Bis dass der Tod uns scheidet

⭐ Justin ↪ Lea ⭐

Lea.

Mein Date, von dem ich dir erzählt hatte, hätte nicht besser laufen können. Wir haben uns im Kino getroffen - ihre Idee, du weißt ja, ich hasse Kinos normalerweise -, und uns diesen neuen Film angesehen, den du so gern Segen wolltest. Ich hatte ja schon zwei Karten gekauft, für uns beide, um sie dir zum Geburtstag zu schenken. Ich hoffe, es war okay, dass ich die Eine ihr gegeben habe.
Der Film jedenfalls war wirklich so toll, wie du immer gesagt hast. Ich hatte ja so meine Zweifel.
Ich habe übrigens andauernd ihre Blicke bemerkt - anscheinend mag sie mich. Als ich sie jedoch danach zu mir eingeladen habe, hatte sie wohl keine Zeit mehr - oder Lust.
Und ja, du hast richtig gehört, ich habe jetzt eine eigene Wohnung. Sobald ich achtzehn geworden bin, bin ich wenige Tage später ausgezogen. Mum und Dad haben mir ein bisschen Geld dazu gegeben, aber den Großteil habe ich selbst bezahlt. Ich wünschte, du könntest sie sehen. Soll ich sie beschreiben? Na ja, ich mach's einfach mal. Also, sie hat zwei Zimmer. Oder doch drei? Ich kann mir nie merken, was denn jetzt als Zimmer zählt und was nicht. Ein Schlafzimmer, ein Bad, eine kleine Küche plus Wohn- und Esszimmer nebenan und mein » Arbeitszimmer « sind vorhanden. Vielleicht auch eher mein Zimmer zum Studieren. Egal. Du willst bestimmt wissen, wie das Schlafzimmer aussieht, oder? Das war dir doch immer das Wichtigste an einer Wohnung. Ich habe ein helles, holzfarbenes Doppelbett mit dunkelblauer Bettwäsche. An beiden Seiten stehen Nachtschränke, ebenfalls aus Eichenholz. Der Kleiderschrank ist dunkler, ich glaube, Mahagoniholz. Die Wände sind weiß, aber ich möchte am Wochenende Verzierungen darauf malen, bin mir aber noch nicht sicher, in welcher Farbe. Was würdest du sagen, gold, silber oder schwarz? Oder eine ganz andere Farbe? Ich weiß es wirklich nicht. Ich muss dir noch etwas erzählen. Das hebe ich mir aber für den nächsten Brief auf.
Bleib gespannt.

Justin