7.

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One step closer

,,Wag es ja nicht."
,,Was denn?"
,,Küss mich nicht. Bitte", flehte ich und Daniel begann zu lachen. ,,Heute nicht. Vielleicht morgen", lachte er und verschwand wieder. Geschafft ließ ich mich wieder auf dem Boden nieder und schloss die Augen. In meiner Brust tat es weh und ich bekam wieder Kopfschmerzen. Die Naht an meinem Bein hatte sich aufgelöst und der Messerstich war immer noch zu erkennen. Die Stelle war blutigrot und dickgeschwollen. Die kleinen Kratzer am Arm, waren nur noch von Krust überzogen und würden sich zu kleinen Narben entwickeln. Schmerzhaft wurde mir klar, dass der Schmerz in meiner Brust von der Einsakmkeit kam. Ich vermisste meine Freunde und Nikolai. Seine Nähe und seine Liebe. Wie würden wohl unsere Zukunft aussehen? Würden wir überhaupt eine Zukunft haben? Wahrscheinlich eher nicht! Wow, du denkst so realistisch', meckerte meine innere Stimme. ,,Leck mich", nuschelte ich ihr zu und legte mich auf den kalten Steinboden. Ich musste auf Klo, meine Blase tat schon weh. ,,Daniel...Daniel ich muss auf Klo", schrie ich. ,,Daniel!" Nach einigen Minuten ging die Tür auf und der Braunhaarige streckte seinen Kopf herein. Er lief die Treppe herunter und löste die Kette von meinem Bein. ,,Dann komm", meinte er und packte mich grob am Arm. Als ich oben vom Sonnenlicht angeleuchtet wurde, kniff ich die Augen zusammen, weil es so hell war. Langsam stolperte ich hinter Daniel her, in der Hoffnung mir jedes Detail einspeichern zu können, falls ich an ein Telefon kommen würde und Nikolai Bescheid sagen könnte. ,,Hier...und beeile dich", zischte Daniel und öffnete eine Tür. Das Bad war groß, aber ich konnte mich nicht genau umschauen, da ich so dringend musste. Als ich fertig war, wusch ich mir die Hand und stellte mich vor die Tür. ,,Sag mal Daniel. Darf ich vielleicht noch duschen. Ich fühle mich dreckig?", fragte ich. ,,Du bist ja auch dreckig", ertönte es von der anderen Seite. ,,Aber ja", fügte er hinzu und ich schälte mich aus meiner Kleidung. Schnell stellte ich mich in die Duschkabine und drehte das Wasser auf. Anfangs war es noch kalt doch dann wurde es wärmer und ich sufzte wohlig auf. Ich wusch mich mit dem Shampoo von Daniel, das xtrem nach Eukalyptus roch und wickelte mich danach in ein weiches, weißes Handtuch. ,,Bist du fertig?", fragte der Braunhaarige. Ich nickte, bis mir klar wurde, dass er das ja gar nicht sehen konnte. Schnell rief ich ein Ja und sofort war ein Klopfen zu hören. ,,Neue Kleider", rief er und ich öffnete die Tür einen Spalt. Seine hand schnellte hervor und er reichte mir Kleidung. Ich schloss die Tür und sah mir die Sachen genauer an. Eine Jogginghose, eine Boxershort und ein dicker grauer Wollpullover. Alles war mir ein enig zu groß, aber es wärmte und das war die Hauptsache. Als ich aus dem Bad trat, dankte ich Daniel. Es war wahrscheinlich nicht normal, das dein Entführer dich duschen ließ...

Es war dunkel. Dunkler als sonst. Daraus schloss ich, dass es Nacht war. Ich vernahm ein Klacken und sah mich um. Jemand trat in das schwache Licht des Mondes. ,,Es ist soweit." ,,Was?" Aus Angst begannen meine Zähne zu klappern. ,,Steh auf", befahl er. Schnell erhob ich mich, einfach, weil ich wusste, dass er mich sonst verletzten würde. Nach fünf großen Schritten stand er vor mir und ich konnte sein scheußliches After Shave riechen. ,,Sieh mich an Arielle." Ich hob meinen Kopf und blickte ihm in die Augen, auch wenn ich sie kaum erkennen konnte. ,,Küss mich!" Meine Augen weiteten sich und ich schüttelte hektisch den Kopf. ,,Dann werd ich das halt übernehmen", flüsterte er und presste seine Lippen fest auf meine. Als sich ein Brennen auf meinen Lippen ausbreitete, schrie ich auf und Daniel schob seine Zunge in meinen Mund. Hart bewegten sich seine Lippen auf meinen und ich versuchte ihn von mir zu drücken. Mittlerweile fühlte es sich so an, als würde mein ganzer Körper brennen. Ich versuchte weiter zu schreien und mich von ihm zu lösen, aber es klappte nicht. Kraftlos fielen meine Arme an meine Seiten und ich wehrte mich nicht mehr. Plötzlich entfernte sich DAniel und keuchte. Mein Atem rasselte und meine Lunge brannte, als hätte jemand ein brenndes Streichholz hinein geworfen. ,,Wasser", entfloh es mir und ich zog weiterhin hastig die Luft ein. Daniel lachte und wischte sich den Mund ab. Dann spürte ich etwas kaltes an meinen Lippen und ich schluckte schnell die Flüssigkeit. ,,Jetzt wird es passieren", teilte er mir mit und verschwand.

