Prolog

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"Einmal Mohn, zwei Körner,ein Schokocroissant und...so'n Keks da."

"Den Vollwerthanftaler mit Rosinen? Kann ich empfehlen, die sind ganz frisch!"

"Jaja, genau,wird schon passen.'Ne Tüte bitte."

Das kleine Glöckchen bimmelte fröhlich, als Philip die überfüllte Inselbäckerei verließ.
Es war Sonntag, und die strahlende Sonne brachte die zahlreichen Fahrradlenker der autofreien Nordseeinsel zum glühen, als würde sie sich bemerkbar machen wollen- sowas wie: 'Hallo ich bin auch noch da, nach vier Tagen grauer Himmel, seid allesamt stolz auf mich!'
Und genau da lag der Punkt: Philip war nicht nach Sonne aus. Man könnte sich vielleicht fragen warum, und komplizierte Theorien aufstellen, zu allem möglichen, aber nichts würde beschreiben, wie Philip sich fühlte. Es war, als hätte jemand das Licht in ihm ausgeknipst, und die übermannende Dunkelheit hatte sein sonniges Herz zernagt und die freie Seele mit dem giftigen Atem der Einsamkeit gefüllt. Der einzige Grund weswegen Philip die Ferienwohnung noch verließ, war den Willen seiner Mutter zuliebe. Sie bemühte sich stets, eine gute Mutter zu sein...hätte sie das mal früher versucht.
Seit der Sache mit Annie kümmerte sie sich so extrem um Philip wie eine besessene Glucke um ihr einziges Ei, aber davor...es war zu spät.

Lebenswert - der letzte Punkt | #wattys2015Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt