Kapitel 2

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Ich räume das Geschirr vom Tisch in die Spühlmaschine und mache sie an. „Ich geh dann in mein Zimmer Hausaufgaben machen, ok?", ich schaue Erik an. „Klar, aber bitte mach die Musik nicht zu laut, ich muss noch ARK aufnehmen." „Kein Problem.", sage ich und umarme Erik. Ich nehme mir meinen Rucksack und gehe in mein Zimmer. Ich schmeiße mein Zeug auf meinen Schreibtisch und schließe die Musik an. Dann schiebe ich meinen Stuhl zum Schreibtisch, setze mich hin und packe mein Zeug aus. Ich entscheide mich mit Mathe anzufangen und dann Englisch und Französisch zu erledigen.

Ungefähr zwei Stunden später bin ich endlich fertig. Es ist jetzt 17 Uhr. Ich packe meinen Rucksack für den morgigen Schultag und mache die Musik wieder aus. Ich gehe aus meinem Zimmer und setze mich zu Tati auf die Couch. „Na, bist du fertig?" „Ja, endlich. In Mathe meinte meine Lehrerin ja uns wieder mal 6 Aufgaben geben zu müssen." „Die ist echt doof in der Birne. Als hättest du mit 15 nicht auch andere Sachen zu tun.", sie stoppt, „wie zum Beispiel einkaufen gehen." „Ernsthaft jetzt?", ich lache. „Ja, das wäre super. Ich muss noch aufnehmen und schneiden und", ich unterbreche Tatjana, „Ist ja ok, wo ist die Einkaufsliste?" „Am Kühlschrank. Danke, du bist ein Schatz." „Ich weiß." Ich gebe Tati einen Kuss auf die Wange, gehe mit einem Lächeln im Gesicht zum Kühlschrank, nehme den Magneten von dem Stück Papier und stecke es mir in die Hosentasche. „Tati? Wo ist Geld?", rufe ich durch die Wohnung. „Achso, ähm, in meinem Schlafzimmer in meiner Tasche. Nimm dir einfach 60€, den Rest darfst du behalten." „Danke!" Ich gehe ins Schlafzimmer und suche in Tatis Tasche nach ihrem Geldbeutel. Ich gehe wieder raus, nehme mir meinen Beutel, packe das Geld in meinen Geldbeutel und stecke mein Handy plus Kopfhörer in meine Hosentasche. „Ich bin dann jetzt weg. Wenn was ist, ruft mich an, hab mein Handy dabei." „Okay, tschüss!" Ich nehme den Schlüsselbund wieder vom Brett und gehe ins Treppenhaus. Ich schließe noch kurz meine Kopfhörer an mein Handy an und starte die Musik. Ich ziehe die Tür hinter mir zu und sie fällt mit einem Klicken ins Schloss. Ich steige die Treppen hinunter bis ich ganz unten ankomme. Draußen ist wunderschönes Wetter, die Sonne scheint und es ist keine einzige Wolke am Himmel zu erkennen. Ich setze meinen Weg fort, wobei ich nicht mit der Bahn fahren muss, denn der nächste Supermarkt ist ungefähr zehn Minuten entfernt. Nach fünf Minuten fällt mir eine ältere Dame ins Auge. Sie scheint unter Schock zu stehen und ihr gesamter Tascheninhalt inklusive Tasche liegt auf dem Boden. Ich nehme die Kopfhörer aus den Ohren, stecke sie zurück in meine Hosentasche und gehe auf die Dame zu. „Hallo, kann ich ihnen helfen? Sie sehen so erschrocken aus." Sie schaut mich an und scheint keine Worte zu finden. „I-ich wurde von zwei Jungen ü-überfallen.", stottert sie. Ich sehe eine Mauer, auf die sie sich setzen kann. „Keine Panik, setzen Sie sich erst mal hin.", ich leite sie zur Mauer, „Ich rufe jetzt die Polizei an, ok?" Sie nickt. Ohne zu zögern nehme ich mein Handy aus der Tasche und ziehe die Kopfhörer heraus. Ich setze mich zu der Dame und wähle den Notruf der Polizei. „Polizei Notrufzentrale, hallo?" „Hallo, mein Name ist Marie Bäcker" „Marie, was ist passiert?" „Ich sitze grade bei einer alten Dame in der Gleueler Straße 10. Sie hat mir erzählt, dass sie überfallen wurde. Sie stand völlig schockiert an der Straße und ihr Tascheninhalt war auf dem Bürgersteig verstreut." „Benötigen Sie einen Rettungswagen?" „Einen Moment, ich frage die Dame kurz.", ich drehe mich zur Frau und frage, ob sie einen Rettungswagen braucht. Sie schüttelt den Kopf. Ich drehe mich wieder weg und spreche ins Handy: „Momentan nicht." „Ok, wir haben einen Streifenwagen zu Ihnen geschickt. Beruhigen Sie die Dame bis wir da sind." „Mache ich, danke. Tschüss." Ich lege auf und stecke mein Handy zurück in meine Hosentasche. „Die Polizei ist unterwegs. Was ist denn passiert?" „I-ich bin hier lang gegangen als plötzlich zwei Jugendliche auf mich zu kamen, mir die Tasche aus der Hand schlugen und meinen Geldbeutel mitnahmen." Mir fällt ein, dass ich noch eine Wasserflasche im Beutel habe. Ich packe sie aus und halte sie der Dame hin. „Hier, bitte. Sie sollten was trinken!" „D-Danke.", antwortet sie und trinkt. Sie will mir die Flasche zurückgeben. „Ach nein, behalten sie die mal. Die kann ich mir später auch neu kaufen. Ich sehe einen Streifenwagen in die Straße einbiegen. „Warten Sie kurz, ich glaube dort kommen die Polizisten. Ich werde sie hierhin winken." Die Frau nickt. Ich springe auf und winke die Polizisten zu mir.



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