Die Unfassbaren - Pflicht oder Liebe

Aufwachen

Robin schlug die Augen auf. Ein weißer Raum umgab sie. Ihr pochte der Kopf, und ihr ganzer Körper tat weh. Als sie sich aufsetzten wollte, wurde sie zurück in das Bett gedrückt. Sie verfolgte die Hand, die auf ihrer Schulter lag, und blickte schließlich in die Augen von ihrm Vater. ,,Hey, Kleines. Ganz ruhig. Ruh dich etwas aus." Sie blinzelte. ,,Was ist passiert, Dad?" Er sah sie an. ,,Erinnerst du dich an die Verfolgungsjagd?" Bilder schoßen durch ihren Kopf. Sie sah ein Auto, dann eine Explosion.

Zögerlich nickte sie. Dann fiel ihr etwas ein. ,,Dad, was ist mit Jack? Er... Er ist tot, oder?" Dylan nickte. Robin schoßen die Tränen in die Augen. Auch wenn sie ihn fast gar nicht kannte, so trauerte sie um ihn.
Plötzlich ging die Tür auf, und eine blonde Frau trat zögerlich ein. Als sie sah, dass Robin wach war, lächelte sie erfreut. Auch Robin grinste. ,,Hey Alma." Alma trat neben Dylan und reichte ihm eine Tasse. Vom Geruch her Kaffee. ,,Willst du auch was?", fragte Alma, doch Robin schüttelte leicht den Kopf. Schweigend setzten sich Dylan und Alma auf die Stühle neben Robins Bett. ,,Ich bin im Krankenhaus, richtig?" Dylan und Alma nickten. ,,Seit 1 Tag." Robin seufzte erleichtert. Das war nicht lange. ,,Wie schlimm sind die Verletzungen?" ,,Nichts ernstes. Du hast nur eine leichte Gehirnerschütterung. Und ein paar blaue Flecken und Kratzer. Die Druckwelle der Explosion hat dich nur leicht gestoßen, du bist halt nur mit dem Kopf gegen ein Auto geknallt ." Robin nickte leicht.

Dann musste sie wieder an Jack denken. ,Ich hab nichts abbekommen, er ist tot.' Dylan und Alma merkten ihren Stimmungswechsel, und schwiegen. Alma unterbrach sie. ,,Es war nicht deine Schuld. Jack hat die Kontrolle vom Auto verloren, da hättest du nichts tun können." Robin schwieg.
,,Ach übrigens, schau mal neben dich.", sagte Dylan nach einer Weile lächelnd. Verwirrt sah sie erst zu ihm, dann an die andere Seite. Dort stand ein Tisch voll mit Blumen und Karten. Die meisten Karten hatten die Aufschrift ,,Gute Besserung!" Robin musste lächeln, und nahm alle Karten vom Tisch. Alle waren von Mitgliedern des NYPDs oder des FBIs. Sie las alle und legte sie dann wieder zurück. Sie sah Dylan und Alma an. Auch von ihnen waren Blumen und Karten. Alle lächelten sich an, und Robin schloß zuerst Dylan, dann Alma in die Arme. ,,Ach ja, da ist noch was angekommen.", sagte Alma und zeigte auf das Fensterbrett. Robins Augen wurden groß, und ihr Kiefer klappte nach unten. Dort standen 3 wunderschöne Blumensträuße, alle in verschiedenen Farben. Langsam stand sie auf. Sie merkte, dass sie gut stehen konnte, und lief dann zu den Sträußen. Überall war ein Umschlag mit dabei. Vorsichtig nahm sie den Umschlag aus den gelben Tulpen. Sie lehnte sich an die Fensterbank und öffnete ihn. Hervor kam eine bunte Karte auf der ,Gute Besserung!' stand. Sie klappte sie auf.

Hey Robin!
Ich wünsche dir gute Besserung, und dass du schnell wieder auf die Beine kommst!
Freue mich, dich wiederzusehen! Vielleicht bei der Show?

Herzlichste Grüße
Merritt ; )

Robin musste grinsen, und ihr Vater und Alma sahen sie neugierig an. ,,Von wem ist es?", fragte Dylan. Sie sah auf. ,,Merritt" Ungläubig sah Dylan sie an, während Alma grinste. ,,Echt jetzt?" Robin nickte zur Antwort auf Dylans Frage. ,,Mach die nächste auf!", drängte Alma. Robin drehte sich um und nahm den Umschlag aus den blauen Blumen. Wieder eine Karte, diesmal jedoch mit Engelchen und Herzen. Mitten drin der altbekannte Satz: ,,Gute Besserung!" Robin konnte ahnen von wem sie war. Sie klappte die Karte auf und las.

