Nächtliche Snacks und Ausflüge durchs Schloss

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Im letzten Moment gewann Harry die Macht über seinen Körper wieder und wich zurück. Für einen Moment glaubte er, Enttäuschung in Malfoys Augen zu sehen, doch im nächsten Moment lachte er hämisch. "Du bist tatsächlich fast drauf reingefallen!"

"Ich geh jetzt. Die Nachtruhe hat schon lange begonnen, ich hab keine Lust erwischt zu werden", sagte Harry, ohne weiter auf Malfoy einzugehen und wandte sich ab. Er hatte tatsächlich seinen ganzen Tag im Raum der Wünsche verschwendet.
Er drehte sich um doch kurz vor der Tür stoppte er. Er würde zu gern einen Blick auf die Karte des Rumtreibers werfen, um sicher zu gehen, nicht erwischt zu werden. Doch dann würde Malfoy von der Karte wissen und dieses Risiko konnte er nicht eingehen. "Angst erwischt zu werden, Potter?", sagte Malfoy und schob sich an ihm vorbei. Vorsichtig öffnete er die Tür und lugte hindurch. Plötzlich sprang zurück und traf Harry dabei fast. "Filch. Mir würde er eh keine Strafarbeit aufhetzen, dafür hat er zu viel Angst vor meinem Vater, aber ich will nicht das uns jemand zusammen sieht. Wir werden also noch ein Weilchen hier bleiben müssen." Harry fluchte. Außerdem machte sich sein Magen langsam lautstark bemerkbar, denn er hatte das Abendessen verpasst. Malfoy lachte. "Kannst du nicht einfach rausgehen und ihn ablenken? Ich würde gerne endlich in meinen Gemeinschaftsraum", flüsterte Harry. Malfoy verdrehte die Augen. "Du musst nicht flüstern. Er kann dich durch die Tür nicht hören. Außerdem kannst du hier was essen. Ich glaub nicht,dass du noch einen Umweg über die Küche machen willst." Bei dem Wort essen begann Harrys Magen erneut zu knurren, also stimmte er zu. Malfoy konzentrierte sich kurz und im nächsten Moment standen einige Sandwichs vor ihnen. "Wie machst du das?", fragte Harry. "Der Raum passt sich deinen Wünschen an, Potter. Du musst nur wissen, wie du sie formulierst", antwortete Malfoy und griff nach einem. Harry nahm sich auch eins und eine Weile saßen die beiden schweigend nebeneinander und aßen.
Malfoy war heute erstaunlich nett zu Harry. Erst hatte er dafür gesorgt, dass Harry nicht nach der Sperrstunde erwischt wurde und dann hatte er ihm auch noch etwas zu essen besorgt. Als beide fertig waren, steckte Malfoy erneut seinen Kopf durch die Tür und winkte Harry dann heraus. "Also Potter. Ein Danke wäre wohl angebracht. Immerhin hab ich Zeit mit dir verbracht, wenn auch ungewollt, ohne dich zu verzaubern."
Harry wisperte ein "Danke" und ging dann. Er drehte sich nicht nochmal um und bemerkte so nicht, dass Malfoy ihm noch eine Weile hinterher sah. Als er um die nächste Ecke ging, konnte er endlich die Karte des Rumtreibers rausholen. So schaffte er den Weg ohne irgendwelche Vorkommnisse. Als er im Bett lag, folgte sein Blick dem Punkt Draco Malfoy und beobachtete, dass auch dieser wohlbehalten in seinem Schlafsaal ankam.
Er lag noch eine Weile wach und dachte über den beinahe Kuss war. Es hatten nur ein paar Centimer gefehlte und der Abstand zwischen ihren Lippen wäre überwunden gewesen. Doch was ihm mehr Angst machte, war was Malfoy gesagt hatte und vorallem, dass er nicht das Bedürfnis hatte, sich von Malfoy zu entfernen. Allein der Gedanke daran was Ron und Hermine gesagt hätten, wenn er Malfoy geküsst hätte, hatte ihm die Kontrolle zurückgegeben.
Er schlief ein, mit dem Gedanken an Malfoys enttäuschten Blick im Hinterkopf.

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I'll be there to save you-Drarry | ABGEBROCHENWo Geschichten leben. Entdecke jetzt