Kapitel 5

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Nachdem wir gegessen haben gehe ich in mein Zimmer und schalte die Musik an. Ich mache sie jedoch nicht zu laut, da ich weiß, dass unser Nachbar ein bisschen empfindlich ist was das angeht. Es kam nämlich schon mal vor, dass er die Polizei gerufen hat, weil ich „zu laut Musik gehört hab". Und ich habe leider keine Lust nochmal Polizisten erklären zu müssen, dass ich nur Musik gehört habe und nichts anderes vorliegt. Ich setze mich an meinen Schreibtisch um ein Projekt für die Schule fertig zu machen. „Scheiße!", murmele ich vor mich hin. Anscheinend hat meine Banknachbarin, Hannah, die gleichzeitig auch meine beste Freundin ist, meinen Block eingepackt. Das Projekt muss morgen fertig sein. Ansonsten bekomme ich eine sechs. Und das kann ich mir in Physik im Moment gar nicht leisten. Ich nehme mein Handy und wähle die Nummer von Hannah. „Hey Marie. Wie geht's?" „Gut dir? Kannst du mal nachschauen, ob du meinen Block eingepackt hast? Da drinnen stehen meine ganzen Vorbereitungen für meinen Physikvortrag morgen." „Oh scheiße, warte ich guck schnell nach." Zwei Minuten Stille. „Marie, ich hab deinen Block gefunden. Tut mir unglaublich leid!" „Ist doch kein Problem. Ich komme den einfach jetzt abholen. Ich muss das Projekt echt morgen haben, sonst bekomme ich ne sechs, weißt du ja." „Ok, dann bis gleich." Sie legt auf. Na super, das musste ja auch jetzt passieren. Ich stehe auf und schalte die Musik aus. Dann verlasse ich mein Zimmer und gehe ins Wohnzimmer, wo Tati und Erik sitzen. „Ähm, ich muss nochmal raus.", die beiden drehen sich um und schauen mich an. „Warum?" „Ich muss zu Hannah, sie hat meinen Block eingepackt und ich muss noch ein Projekt für Physik machen und das ist ziemlich wichtig." Erik nickt: „Ok, dann schau aber, dass du nicht zu lange da bleibst, wenn du das noch fertig machen musst." „Mach ich." Ich gehe zu ihnen und gebe beiden einen Kuss auf die Wange. Dann gehe ich zur Tür, ziehe meinen Beutel an, nehme den Schlüssel vom Schlüsselbrett und verlasse die Wohnung. Ich gehe die Treppen runter und öffne die Haustür. Hannah wohnt vielleicht 15 Minuten entfernt und da es Sommer ist, ist es noch relativ hell. Ich gehe mittlerweile schon 10 Minuten als mir zwei Jungen ins Auge fallen. Der eine trägt einen blauen Nike Pullover und ein Cap und der zweite eine Lederjacke mit umgedrehtem Cap. Sie sehen genauso aus, wie sie mir der Polizist beschrieben hat. Ich bleibe ungefähr 5 Meter von ihnen entfernt stehen und ziehe mein Handy aus der Hosentasche. Ich zögere keine Sekunde und wähle den Notruf. „Polizei Notrufzentrale, hallo?" „Hallo, hier ist Marie Summer. Ich bin in der Domstraße Höhe 74. Ich stehe bei zwei Jungen, die genau auf eine Täterbeschreibung passen." „Die Polizisten sind unterwegs, lassen Sie sich nichts anmerken und bleiben Sie entfernt von den Täter stehen." „Ok, danke." Ich lege auf und stecke mein Handy zurück in meine Hosentasche, als die Jungs auf mich zu kommen. „Ok ganz ruhig, die Polizei muss gleich da sein.", rede ich mir in Gedanken ein. Hoffentlich haben sie nichts mitgehört, ich habe mich zwar bemüht leise zu sprechen, aber irgendwie muss die Notrufzentrale mich ja auch verstehen. Man muss dazu sagen, die Jungen sehen nicht gerade unkräftig aus, wenn die zuschlagen, bin ich schlecht dran. Vielleicht haben sie mich heute Nachmittag auch schon beobachtet? Sie kommen immer weiter auf mich zu. Scheiße man. Ich werde immer ängstlicher, sie kommen mir immer näher. Scheiße, scheiße, scheiße! Es wäre schön, wenn sich die Beamten beeilen würden, ich habe nämlich echt kein Lust auf eine Verletzung. Plötzlich stehen die Jungen vor mir. „Ein schönes Handy hast du. Benutzt du das nur um die Bullen anzurufen?" Fuck! Sie haben mich also verstanden. „Du bist doch die, die uns vor 'n paar Stunden auch verpetzt hat!" Sie schauen mich an. „Naja, ich hab euch ja nicht gesehen. Also verpetzen kann man das nicht nennen. Man könnte das unter Nettigkeit verbuchen.", sage ich und schaue auf den Boden. Die Jungen schauen sich kurz an und plötzlich habe ich eine Faust in meinem Gesicht. Ich stürze zu Boden. Sie treten und schlagen weiter auf mich ein. Ich versuche mein Gesicht mit meinen Händen zu schützen. „Scheiße man, die Bullen! Verpiss dich schnell!", höre ich einen der beiden rufen. Sie rennen weg. Ich nehme nur noch das leicht verschwommene Blaulicht des Polizeiwagens wahr. Die beiden Polizisten laufen ihnen hinterher. Ich versuche mich aufzurichten, aber ich kann mich kaum bewegen. Nicht weil es zu schmerzhaft ist, ich stehe einfach viel zu sehr unter Schock. Auf einmal kommt ein zweiter Streifenwagen an. Einer der beiden Polizisten läuft den anderen beiden hinterher, der andere läuft zu mir. „Na, wir kennen uns doch.", sagt er und schaut mich an. Ich erkenne ihn wieder: Es ist der Polizist, mit dem ich vor wenigen Stunden wegen der alten Dame geredet habe.

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Hallo. c:
Tut mir leid, dass ich es nicht auf die Reihe bekomme, die Teile relativ regelmäßig hochzuladen, aber ich bin dafür einfach zu verpeilt. :D Ich versuche jetzt mal jede Woche einen Teil hochzuladen. :) Ansonsten würde ich mich über Kritik freuen. :3 Danke für's Lesen.

           -Marie c:


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