mitgebracht." "Du wirst es nicht glauben, aber es ist Jade!" Sagte Jaron, er war völlig aus dem Häuschen.
Die Frau schnaubte. "Ich wusste dass du kommst, tritt näher zu mir." Wie angeklebt blieb Jade stehen und starrte Jaron an. Er lächelte. "Na geh schon, beissen wird sie dich wohl nicht." Seine Stimme war voller Ironie.
Langsam schritt Jade in die Mitte des Raumes. Die Frau machte ihr ein mulmiges Gefühl.
Als Jade, Elisa genauer ansah, bemerkte sie dass die alte Frau blind war. Wie hatte sie Jade nur bemerkt? "Knie nieder mein Kind." Bemerkte sie. Jade zitterte und ihre Knie wurden weich. Warum hatte sie solchen Respekt vor Elisa.
Die Frau nahm Jade's Gesicht zwischen ihre faltigen kleinen Hände. Sie strich eine Haarsträhne hinter Jades Ohr. "Du bist es eindeutig, die Ähnlichkeit mit Amelia ist nicht zu verwechseln."
"W-wer ist Amelia?" Stammelte Jade. Elisa lächelte und ihre verfaulten Zähne kamen zum Vorschein. Doch sie sagte nichts. Anstelle rief sie nach Jaron, welcher wie ein Welpe zu ihr gesprungen kam. "Bring sie auf ein Zimmer, sie sollte sich nach all dem Schock zuerst ausruhen."
Jade sträubte sich. Doch Jaron wollte sie wegziehen. "Nein!" Fauchte sie ihn an. "Ich will zuerst wissen was hier los ist."
"Alles zu seiner Zeit." Meinte Jaron gelassen und zog Jade mit sich. Sie wollte sich wehren, hatte jedoch keine Chance gegen ihn.
Sie gingen wieder raus in die Taverne und liessen die alte Frau alleine.
Jaron's Augen zuckten umher als würde er jemanden suchen. Anscheinend tat er das auch. Als er nämlich eine junge, feste Frau erblickte, schritt er schnell auf sie zu. Sie hatte ein Kleid an und Teller in der Hand, was warscheinlich bedeutete das die Frau hier arbeitete.
"Ich brauche ein Zimmer." Sagte er zu ihr. Die Frau nickte und verschwand kurzerhand in einem Nebenzimmer. Nach kurzer Zeit kam sie mit einem Zimmerschlüssel wieder raus und drückte ihn Jaron im die Hand. "24" bemerkte sie kurz und lief dann wieder weiter.
"Musst du nicht bezahlen, oder so?" Fragte Jade verdutzt. "Nein, das war meine Schwester, die Taverne gehört meiner Familie." Jaron lächelte. Er nahm ihre Hand und führte sie zu einer Treppe am Ende des Raumes.
Am Ende des Ganges, war eine schäbige Tür mit der Aufschrift 24. Der Raum dahinter war klein und ausser einem Bett und Schreibtisch war nichts darin.
"Ruh dich aus, es war ein strenger Tag für dich." Jaron schloss die Tür hinter sich. Sie hörte noch wie sich seine Schritte langsam entfernten.
Erschöpft legte sie sich aufs Bett. Jade wusste nicht was los war. Doch sie war so erschöpft, dass sie innerhalb kürzester Zeit einschlief.
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Elysion
FantasyAuf den ersten Blick scheint Jades Leben ganz normal. Doch ihre Familie verbirgt dunkle Geheimnisse, von denen Jade niemals erfahren dürfte. Als sie jedoch ein altes Buch auf dem Dachboden findet, verändert sich Jades Leben rasant. Jede Nacht träumt...