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Jonas P.O.V

Wir betreten gerade das Haus und lautes Schluchzen tönt aus dem Wohnzimmer. Schnell renne ich dort hin, um nachzusehen was dort los ist, aber was ich dort sehe erschreckt mich.

Melina sitzt heulend und mit Wimperntusche verschmiertem Gesicht auf dem Sofa und hat ihren Kopf in das Kopfkissen gedrückt. Die anderen, die mir inzwischen gefolgt sind, schauen ebenfalls erschrocken aus.
"Melina? Alles OK?", fragt Rickie. Überrascht reißt sie ihren Kopf von dem Kissen hoch und schaut uns entsetzt an. Als sie sich aus ihrer Schockstarre gelöst hat, springt sie auf und rennt blitzschnell an uns vorbei in ihr Zimmer.

"Was ist denn mit ihr los?", fragt Lay verwirrt. "Ich habe keine Ahnung", antworte ich. Ich frage mich, was sie so verletzt haben könnte, zwar streiten wir sehr viel, aber so verletzt habe ich sie noch nie gesehen. 
"Meint ihr, ich sollte mal zu ihr gehen?", frage ich in die Gruppe. Alle nicken.

Ich sprinte schnell zu ihr hoch und laufe in ihr Zimmer. Zwar hätte ich Klopfen können, aber inzwischen kenne ich meine Schwester so gut, sodass ich weiß, dass sie dann schnell zugeschlossen hätte. Was ich dort sehe, zerreißt mir ebenso das Herz.

Sie sitzt wie ein Häufchen Elend auf dem Bett und weint sich die Augen aus dem Kopf. "Mel, was ist los?", frage ich sie. Dabei fällt mir auf, das ich sie schon sehr lange nicht mehr so genannt habe. Zu dem Zeitpunkt waren wir noch sehr klein und unsere Eltern hatten sich noch um uns gekümmert.

"Geh weg!", schluchzt sie. Ich laufe zu ihr hin und nehme sie vorsichtig in die Arme. Einerseits ist es merkwürdig, das wir uns so lange nicht mehr umarmt haben, andererseits fühlt es sich richtig an. Melina schlingt sich förmlich um mich und fängt an, noch lauter an zu weinen. Unbeholfen streichle ich ihr über den Rücken, um sie zu beruhigen.  Und Gott sei Dank klappt es.
"Was war denn los?", frage ich vorsichtig, als sie sich wieder beruhigt hat.

"Mum und Dad werden nicht zu Weihnachten da sein. Sie haben mich eben angerufen und mir gesagt, dass sie arbeiten müssen. Ich weiß ja, dass es blödsinnig ist, deswegen zu weinen, weil ich mich schon eigentlich daran gewöhnt haben müsste, das sie nie da sind, aber bis jetzt kamen sie wenigstens zu Weihnachten.", bricht es aus Melina heraus und eine weitere Träne rollt ihr über die Wange.

"Melina, ich weiß das sie sich in letzter Zeit idiotisch verhalten und kaum noch da sind. Ich leide in diesem Punkt genauso wie du. Vielleicht ist es ja sogar besser, wenn wir alleine feiern, immerhin waren ja die letzten Weihnachten mit ihnen auch nicht gerade berauschend. Wir könnten ja auch einfach eine Weihnachtspizza machen?", schlage ich ihr vor um sie auf andere Gedanken zu bringen, aber im inneren brodelt mein Bauch voller Wut.

"Ja du hast vielleicht Recht", lacht sie leicht. "Wollen wir zu den anderen gehen?", frage ich sie, woraufhin sie es bejaht. Wir lösen uns aus unserer Umarmung und öffnen die Tür. Als wir die Tür öffnen, entdecken wir sieben neugierig lauschende Gesichter. "Ihr seit solche Stalker", lache ich und Mel steigt mit ein. "Wer hat Bock auf zocken?", fragt Robin in die Runde. Alle bejahten, außer ich.

"Ich hab noch etwas zu klären", sage ich als sie mich fragend anschauen. Lay musstert mich komisch, aber ich werfe ihr meinen bestimmten Blick zu, der sagt das alles in Ordnung ist.

Die anderen gehen nach unten und ich gehe in mein Zimmer, dabei krame ich mein Handy aus meiner Hosentasche. Meine Eltern können etwas erleben,  das können sie der Kleinen doch nicht antuen.

Ich wähle die Nummer von meiner Mutter und warte darauf, dass sie abnimmt. "Jonas, schön von dir zu hören,  anscheinend hat Melina dir ja schon erzählt, dass wir nicht zu Hause sind zu Weihnachten. Anderer seits hättest du dich ja nicht gemeldet.", sagt sie mit hochmäßiger Stimme.

"Das du mir jetzt Vorwürfe machst überrascht mich echt,  dabei müssten Mel und ich die sein, die dir Vorwürfe machen müssten. Du schaffst es ja noch nicht einmal zu Weihnachten zu deiner Tochter zu gehen, das ist schon irgendwie armselig. Du merkst anscheinend nicht, das Mel genau jetzt zu dieser Zeit eine Mutter braucht. Du hättest Melina als zweite Chance nutzen sollen, dann hätte wenigstens nur einer von uns beiden leiden müssen. Aber nein, du musstest natürlich nur an dich und deine Karriere denken. Es gibt wichtigeres als das! Aber du bist wahrscheinlich zu blöd um das zu kapieren.", schreie ich schon fast in das Handy. 

"Junger Mann, wie redest du eigentlich mit deiner Mutter...", fängt sie ihren Satz an, doch ich unterbreche sie: "Weißt du was, es macht gar kein Sinn sich mit dir zu unterhalten, da du sowieso nicht zur Vernunft kommen wirst. Aber eins sage ich dir, wenn du das nächste mal Melina enttäuschst, hast du keinen Sohn mehr."  Schweigen entsteht auf der anderen Seite der Leitung.

"Aber...", beginnt sie ihren Satz, doch ich drücke sie weg. Von meiner Seite ist alles gesagt, was gesagt werden muss.

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Drama Baby Drama.

#Melina^

~LAURA {}

Changes [boyxboy]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt