Kapitel 2

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My opinion.

Desdo mehr ich über den, von Girly-Fans geliebten, Schnuckel las, desdo merkwürdiger wurde mir dieser junge Mann. Harry Styles besaß sicherlich weit aus mehr als sechzig Tattoos und führte sich in den meisten Interviews, wie ein hängen gebliebender pubertierender Klassenclown in seiner schwierigsten Phase auf. Sicherlich stellte sein Getue ihn im Rampenlicht humorvoll und witzig da, aber meiner Meinung nach, wollte er sich selbst nur in den Mittelpunkt stellen. Wie mir die liebe Bildzeitung bereits schon verständlich gemacht hatte, hatte er sich von seiner Band nun entgültig verabschiedet. Wahrscheinlich hatte er mit diesem Bericht sehr viele Mädchen-Herzen zum Stillstand gebracht und wurde somit aus der Kriterie Mamas-Lieblingsschwiegersohn von Platz eins auf Platz zwei gekickt, was ihn schlussendlich alle Knochen gebrochen hatte. Er hatte vergangenes Jahr den British Fashion Award 2014 gewonnen, was mich ein wenig stutzig machte. Liebe Leute.  Jetzt mal tief durch atmen. Oma Hemde,  kaputte schwarze Skinny Hosen und ungewaschene, von Straßenköter druchgeschleckte Reitschuhe, sind  nun im Trend! Natürlich waren seine ehemaligen braunen Engelslöckchen zu dem damaligen Zeitpunkt ganz nett, aber wenn ich diese nun beschreiben müsste, dann würde ich sagen,  dass sie aussehen wie fettiges gefärbtes Stroh. 

Und das liebt die heutige Jugend?

Leute...

Wirklich?

Wenn ich weiter herunter scrollte, dann wurde ein komplettes Bild seiner ehemaligen Mutter-Söhnchen Band abgebildet. Ganz süß die fünf. Wenn ich daran dachte, wie sie so gespielt in die Kamera lächelten und damit Millionen verdienten, dann wurde mir schlecht. Sie waren gar keine Menschen mehr. Zwar bestanden sie noch aus Fleisch und Blut, doch um ehrlich zu sein, waren sie nur Werbeaspekte, die dann eingesetzt wurden, wenn die neuesten Produkte in die Welt kommen. Ab und zu trällerten sie noch Lieder und brachen der Reihe nach Herzen der Mädchen im Alter von zwölf oder dreizehn Jahren, die immer noch dachten einen  von ihnen einmal zu heiraten. Aber Zayn Malik war meines Wissens ebenfalls vergeben und verlobt. (Das wusste ich aber auch nur,  weil ich Jahre lang mit so einen dummen Weib in einer Klasse war, die diese Band umschwärmte.) Harry Styles war der Mädchenschwarm schlecht hin. Haha Mädchenschwarm. Ich fand die anderen vier schnukliger und um einiges netter und interessanter.  Jedoch wurde er mit seinen Schmetterling übersähten möchtegern Sixpack und dicken Oberschenkeln als dieser betitelt. Styles ist zu einer Millionen Prozent nicht mein Fall. Was diese eigentlich ganz nette und hübsche Taylor Swift, denn nun von ihm wollte und ihn gar heiraten wollte,  fand ich ganz schön suspekt.

Aber jeder wie er will und meint.

Nach einer langen Recherche klappte ich schließlich meinen Laptop zu und stopfte ihn in meine Tasche, da meine Uhr mir verriet, dass meine Schicht nun endlich ein Ende nahm. Total motiviert hängte ich mir meine Jacke um die Schultern und machte mich nun auf dem Weg zu meiner Wohnung, wo eine leckere Tiefkühlpizza nun auf mich wartete.

Zuhause angekommen stürmte ich wie Spidermann, der ein Verbrechen bekämpfen musste,  in Richtung Küche und warf die Pizza Wortwörtlich in den Backofen. Gleich darauf schmiss ich mich auf das Bett meines Einzimmer Appartements und machte es mir dort mit einer Limonade mit Eiswürfel gemütlich. Dabei ließ ich den Montagabend ausklingen.

Endlich Feierabend!

Als ich schließlich die Pizza aus dem Backofen holte und es mir ein weiteres Mal bequem gemacht hatte, fing mein Handy anzuklingeln und brachte mich damit einmal zum aufstöhnen. 

