Kapitel 5

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Mr. Er will eine in die Fresse

                            Liz
"Das.. das ist unglaublich.",strahlte ich meine beste Freundin an. Ich hatte niemals gedacht, dass Nick es jemals mal gebacken bekommen würde Melli einen Heiratsantrag zu machen. Er schien immer dafür gemacht zu sein Karriere zu machen und nicht dafür eine Frau romantisch zu fragen, ob sie ihr Leben mit ihm verbringen will und sie schlussendlich zum Traualtar zu führen. Aber im Endeffekt war klar das dieses Paar zusammen gehörte. Sie waren bereits zusammen seit dem sie fünfzehn waren, hatten alles gemeistert, was es an Beziehunghürden gab. Er war ihr Traumprinz. Sie kannten sich aneinander schon seid dem Kindergarten und waren seit dem unzertrennlich gewesen.  Ob ich jemals meinen Traumprinzen finden würde, schien für mich eher unrealistisch. Ich hatte nie an etwas wie Liebe geglaubt. War nie verliebt gewesen oder etwas der gleichen. Ich hatte mir immer nur Zeit für meine Familie genommen, da stand ein Mann nun mal im Weg. "Ich liebe ihn so sehr, Liz. Er ist der Richtige. Ich habe meinen Mann gefunden, er ist der Eine.",sagte sie flüsternd und hektisch zu gleich. "Ich freue mich so sehr für dich.",sagte ich und drückte ihr erneut einen Kuss auf die Wange. "Melanie Stefford.",flüsterte sie. "Das wird mein zukünftiger Name sein.",quichte Melli dann von einer Sekunde auf die andere in einem sehr unangenehmen Ton auf. "Ja, aber das ich kein Grund, dafür zu sorgen, dass mein Trommelfell platzt.",sagte ich und rieb mir vor Schmerz mein linkes Ohr. "Sorry, Liz. Aber ich bin einfach so unter Adrenalin. Das wirst du wahrscheinlich erst verstehen, wenn dir jemand sagt, dass er sein Leben mit dir verbringen will. Es ist ein unglaubliches Gefühl." Ob jemals ein Mann sein ganzes Leben verbringen will, ist für mich ein wenig frage bedürftig. Natürlich hatte ich schon mal einen Freund, aber Liebe hatte ich nie empfunden. Ich hatte keine Zeit für so einen Blödsinn gehabt. Ich war im Grunde genommen immer eher der Einzelgänger gewesen. Der Gedanke mich ewig mit einem Menschen zu binden, schien mir immer ein wenig suspekt. "Immerhin muss ich dir nicht die Nummer von Styles klären.",lachte ich auf. "Ach die kannst du mir auch so klären." Ich schüttelte nur grinsend meinen Kopf. "Meinetwegen." Ich ließ nun aber wieder meinen Blick auf Mellis Finger fallen, der mit dem wunderschönen Ring beschmückt war. "Er ist wunderschön.", murmelte ich und ließ meinen Zeigefinger einmal um den kleinen Diamanten in der Mitte fahren. "Ohja.",murmelte Melli wieder verträumt. "Er ist perfekt für mich gemacht. Und Ähm Liz?",fragte sie nun ein wenig schüchtern, worauf ich nun wieder in ihr Gesicht sah. "Möchtest du meine Trauzeugin sein?" "Ja, auf jeden Fall!", quietschte ich dann ebenfalls auf und sprang Melli wieder in die Arme.

Oh Mann, so viele positive Informationen an einem Tag.

