Schlangenaugen

10.6K 608 89
                                    

„Dracooo, wie weit bissssst du mit dem Plan?", hörte er eine grauenvolle Stimme in seinem Kopf herum schwirren. „E-er ist fast f-fertig", stotterte der Blondschopf und verbeugte sich vor dem dunklen Lord. „Das reicht nicht!!", schrie dieser auf und ein grüner Strahl schoss aus seinem Zauberstab und traf den jungen Zauberer.

Schweißgebadet schrecke Draco hoch. Nur ein Traum, es war nur ein Traum... Keuchend ließ er seine Arme hängen und lockerte seine Schultern. Wie er diese Albträume hasste, es gab nichts Schlimmeres. Genervt schmiss er die Decke beiseite und stand auf. Schwankend tapste er Barfuß zum Büro seines Hauslehrers und klopfte erschöpft an.

Die Tür schwang auf und Draco fiel quasi in den Raum hinein. „Sie hatten wieder einen Albtraum, Mr. Malfoy?", hörte er Snape fragen, wobei er das Wort „Albtraum", besonders betonte. „Ja Sir", murmelte Draco klein laut. Sein Lehrer seufzte auf. „Ich wünschte wir hätten etwas mehr Zeit, aber dann sollten wir wohl morgen anfangen, jetzt sind sie zu schwach, ruhen sie sich noch etwas aus", befahl Snape ihm fast und setzte sich an seinen Schreibtisch.

„Ich kann aber nicht mehr warten! Ich kann keinen klaren Gedanken mehr fassen, ich will jetzt anfangen!", schrie Draco seinen Lehrer keuchend an. Tränen sammelten sich in seinen Augen, die er aber wie schon so oft zurück hielt. „Mr. Malfoy, sie können in diesem Zustand unmöglich anfangen", antwortete Snape immer noch mit ruhigem Unterton. Draco stöhnte genervt auf, diese Nacht könnte er eh nicht mehr schlafen, warum durfte er nicht anfangen?

„Und jetzt gehen sie wieder in ihr Bett, ich gebe ihnen noch etwas mit damit sie schlafen können", murmelte sein Lehrer vor sich hin und kramte ein paar Sachen zusammen.

„NEIN!", schrie Draco dann auf einmal und starrte Snape eindringlich an. „Ich werde das nicht nehmen!", zischte er dann und seine Augen nahmen einen seltsam roten Ton an. Snape atmete tief durch und kniete sich dann vor seinen Schüler. „Draco Malfoy, jetzt denke daran wie Du bist und nicht wie Er ist!".

Doch der Schüler zuckte nur kurz zusammen. Seine Finger krallten sich zornig in den Stuhl auf dem er saß und seine Pupille verengte sich. „Draco!", rief Snape schon etwas beunruhigter auf. Der Schüler zuckte unter erheblichen Schmerzen auf, doch konnte er sich nicht bewegen. „Malfoy, komm wieder zu dir, lass ihn nicht an dich ran!", mahnte ihn sein Professor.

Draco lief ein eiskalter Schauer über den Rücken und ein stechender Schmerz durchzog seinen linken Arm. Er wusste ganz genau wer sich gerade in seinen Körper schlich, mit aller Kraft versuchte er dies zu verhindern, doch gelang es ihm nicht.

„Sie werden mich nicht mehr beobachten verstanden?!", zischte er Snape an. Enttäuscht stand Snape wieder auf, er wusste das es jetzt keinen Sinn mehr machte mit dem Jungen zu reden. „Und ich werde die Aufgabe alleine erledigen! Halten sie sich von mir fern!!", zischte er dieses mal etwas lauter. „Ich bin der Auserwählte verstanden?!", schrie er seinen Lehrer an und stand, wenn auch etwas wackelig auf.

Dracos Pupille hatte sich zu einem Schlitz verformt und seine Augen hatten ein knalliges Rot angenommen, man konnte seine Adern leicht durch die Haut schimmern sehen, der Anblick seines Lieblingsschülers war schrecklich.

Snape erinnerte sich an die Abmachung mit Narzissa, Dracos Mutter, er musste alles tun um diesen Jungen zu beschützen, und wenn er sein eigenes Leben dafür aufgeben würde. „Herr, muss das denn sein? Ich denke der Junge wird seine Aufgabe gut erledigen", sagte er dann überzeugt und sah dem Jungen tief in die Augen.

Sofort wich das Rot aus seinen Augen und seine Pupille wurde wieder normal, auch seine Adern konnte man nicht mehr erkennen. Ohne jegliche Kontrolle über seinen Körper klappte Draco vor seinem Lehrer zusammen.

„Hi Dracy du siehst ja ziemlich geschafft aus, was ist denn mit dir los?", Blaise schmiss sich neben seinen besten Freund auf die Bank. „Schlecht geschlafen", nuschelte Draco nur vor sich hin und kaute auf seinem Brot herum. „Hey Samstag ist wieder Quidditchtraining oder?", die Aufmunterungsversuche seines Freundes waren zwar nett gemeint, doch sah Draco sich nicht wirklich in der Lage dazu Quidditch zu spielen. Ihm schoss das Geschehen von gestern Nacht wieder in den Kopf, Angst machte sich in seinem ganzen Körper breit, er wollte nicht noch einmal das der dunkle Lord Besitz von ihm ergriff.

Drarry-A touch of PerfectionWo Geschichten leben. Entdecke jetzt