Harte Arbeit

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Ginny lief mit dem Zauberstab durch das ganze Haus.

Hier und da, wo etwas Staub oder Schmutz war, beseitigte sie diesen mit einem lässigen Schlenker.

James lag im Wohnzimmer auf dem Boden und las in einem Comic Heft. "Anstelle hier faul rumzuliegen und Comics zu lesen könntest du mir lieber mal helfen, James!", beschwerte sich Ginny bei ihrem Sohn.

James grunze nur etwas, verzog sich aber dann mit dem Comic in der Hand nach oben. Ginny seufzte. Morgen war Weihnachten und abends würde die Verwandtschaft kommen. Es gab noch so viel zu tun. Sicher, die Kinder durften in den Ferien nicht zaubern, also erledigte sie die Putzarbeiten allein. Aber wenigstens Betten beziehen könnten sie doch! Ginny erinnerte sich an die Zeit vor Bills und Fleurs Hochzeit. Ihre Mum hatte sie so einiges für die Gäste tun lassen! Zwar war morgen keine Hochzeit, sondern Weihnachten, aber etwas Hilfe könnte nicht schaden.

Ginny ging hoch und klopfte zuerst bei James, dann bei Albus. Zusammen ginge sie in Lilys Zimmer.

"Morgen kommen die ganzen Gäste!", erinnerte Ginny sie, "Und es gibt viel vorzubereiten. Es kommen Rose und Hugo mit ihren Eltern, meine Eltern und Charlie." "Warum kommen Bill und Fleur und George und Angelina nicht? Und Percy und Audrey?", erkundigte sich Lily. "Bill und Fleur sind in Frankreich bei den Delacours, Süße. Und George und Angelina feiern bei Angelinas Eltern. Percy und Audrey feiern Weihnachten dieses Jahr in Schweden", antwortete Ginny.

Alice merkte, dass es sich offenbar um eine riesige Familie handelte.

Ginny fuhr fort: "Deswegen ist viel zu tun. Lily, Alice? Es wäre schön, wenn ihr die Betten beziehen könntet. Al, James, ihr könntet den Weg zum Haus freischaufeln, heute Nacht hat es ordentlich geschneit!" "Aber Mum, wenn es dann wieder schneit? Dann bringt das doch nichts!", stöhnte James. "Wenn es schneit, James! Du kannst natürlich auch morgen an Weihnachten draußen schuften", sagte Ginny und verließ das Zimmer.

"Lieber schnell anfangen! Sonst wird Mum richtig sauer", sagte Lily und zog Alice aus dem Zimmer und die Treppe hinunter.

Unten gab es einen kleinen Wäscheschrank, der sich öffnete, als Lily mit einem Putzlappen darüber rieb. Während Alice noch darüber staunte, zog Lily einen Berg Bettbezüge aus dem Schrank und schloss ihn mit einem Wisch des Putzlappens wieder.

Alice nahm ihr die Hälfte ab und Lily bewegte sich Richtung Gästezimmer, Alice folgte ihr.

Die beiden bezogen schnell das Bett im kleinen Zimmer im Erdgeschoss, dann liefen sie mit ihren riesigen Wäschebergen die Treppe hoch. In Lilys Zimmer lehnte Ginny gerade ein Feldbett an die Wand. "Super, ihr beiden! Danke, dass ihr helft!", sagte sie sichtlich erfreut. Ginny sah aus dem Fenster. Albus und James lieferten sich eine Schneeballschlacht, anstelle den Schnee zu räumen und lachten und schrien dabei laut. Ginny schüttelte den Kopf und ging seufzend aus dem Zimmer.

Gemeinsam bauten Lily und Alice das Feldbett auf, was nicht das stabilste war und deshalb ein paar mal zusammen krachte, einmal sogar mitten auf Lilys Fuß, die darauf hin laut fluchte.

Sie wählten eine schöne Bettwäsche für Rose aus und machten das Bett fertig.

Bei den letzten beiden Doppelbetten ging es schneller und so fragten sie Ginny, ob noch etwas zu tun sei. Sie sagte, dass sie ihnen Bescheid geben würde, wenn sie noch etwas helfen konnten.

Die beiden Mädchen zogen sich warm an und gingen nach draußen zu James und Albus. Die Jungs tobten in einem großen Schneehaufen und hatten den Mädchen den Rücken zugekehrt.

