Panik

Kapitel 3

Die Beamten steigen aus dem Wagen: „Hallo. Haben Sie angerufen?", der Polizist schaut mich an. „Ja, hallo." „Hast du deinen Ausweis dabei?" Ich nicke, ziehe meinen Beutel aus und suche nach meinem Geldbeutel. Ich ziehe meinen Ausweis heraus und halte ihn den Polizisten hin. „Marie Summer, 15 Jahre. Großes Lob an dich, dass du nicht einfach weitergegangen bist!" „Oh, danke. Von 'nem Polizisten gelobt zu werden, passiert mir auch nicht alle Tage." Er lächelt und gibt mir meinen Ausweis zurück. Ich packe ihn zurück und werfe auch meinen Geldbeutel zurück in meinen Rucksack. Der andere Polizist hat inzwischen die alte Dame befragt. Sie besprechen sich kurz und entlassen mich. „Was werden Sie jetzt tun?", frage ich. „Also wir haben eine Nahbereichsfahndung eingereicht und werden jetzt selber noch rum fahren. Vielleicht finden wir die Täter noch. Für dich zur Information, laut der Dame hat einer der beiden Täter eine schwarze Cap mit einem blauen Nike Pullover und der zweite eine Lederjacke und ein umgedrehtes Cap getragen. Falls du jemanden siehst, der auch nur ansatzweise das Gleiche trägt, ruf' uns bitte an, ok?" „Ja natürlich. Was machen sie jetzt mit der Dame? Nehmen Sie sie mit?" „Ja, wir verbringen sie auf die Wache, damit sie dort noch eine Aussage machen kann." „Ok, ansonsten hätte ich sie noch bis nach Hause begleitet." „Ich lobe deine Art sehr, andere sollten sich ein Vorbild an dir nehmen." „Danke.", sage ich, während ich ein bisschen rot werde. „Wir fahren dann auch jetzt." Mischt sich der andere Polizist ein, „Danke für deine Zivilcourage, tschüss." „Tschüss!" Ich setze meinen Weg fort.

Am Supermarkt angekommen entscheide ich mich, Tati kurz anzurufen. Normalerweise müsste ich jetzt schon wieder zuhause sein. Ich nehme mein Handy aus der Tasche, suche Tatis Nummer in meinen Kontakten und wähle sie an. Ein Piepen, zwei Piepen, drei Piepen. Dann nimmt jemand ab: „Hey Marie, ist was passiert?" „Nein, ich wollte nur Bescheid sagen, dass ich zum Einkaufen etwas länger brauche, ich hatte noch 'nen kleinen Zwischenfall. Ich erklär's euch später. Ist nichts Schlimmes. Aber sag' mal, warum bist du denn an Tatis Handy, Erik?" „Na, sie ist grade am Aufnehmen, was denkst du denn?" „Na dann ist gut. Ich bin dann so in 40 Minuten zuhause." „Ok, kein Problem. Pass auf dich auf, ich hab dich lieb." „Ich dich auch, bis später." Ich lege auf und stecke das Handy zurück in meine Hosentasche, dann betrete ich den Supermarkt.