Franz P.o.V.
Wir zocken grade alle irgendein Ballerspiel, als Jonas die Treppe runter stampft und sich neben mich auf das Sofa danken lässt.
Er sieht nicht grade fröhlich aus, wahrscheinlich war das Gespräch mit seinen Eltern doch nicht so klärend wie er es sich erhofft hat.
Robin traut sich als erster zu fragen: "Und, wie war das Gespräch?"
"Der totale Mist", antwortet Jonas kurz angebunden, mehr will er anscheinend nicht dazu sagen.
Es herrscht ein paar Minuten peinliches Schweigen in der Runde, nur Melina zappelt die ganze Zeit unbehaglich rum.
Schließlich sagt sie: "Und was jetzt? Wir können Weihnachten doch nicht zu zweit verbringen, oder?"
"Keine Angst, wir finden schon eine Lösung", sagt Lay beruhigend und streichelt kurz ihre Schulter. Melina scheint wirklich aufgewühlt zu sein.
Jonas sitzt immer noch in sich gekehrt neben mir und scheint angeregt nach einer Lösung zu suchen. Auch der Rest von uns überlegt angestrengt.
Nach ein paar Minuten Denkzeit formt sich langsam eine Idee in meinem Kopf.
"Ihr könntet rein theoretisch doch einfach bei uns feiern", sage ich unsicher. Jonas schaut mich ungläubig an.
"Das ist ein Familienfest, da können wir uns doch nicht einfach so reindrängen", meint er skeptisch."Ach komm schon! Du und Melina, ihr gehört doch fast zur Familie", sage ich enthusiastisch.
Das stimmt allerdings. Meine Mutter liebt Melina fast wie ihre eigene Tochter und Jonas kann sie auch ganz gut leiden, wie eigentlich alle meine Freunde.
"Ja okay, aber wir wollen euch nicht das Fest zerstören", meint er immer noch etwas zweifelhaft.
"Ach Quatsch, dieses Jahr wären wir eh nur unter uns gewesen, da machen zwei mehr auch nichts aus. Außerdem würde ich mich freuen, wenn ihr dabei wärt, dann wäre ich wenigstens nicht alleine mit meinen Eltern",
antwortete ich jetzt und grinse in die Runde. Für mich ist das Problem gelöst.
Plötzlich schlingen sich zwei Arme um mich. Ich schrecke aus meinen Gedanken auf und schaue nach unten.
Es ist Melina gewesen, welche mich umarmt hat. Für sie scheint das wirklich wichtig gewesen zu sein.
Schließlich tritt sie von mir weg und wird etwas rot im Gesicht. Sie murmelte noch "Danke" und läuft dann schnell in ihr Zimmer.
Jetzt ist Jonas an der Reihe. Er umarmt mich weitaus vorsichtiger als Melina und murmelt auch ein "Danke" hinterher.
Ich freu mich schon auf das Fest, wenigstens bin ich dieses Jahr nicht alleine mit meinen Eltern.
Nachdem das alle jetzt geklärt ist und alle glücklich sind, überlegen wir, was wir mit dem angebrochen Tag machen.
Feiern kommt schon mal nicht in Frage, sowas hatte ich gefühlt diese schon Woche genug.
"Franz, kommst du?", holt mich Tom plötzlich aus meinen Gedanken.
"Was denn?"
"Na, wir wollen rausgehen, das wurde doch grade eben beschlossen. Warst wohl mal wieder in deiner eigenen Welt?", meint Tom grinsend.
"Wahrscheinlich schon", antworte ich immer noch leicht verwirrt und folge den anderen nach draußen.
Wir gehen langsam in den Stadtpark, einer meiner Lieblingsorte.
Heute ist es ziemlich überfüllt hier, hoffentlich finden wir noch einen freien Fleck zum sitzen.Ganz am Ende ist zum Glück noch eine kleine Fläche frei und wir lassen uns alle erschöpft ins Gras sinken.
"Wie sehr ich Schule doch hasse. Manchmal wünsche ich mir, ich könnte einfach aufstehen und weggehen, von all dem hier. Einfach mal frei sein und machen, was man will", sage ich leise in die Stille herein.
"Aber wir machen doch, was wir wollen", meint Andy verwirrt.
Unerwartet antwortet Tom plötzlich: "Ja, aber trotzdem haben wir hier Verpflichtungen, die wir einhalten müssen, um voran zu kommen. Ich glaube, ich verstehe dich, Franz"
Jetzt nickt auch Rickie zustimmend. Mit ihr habe ich schon darüber geredet. Sie und Lay wollen irgendwann hier raus, sobald es geht.
Nun ist alles still, jeder hängt seinen Gedanken nach. Nach einer Weile fangen wir wieder an zu reden, aber im eigentlichen nur über banales Zeug.
Nach einer Weile mach sich jeder auf den Heimweg.
Ich bin hundemüde, deswegen lege ich mich, sobald ich zu Hause bin, sofort ins Bett und schlafe ein.
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Sorry Leute, ich habe das Kapitel mal wieder richtig lange vor mir hergeschoben.
Wünsch euch ein frohes Jahr un' so.
~Rema
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Changes [boyxboy]
RomansNormale Freunde, nicht die Besten und nicht die Schlechtesten, das dachte er jedenfalls. Doch was ist, wenn plötzlich Gefühle aufkommen, die man eigentlich nicht will? Was macht man dann? Die Gefühle verdrängen? Oder sich ihnen doch lieber stellen...