>Like Never Before< [Cake FF]

10. Kapitel

Luke

Wenn er mich so anstarrt kann ich ihn doch auch ein wenig provozieren, oder nicht?

Also putze ich weiter meine Zähne und beginne langsam meine Hüften im Takt zur Musik zu bewegen und meinen Po ein wenig rauszustrecken. Immer weiter bewege ich mich zu der Musik die aus meinen Lautsprechern kommt und fahre mir dabei mit der freien Hand durch meine unordentlichen Haare. Nachdem meine Zähne sauber sind spüle ich meinen Mund aus und beuge mich nach vorne, wobei ich meinen Po ordentlich in die Luft strecke. Ich kann hören wie Calum scharf die Luft einzieht, was mich zum schmunzeln bringt. Da habe ich beabsichtigt und es macht mich glücklich zu wissen was ich für eine Wirkung auf ihn habe. Dafür das er ja eigentlich nicht schwul ist scheint ihm das aber ziemlich gut zu gefallen. Als nächstes beginne ich mir meine Haare zu machen und endlich macht sich Calum auch mal bemerkbar. "Äh...ich wollte fraen ob wir was frühstücken gehen wollen?", stottert er vor sih hin. Scheint als hätte ich ihn ganz schön aus der Fassung gebracht. Ich grinse ihn durch den Spiegel an und stimme zu. "Ich werde mich vorher aber noch was anziehen, denn so kann ich ja schlecht in die Öffentlichkeit gehen.", lache ich eher aus Spaß. Er jedoch nuschelt etwas vor sich hin, wobei ich etwas verstehe wie 'Mich würde es nicht stören.' oder so. Gut zu wissen. Immernoch steht Calum im Türrahmen und sieht irgendwie so aus, als wäre er gerade in seiner eigenen kleinen Welt. Also quetsche ich mich an ihm vorbei um mir Sachen aus meinem Schrank raus zu suchen.

Calum

Nein, das kann einfach nicht wahr sein. Warum muss sowas immer mir passieren? Warum muss ich meinen besten Freund anziehend finden? Waum muss ich so verwirrt sein? Warum kann ich mir nicht im Klaren ein was für eine Sexualität ich habe? Warum? Das sind die Fragen die sich immer wieder in meinem Kopf abspielen. Wie eine kaputte Schallplatte wiederholen sie sich immer wieder und nie bekomme ich eine Antwort darauf. Das einzige was mich vor einem Nervenzuammenbruch bewahrt ist im Moment Luke. Er scheint wenigstens einigermaßen glücklich zu sein und sich auch nicht merh geritzt zu haben und das gibt mir Hoffnung, dass alles besser wird. Wir dürfen nur nicht aufgeben, egal wie tief das Loch ist in das wir gefallen sind. Wir müssen jemanden finden der unsere Leiter ist und manchmal müssen wir uns halt selber Flügel wachsen lassen wenn um heraus zu kommen. Ich bin gerade die Leiter für Luke und selbst wenn meine Sprossen brechen werde ich seiner leiter sein, auch wenn es dann schwieriger wird die Leiter zu besteigen. (A/N: Ich bin mir der Doppeldeutigkeit bewusst, aber ich weiß nicht wie ich es sonst beschrieben soll.) Mein größtest Problem im Moment ist nicht Luke's Depressionen sondern die Ungewissheit über mich selber. Ich weiß nicht ob ich schwul bin oder bi, denn ich habe mir noch nie wirklich Gedanken darüber gemacht. Ist es möglich da eine Person dich einmal umdrehen kann? Das man aufeinmal sich selber anzweifelt, alles wovon man überzuegt war? Ich habe in letzter Zeit sehr viel darüber nachgedacht, und bin zu dem Entschluss gekommen, dass ich es einfach auf mich zukommen lassen werde. Wenn ich dann halt schwul bin, dann ist es so. Wenn ich bi bin, dann ist es so. Ich kann an meinen Gefühlen nichts ändern und um ehrlich zu sein möchte ich es auch nicht, denn es ist ein angenehmes Gefühl in meinem Bauch und kein schlechtes.