Hi Robin!
Ich hoffe dir geht es besser, wenn du das hier liest!
Leider konnten wir dich nicht besuchen kommen, du weißt ja weswegen, aber ich freue mich mega darauf, dich wiederzusehen!
Bis dahin, gute Besserung!

Deine
Henley

Robin seufzte lächelnd. Henley schien ihr sympatisch, und Robin würde sie gerne mehr kennenlernen. Sie drehte sich wieder zu ihrem Vater und Alma, hielt die Karte hoch und sagte ,,Henley." Alma grinste wieder, und Dylan bekam den Mund nicht mehr zu. Aufgeregt blickte Alma zu dem Umschlag in den roten Rosen. Seufzend nahm Robin den Umschlag und setzte sich auf ihr Bett. Die Karten von Merritt und Henley legte sie zu den anderen Blumen und Karten. Dann öffnete sie den Umschlag und nahm die Karte heraus. Sie war nur rot, es stand nichts drauf. Als Robin sie aufklappte, sprang ihr direkt ein kleiner Flyer entgegen. Es war der Flyer für die nächste und letzte Show. Sie legte ihn auf Seite und las den Text.

Geliebte Robin,
Ich schreibe dir mit dieser Karte alle erdenklichen Wünsche für deine gesundheitliche Besserung.
Leider kann ich dir nicht beistehen, obwohl ich es gerne würde.
Ich hoffe, wir sehen uns bald wieder.

In Liebe
Daniel

P.S.: Ich liebe dich

Lächelnd schloß Robin die Karte und legte sie zu den Anderen. Dann legte sie ihre Beine auf das Bett und lehnte sich mit dem Oberkörper gegen die Wand. Alma sah sie lächelnd an. ,,Daniel?", fragte sie. Robin nickte.
Lange hielt die darauf folgende Stille an, bis es klopfte und ein Mann mit weißem Kittel hineinkommt. ,,Guten Tag, Miss Rhodes. Miss Dray, Mister Rhodes." Er stellte sich vor Robins Bett. ,,Mein Name ist Dr. Leight, ich bin Ihr behandelnder Arzt." Robin nickte. ,,Guten Tag, Dr. Leight." ,,Wie geht es Ihnen?" Robin lächelte den weißhaarigen, etwas älteren Mann mit der Brille freundlich an. ,,Gut. Ich habe zwar etwas Kopfschmerzen, aber es geht." Verstehend nickte der Mann. ,,Haben Sie Schmerzen, wenn auch nur leichte, sonst irgendwo?" Zögerlich nickte sie. ,,Ja, eigentlich schmerzt mein ganzer Körper ein wenig." ,,Das ist normal bei Ihren Verletzungen. Sie sind zwar nur leicht, aber können trotzdem schmerzen. Möchten Sie Kopfschmerztabletten?" Robin verneinte. ,,Gut." Dylan unterbrach ihn. ,,Wann kann sie entlassen werden?" ,,Nun, eigentlich sofort. Die Verletzungen heilen schnell, sie darf sich nur nicht all zu sehr anstrengen." Dylan nickte. Alle verabschiedeten sich, dann war der Arzt weg.

Als Robin nun in Dylans Auto saß, dachte sie nach. Wie würde es nach der letzten Show weitergehen? Die Reiter müssten untertauchen, das war klar. Aber was würde mit Daniel und ihr sein? Leise seufzte sie.
Der Wagen hielt, und alle stiegen aus. Dann gingen sie in Robins Appartement, wo Dylan erstmal alles absuchte. Robin szöhnte genervt. Einen Polizist als Vater zu haben konnte anstrengend sein.

Plötzlich klingelte sein Handy, und Dylan nahm ab. Nach kurzer Zeit ging er zum Couchtisch und öffnete den Laptop. Robin gab schnell ihre Zugangsdaten ein, und Dylan klickte auf Youtube. In der Suchmaschine gab er etwas ein, und dann erschien ein Video. Dylan legte auf, und drückte auf Start.

Man sah Henley, Merritt und Daniel auf einem Sofa sitzen, und über den Tod von Jack reden. ,,Niemand, der da auf der Brücke war, konnte etwas für Jacks Tod. Es war einfach nur ein schrecklicher Unfall bei der Verfolgungsjagd. Den Tod hätte jeden treffen können.", sagte Henley, und Robin senkte den Kopf.

Am Ende des Videos gaben sie noch die Daten der nächsten Show an, und Dylan klappte den Laptop zu. Eine Zeit lang war Stille, dann stand Dylan auf. ,,Ich würde sagen, dann mal auf zum Revier!"