Kapitel 6

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Der Polizist betrachtet meine Wunden. „Hör mal, ich werde dir jetzt 'nen RTW rufen. Beweg' dich nicht!" Er steht auf und spricht in sein Funkgerät. Dann kniet er sich wieder zu mir. Ich sehe im Hintergrund, dass die restlichen Polizisten die Täter zu ihren Wagen führen. Immerhin haben sie sie gestellt, dann war das hier nicht umsonst. „So, was ist denn passiert?", fragt der Polizist. Er zückt seinen Notizblock und einen Stift. Dann fange ich an zu erzählen. „Also, ich bin hier lang gegangen, weil ich zu einer Freundin wollte und dann sind mir die beiden aufgefallen, weil Sie mir ja eine Beschreibung gegeben hatten. Dann hab' ich Sie halt angerufen und anscheinend haben die Jungen das mitbekommen und wollten mich dann mal kurz aussageunfähig schlagen." Der Polizist steckt den Block und den Stift wieder weg. „Umso besser, dass sie es nicht hinbekommen haben." Ich höre das Martinshorn eines Rettungswagens. Der Wagen parkt und die Sanitäter kommen auf mich zu. Der Polizist steht auf und redet mit einem Rettungssanitäter. Dann kniet sich einer zu mir. „Wie heißt du?", fragt er. „Marie." „Ok, Marie, meinst du, du kannst dich auf die Mauer setzen?" Ich nicke und richte mich auf. Der Mann hilft mir dabei. Ein weiterer Sanitäter mit einem großen Rucksack kommt dazu. Aus dem Rucksack nimmt er einen Verband heraus und wickelt ihn mir um den Kopf. „Entschuldige", mischt sich der Polizist ein, „Marie, dein Handy klingelt die ganze Zeit. Darf ich rangehen?" Ich nicke. Bestimmt rufen Tati und Erik an, weil ich schon wieder zu spät bin. Anscheinend ist mir mein Handy beim Sturz aus der Hosentasche gefallen. Na super. Heute ist echt nicht mein Tag. Nach den ersten Untersuchungen meiner Wunden hilft mir ein Sanitäter auf, um zum RTW zu gehen. „Kannst du gehen oder sollen wir dir die Trage holen?", fragt ein Sanitäter. „Ich glaub' ih kann gehen.", antworte ich. Dann stütze ich mich auf die Sanitäter und gehe langsam zum Rettungswagen. Dabei merke ich, dass das Gehen doch schmerzhafter ist, als ich gedacht habe. Ich verziehe mein Gesicht. Dies merkt der Sanitäter. „Geht's oder soll ich dich tragen?", fragt er. „Geht schon.", antworte ich unter Schmerzen. „Ach komm, du sollst dich nicht selber quälen.", sagt er und trägt mich dann weiter zum Rettungswagen. Am Wagen angekommen lässt er mich wieder runter und ich lege mich auf die Trage. „Hat einer der beiden dir zufällig auf den Knöchel getreten?" „Keine Ahnung, kann aber sein.", antworte ich. „Ok, er ist auf jeden Fall angeschwollen und eventuell gebrochen. Ich glaube aber, dass er nur in Anführungszeichen verstaucht ist. Deswegen hat das mit dem Gehen wohl nicht so gut funktioniert." Ein Polizist betritt den Wagen. „Ich hab' mit deinen Eltern telefoniert, sie sind auf dem Weg ins Krankenhaus.", er schaut zu einem Rettungssanitäter, „Muss sie stationär bleiben?" Dieser schüttelt den Kopf. „Eher nicht." Dann schaut der Polizist wieder zu mir. „Wir werden dich irgendwann nochmal befragen müssen. Wahrscheinlich holen wir dich morgen ab. Gute Besserung!" Ich nicke. „Danke." Daraufhin verlässt er den Wagen.

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