Etwas ist anders

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In der großen Halle starrte Draco weiterhin vor sich hin, er versuchte gelangweilt zu wirken, doch tief in ihm rauschte ein Gefühl hinter dem nächsten her, ein riesiges Chaos aus Schuld, Angst, Wut und... Trauer wuselte in seinem Körper.

Wie um alles in der Welt sollte er seine Aufgabe bewältigen? Er seufzte, der dunkle Lord hatte eindeutig zu viel von ihm verlangt, wie soll ein Sechstklässler jemanden umbringen? Eine unangenehme Kälte durchfuhr seinen Körper, dennoch ließ er sich nichts anmerken.

Doch drei Personen konnten genau sehen, dass mit ihm etwas nicht stimmte. Als tobender Beifall erklang, als die Erstklässler alle in ihre Häuser eingeteilt wurden und Dumbledore mit seiner Rede fertig war, klatschten alle, nur einer nicht. Draco Malfoy.

Slytherins waren dafür bekannt das sie schnell und wenig aßen, doch für Harrys Geschmack verschwand Draco Malfoy viel zu schnell und das auch noch als Vertrauensschüler.

„Wohin will der bloß so schnell?", Harry starrte dem weiß-blonden Jungen hinter her. „Harry du bist viel zu fixiert auf diese Sache, schmeiß das aus deinem kleinen Gehirn raus!", schnauzte Hermine ihren besten Freund an. „Immer noch Malfoy?", fragte jetzt auch Ron und Hermine nickte sauer. Ihr gefiel es gar nicht wie sehr sich Harry in die Sache mit dem jungen Malfoy rein steigerte, es war zu gefährlich den Slytherins jetzt auf den Zahn zu fühlen.

„Harry komm wieder zu dir, es ist ja schon so als wärst du besessen von Malfoy!", flüsterte Hermine über den Tisch und sah Harry herausfordernd an. „Ich bin doch nicht besessen von dem!", wütend starrte er Hermine an und aß weiter bevor sie noch mehr an ihm aussetzten würde. „Gut, wir gehen die Erstklässler wegbringen, kommst du gleich nach?", fragte Hermine vorsichtshalber, doch ließ sie einen Kommentar weg den sie zu gerne gemacht hätte.

Doch anstatt auf Hermine zu hören steuerte Harry direkt auf den Gemeinschaftsraum der Slytherins zu.

Abrupt blieb er stehen. Zum Glück steuerten ihn seine Beine hinter einen Vorsprung, so dass ihn Draco Malfoy nicht sah. Sein Herz hämmerte gegen seine Brust, fast hätte Draco ihn erwischt. Aber die blutige Nase, die Luna ihm wieder grade rücken musste, hatte ihm ja nicht als Warnung gereicht.

Jedoch lief der Blondschopf einfach an ihm vorbei, zu seiner Erleichterung. Anscheinend hatte sich der Slytherin doch dazu entschieden die Erstklässler abzuholen, Harry lief ihm weiter hin nach, bis zur großen Halle. Malfoy hatte es echt noch rechtzeitig geschafft!

Harry rümpfte seine Nase, er wusste eigentlich gar nicht richtig was er erwartet hatte, warum sollte Malfoy denn auch irgendwo rumlaufen und sagen das er ein Todesser sei? Er wunderte sich über sich selbst und machte sich auf zu seinem Gemeinschaftsraum zu gehen. Er drehte sich noch ein, zweimal um wobei er Draco direkt in die Augen sah.

Doch was sagten diese grauen Augen aus?

Kopfschüttelnd sagte er das Passwort und die Fette Dame öffnete ihm, so dass er eintreten konnte. „Da bist du ja!", rief Hermine und krallte sich Harrys Arm um ihn auf die Couch zu ziehen.

„Wo soll ich denn sonst sein?", versuchte Harry abzulenken. Sie sollte nicht denken, dass er noch rumgeschnüffelt hat, obwohl sie es ihm verboten hatte. „Naja...ist ja auch egal! Wir sollten uns lieber überlegen wie wir morgen die ersten beiden Stunden überleben sollen!", schlug sie vor und sah dabei ziemlich ernst aus.

Harry schloss die Augen und atmete hart aus. „Och nö stimmt, Verteidigung gegen die dunklen Künste mit Snape" „Ja und den Slytherins!", fügte Ron hinzu.

Harry war sich noch nicht sicher wie er die morgigen Stunden überleben sollte ohne ein Anfall zu bekommen, nicht nur Snape, nein auch noch die Slytherins!

„Wann sind wir die los?", fragte er zur Sicherheit, doch die Antwort von Ron ließ ihn nicht gerade Hoffnung schöpfen. „Wir haben alles mit denen zusammen außer Geschichte der Zauberei"

„Okay, ich denke der beste Plan ist ausgeschlafen sein, deswegen werde ich jetzt auch in mein Zimmer gehen, bis morgen Jungs", verabschiedete sich Hermine und war nach wenigen Schritten auch schon verschwunden. „Ist wohl keine schlechte Idee...", sagte Ron und beide standen ebenfalls auf.

Auf dem Weg zum Schlafraum planten sie dennoch wie sie den Slytherins aus dem Weg gehen konnten, was die Griffindors nicht wussten war, dass die Slytherins genau das gleiche planten.

„Auf jeden Fall arbeite ich immer mit Draco!", rief Blaise in den Raum und kassierte einen bösen Blick von Pansy. „Dann mach ich halt Partnerarbeit mit Daphne!", entgegnete Pansy ihm und zog Daphne zu sich. „Können wir da vielleicht auch noch mit reden?", Daphne suchte hilflos den Blick Dracos, doch da konnte sie lange warten, denn der war in einer komplett anderen Welt. „Draco?", Blaise tippte ihn an „Du arbeitest mit mir zusammen oder?" Sein bester Freund erwachte aus seiner Traumwelt und grinste ihn an „Klar".


Drarry-A touch of PerfectionWo Geschichten leben. Entdecke jetzt