Lily schloss leise die Tür und sagt zu Alice: "Pass auf!" Dann nahm sie eine kleine Menge Schnee vom Boden und formte einen Schneeball. Sie holte weit aus und zielte auf ihre Brüder. Als Lilys Schneeball sie traf, erschraken James und Albus heftig.

"Hey, ihr Faulenzer!", rief Lily, "Ihr sollt Schneeschippen! Aber na gut, dann erledigen wir das auch noch!"

Sie formte einen weiteren, größeren Schneeball und feuerte ihn auf ihre Brüder ab.

Nun schaufelte sie mit den Händen den Schnee vom Weg auf Albus und James. Alice kicherte über ihre verdutzen Gesichter und schaufelte auch den Schnee vom Weg.

Jetzt begannen James und Albus auch Schnee zu werfen."Stopp!", rief Lily, "ihr schaufelt doch alles wieder rauf!"

James und Albus traten auch an den Weg und begannen mit den Mädchen den Schnee mit den Händen an die Seite zu schaufeln.

Als der ganze Weg zum Haus frei war, gingen die vier ins Haus. Alle hatten knallrote Wangen und mächtig Durst. Ginny kochte Kakao und sie setzten sich auf die Couch.

"Wenn Rose und Hugo da sind, müssen wir unbedingt Quidditch spielen!", sagte James begeistert.

"Bei der Kälte Quidditch spielen? Ach, ich weiß nicht, James", sagte Ginny. "Ach bitte Mum!", bettelten Lily und Albus. Ginny seufzte. "Aber zieht euch warm an. Ich möchte nicht, dass einer von euch mit Schnupfen nach Hogwarts zurückkehrt!", sagte sie. "Danke Mum!", riefen Lily, James und Albus gleichzeitig.

Auch Alice freute sich. Sie wollte die Zauberersportart unbedingt kennen lernen!

"Ich brauche eure Hilfe erst morgen wieder. Es gibt so viel zu kochen", sagte Ginny.

Albus trank den letzten Schluck seines Kakaos aus und stand auf. "Na, dann können wir ja jetzt nach oben gehen!", sagte er. Ginny nickte. Gerade als die vier nach oben gehen wollten, kam Harry aus seinem Arbeitszimmer. Er hielt einen Brief in der Hand und eine Eule saß auf seiner Schulter.

"Hermine und Ron fragen, ob sie morgen etwas mitbringen sollen", sagte er.

Ginny schüttelte den Kopf. "Ich habe alles für das Essen hier", meinte sie.

"Okay", sagte Harry. Er zückte seinen Federkiel und kritzelte schnell etwas auf ein Blatt Pergament, das er dann an den Fuß der Eule band.

Er öffnete das Fenster und die Eule flog hinaus.

"Harry, könntest du den Tisch für morgen ausklappen, damit wir alle ran passen?", sagte Ginny. Harry nickte. Das Ausklappen des Tisches war kompliziert, denn der Tisch war sehr schwer und oft klemmte er etwas. Deshalb machte solche Arbeiten immer Harry, da die Kinder es nicht schafften und Ginny die Arbeit zu anstrengend war.

Während Harry sich mit dem Tisch abmühte, gingen Albus, James, Lily und Alice nach oben in Albus' Zimmer. Ein Feldbett für Hugo stand jetzt an der einen Wand.

Albus lies sich auf den Teppich plumpsen und zog unten aus seinem Regal einen Stapel Karten heraus.

James setzte sich mit Schwung auf das Feldbett.

Es krachte ziemlich laut und das Bett brach zusammen.

Lily prustete los. "Das habt ihr ja stabil aufgebaut!", sagte sie zwischen zwei Lachern. Gemeinsam zogen Albus, Lily und Alice James lachend aus dem Haufen aus Bettdecken und Bettgestell. Lily baute das Bett wieder richtig auf und legte die Bettdecke drauf. Immer noch lached setzte sie sich zu den anderen auf den Teppich.

Albus teilte die Karten für Zauberschnippschnapp aus. Die drei Geschwister erklärten Alice die Regeln und dann spielten sie eine Runde nach der anderen.

Alice dachte über ihre Ferien nach. Bei den Potters war es so schön! Ginny und Harry waren so nett zu ihr!

Morgen war Weihnachten und Rose und Hugo würden kommen! Konnten die Weihnachtsferien schöner sein?



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