Es waren unendlich viele Tage vergangen, so kam es mir auf jeden Fall vor. Ich wollte gerade nach Daniel rufen, als ich ein Poltern vernahm. Schreie drangen an mein Ohr und Glas zerbrach. Panik durchströmte meinen Körper und ich stand schnell auf. Man hörte ein Klatschen und ein Brüllen. Mit großen Augen hörte ich den Geschehnissen zu. Plötzlich hörte ich wie jemand etwas am Türschloss machte und ich lief langsam in eine Ecke, um mich zu verstecken. ,,Arielle...Arielle", ertönte eine Stimme und es war nicht die von Daniel. Hoffnungsvoll trat ich ins Licht und rief ein:,, Ja." Ein Mann kam schnellen Schrittes auf mich zu gelaufen. Er zog etwas aus seiner Tasche und hantierte an meiner Fußkette herum. Das Schloss klackte und sorang auf. Glücklich zog ich meinen Fuß heraus und bewegte ihn hin und her. Es tat etwas weh, war aber trotzdem befreiend. ,,Komm lass uns schnell verschwinden, bevor er wieder wach wird", ertönte die dunkle Stimme meines Retters. Er nahm meine Hand in seine und zog mich mit sich. Da mein Bein wehtat, humpelte ich ihm hinterher und mitten auf der Treppe zog er mich auf seinen Arm und rannte hinaus. Draußen stand ein Auto. Er setzte mich auf dem Beifahrersitz ab und stieg auf der Fahrerseite ein.  Er brauste davon und der Druck presste mich in meinen Sitz. ,,Weiso hast du mich befreit?", fragte ich leise und räusperte mich. ,,Er hätte dich gefoltert, obwohl du wie er ein Lighter bist. Ich wollte dir das nicht antun", antwortete er und warf mir einen kurzen Blick zu. Seine braunen Augen sahen aus, wie die meines Teddy Bären und ich fand sie unglaublich sexy. Keine Ahnung wieso. Ich sah ihn von der Seite an und konnte selbst im sitzen festestellen, dass es irgendwie kleiner war, als die normalen Männer. Auf jeden Fall unter 1,80m. ,,Wie groß bist du?", rutschte es mir heraus. Ein Grinsen huschte über das Gesicht meines Retters. Er seufzte kurz und meinte dann:,, 1,76 Meter. Sehr klein ich weiß. Wieso fragst du?" Ich lächelte schief. ,,Weil man gesehen hat, dass du sehr klein bist", antwortete ich und sah wieder nach vorne. ,,Nur fünf Zentimeter kleiner als der Durchschnitt", beschwerte er sich und lachte leise. Er ging so locker mit der Situation um. ,,Ich weiß."

Eine Stunde später hielten wir vor einem Holzhaus und er Half mir hinein. Drinnen sah er sich meinen Fuß an und gab mir etwas zu Trinken und zu Essen. ,,Ich bin übrigend Arielle. Und du?", fragte ich ihn und sah in seine wunderschönen braunen Augen. Er kicherte und ich machte große Augen. Seit wann kicherten Männer? ,,Ich weiß wer du bist", antwortet er. ,,Ja, aber ich weiß nicht wer du bist. Oder soll ich dich Mein Retter nennen?" Er schüttelte seinen Kopf, wobei seine Haare hin und her flogen. Sie hatten einen etwas dunkleren braunen Ton, als seine Augen. ,,Mein Name ist Enzo."


Hier geht es weiter :D
Hoffe es gefällt euch.
Wie immer: bei Fehlern melden.
Bis denn.
LG saphir00

Lighters - Scars ForeverWo Geschichten leben. Entdecke jetzt