"Ach da fällt mir doch ein, ich hatte einen Sekt zum anstoßen gekauft. Magst du ihn mal aus dem Kühlschrank holen?",fragte meine Freundin nachdem wir uns aus unserer innigen Umarmung gelöst hatten. "Ja, ich trinke aber nur ein Glas. Ich muss morgen früh fit sein, und wollte demnach schon direkt ins Bett gehen." Melli nickte nur, worauf ich zum Kühlschrank schlenderte, die Flasche Sekt holte und mit zwei Gläser zurück kam. Als der Korken sich mit einem lauten Knall aus der Flasche gelöst hatte und die Hälfte über meine Shorts gelandet war, worauf übrigens ein übertriebener Lachflash folgte, ließ ich schließlich die weiße Flüssigkeit in unsere zwei Gläser fließen. "Auf die Liebe.",sagte Melli mit einem breiten Lächeln auf den Lippen als sich die Situation ein wenig beruhigt hatte. "Auf die Liebe.",erwiderte ich ebenfalls aber nur in einem Murmeln.

Auf die Liebe.

...

"Vallzi.", kam mir eine aufgebrachte Conner über den Weg geschlendert. "Was ist los?", fragte ich und ließ einen Blick auf meine Uhr fallen. Mister Promi - Idiot hatte jetzt schon fünf Minuten Verspätung. "Mister Styles wird sich ein wenig verspäten." Na super, stehe ich einmal um Punkt acht Uhr in der Firma mit einem frisch gebügelten weißem Hemd und einem schwarzen Rock und Blaser auf der Matte und diese Witzfigur kommt zu spät. Aber war ja klar, ist ja ein Klischee. "Und wann hatte er nun vor zu kommen?" "Ich denke er wird spätestens in einer halben Stunde hier sein." Na super! "Okay, dann muss es wohl so sein." "Bleiben Sie ruhig, er wird heute schon noch erscheinen.", sagte Conner hektisch, worauf sie wahrscheinlich eher sich gemeint hat mit dem 'ruhig bleiben'. Übrigens hatte ich auch nicht unbedingt vor ihn überhaupt zu treffen. "Ich bin übrigens stolz auf Sie, dass Sie heute so gut aussehen und profissionell an die Sache heran gehen.",sagte sie noch und schenkte mir eins ihrer schäbigen faltigen Lächeln, worauf sie dann den Gang weiter hinunter ging.

Mit einem stöhnen setzte ich mich nun an die Bar, wo ich mich eigentlich mit dem Manager, Styles und seinem kompletten Team treffen wollte. Ich bestellte mir einen Cappuccino und ließ so meine sinnlose Zeit an meinem Handy ausklingen, in dem ich meine Mails checkte. 

Als sie dann doch noch nach selbst einer halben Stunde noch nicht aufgetaucht waren entschied ich mich mit meinen bereits zweiten Cappuccino nun den Weg zu Conners Büro zu nehmen. Auf dem Weg dort hin kamen mir dann auf einmal unzählige Fotografen über den Weg, die wahrscheinlich wieder irgendeine Begegnung mit einem Promi und den Reportern perfekt fotografieren wollten. Ich versuchte noch auszuweichen als plötzlich jemand mit voller Wucht gegen mich klatschte und sich nun mein heißer Kaffe verschüttet auf meiner perfekten weißen Bluse befand. Ich konnte froh sein, dass ich mich mitlehrweile eigenermaßen auf meinen High Heels halten konnte, da ich  ansonsten den Fußboden hätte küssen dürfen.

Happy Birthday sag ich da nur.

Ist das auch eins der Klischees? An die ich mich gewöhnen muss, wenn ich in diesem scheiß Business arbeiten möchte?

Als ich mich dann umdrehte und ich meinen hasserfülltesten Blick auspacken wollte, wurde mir allmählich klar wer an diesem Disaster Schuld war.

Mister Harry Styles höchst persönlich.

Dieser schaute nur irritiert hinter sich zu dem begonnen Blitzgewitter. Der schien wahrscheinlich gar nicht bemerkt zu haben das er mich umgestoßen hatte, da er sich mit seinen Armen verdeckt Richtung Bar schlengelte.

Ab diesen Moment an galt er für mich nicht mehr nur als 'Mister Promi Idiot', sondern nun zu 'Mister Er will eine in die Fresse'.

the interview | H.S ' Coming JanuaryWo Geschichten leben. Entdecke jetzt