Mum erschien auf dem Display. Sie würde nicht aufhören bis ich dran gehen würde und mir ihre Moralprädigt anhören musste, worin sie sagte, dass alle mich vermissen und ich doch wieder nach Dublin zurück kommen sollte. Anscheinend musste ich mir das jetzt zum dreihundmilljadesten mal anhören müssen damit ich dann meine Pizza essen könnte, wovon ich mir doch das erste Stück in den Mund schob.

"Mum.",murmelte ich kauend in mein Handy. Ich wusste sie hasste es, wenn ich esse und dann gleichzeitig mit ihr telefoniere. "Mach den Mund leer, Liebes.",stänkerte sie erst einmal los. "Ja, Mum. Ich vermisse dich und liebe dich auch unglaublich sehr. Ich könnte mir ein Leben ohne dich gar nicht mehr vorstellen.",sagte ich und verdrehte darauf anschließend meine Augen. "Liz, dass sagt man nicht ironisch zu seiner Mutter." "Das habe ich doch überhaupt gar nicht ironisch gesagt." "Wie dem auch sei, wie geht's dir?" Ihre Stimme wurde wieder eigenermasßen normal. Die De Valluzi's diskutierten unglaublich gerne. Wenn einer nicht nachgab, dann würde dies Stunden dauern. "Mir geht es gut und dir, Mum?",lächelte ich in den Telefonhörer. "Mir geht's auch gut, mein Kind. Was macht die Arbeit?" Gleich würde sie wieder sagen,  dass ich nach Hause kommen soll. "Die Arbeit ist gut, ich habe eine Chance für mein erstes Interview bekommen." Drei, Zwei, Eins. "Die Arbeit ist etwas für Inkompetente, komme wieder nach Hause." "Das sagst du jedes mal. Aber du kennst meine Entscheidung. Ich kann hier unglaublich was reißen auch, wenn die Arbeit nicht besonders meinen Wünschen entspricht. Ich darf jetzt sogar Harry Styles kennen lernen." "Wer ist denn Harry Styles?" Leise begann ich zu lachen. "Ach Mum, wenn ich das selbst nur wüsste. Er ist irgend so ein Arschloch-Star von einer Boy-Band genannt One Direction." "One Direction? ( Deutsch - eine Richtung ) Wahrscheinlich die eine Richtung in die man nicht gehen will." Diesmal fing ich lauthals anzulachen.  "Ja, wahrscheinlich. Und wie vergeht das Leben in Dublin weiterhin ohne mich?" "Du wird unglaublich vermisst, Liz. Es wäre schön, wenn du in der nächsten Zeit mal vorbei kommen würdest. Meine fünfte Tochter fehlt hier. Und übrigens fragt Ricco immer nach dir." Ricco ist meine kleine Bruder. Fünf Jahre alt und ein richtiger Womanizer. Die Erzieherinnen in seiner Kindergruppe fahren total auf den kleinen Lockenkopf ab. "Gott, Mom. Hör auf mir ein schlechtes Gewissen einzureden. Ich kann nichts daran machen, dass ich ausgerechnet meine Chance in London bekommen habe. Ich komme euch besuchen, aber bitte höre auf mir jeden Abend zu sagen, dass ihr mich vermisst. Das macht die ganze Situation auch nicht leichter." Ein weiteres mal biss ich in meine Pizza und lauschte dem Stöhnen meiner Mutter. "Nun gut, mein Kind, ich kann es ja verstehen. Ich bin ja auch stolz auf dich, dass du das ganze erreicht hast.", gab sie dann also von sich. Feine Mutti!  "Du Mom, ich muss jetzt mal Schluss machen. Ich habe noch viel zu tun.", sagte ich dann schließlich, da ich endlich meinen Feierabend anstreben wollte. "Na gut, Gute Nacht!" Mit einen letzten "Gute Nacht!" meinerseits legte ich dann auf und fing an meine Pizza zu genießen.

Guten Abend! Ich hoffe, dass euch das Kapitel gefallen hat, auch wenn ich so lange gebraucht habe ein neues Kapitel online zustellen. Aber ich habe eine gute Ausrede dafür: Ich habe nämlich einen Laptop zu Weihnachten geschenkt bekommen, der aber dann nach dem fünften Mal einschalten  einen Systemfehler hatte, der musste dann zurück geschickt werden. Und ich musste dann also auf einen neuen warten, da ich mir zu fein war alles mit meinem Handy abzutippen. :D '

Naja, lasst mir Feedback da : Kommentieren und Voten. :)

the interview | H.S ' Coming JanuaryWo Geschichten leben. Entdecke jetzt