Kapitel 2

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Mittwoch 6.5.2005
,,Haben sie Familie?Irgendjemanden den wir informieren sollen?",sagte der Officer.Ich blickte in so arrogant und angeeckelt an dass ich mich schon vor mir selber fürchtete und ich mich wunderte was sich aufeinmal für eine Kraft in meinem Körper zusammen ballte.,,Wissen sie was!Ich habe gerade andere Probleme und will mich nicht gerade mit ihnen beschäftigen!Meine Familie ist tot und sonst interessiert sich sowieso niemand für mich.Ich hoffe sie haben es endlich geschnallt oder muss ich mich noch deutlicher ausdrücken!"
,sagte ich so zornig,dass ich mich selber nicht mehr wieder erkannt habe.Er antwortete verunsichert:,,Ok!Wie man merkt sind sie gerade dezent nicht in der Lage diese Fragen zu beantworten.",,Sag mal wissen sie eigentlich wie ich mich fühle?Meine ganze Familie ist tot!Ich wurde zu unrecht verhaftet!Und jetzt komm ich auch noch mit diesem Typen in eine Zelle!?",schrie ich so laut dass alle auf dem Gang zu mir blickten.Der Officer antwortete entgültig:,,Sie und ihr Gerede gehen mir echt auf den Keks.Folgen sie mir einfach."Ich gab mir einen Ruck und folgte ihm in einen Raum mit Klamotten.,,Yey!Ich bekomme jetzt bestimmt so einen coolen gestreiften Knast-Anzug wie in den coolen amerikanischen Filmen!",freute ich mich (nicht) innerlich.Als der Officer mir so einen komischen Anzug gegeben hatte,begab ich mich in mein Abteil.
Was haben diese Leute getan?Warum haben sie es getan?Dass fragte ich mich bei jedem meiner Schritte an den Zellen vorbei.Völlig in Gedanken versunken merkte ich garnicht dass sich die hintere Tür des Ganges öffnete und der Mann mit den stahlblauen Augen herein geführt wurde.Er hatte so ein starkes und selbstsicheres Auftreten.Wie hieß er wohl?Was war seine Geschichte?So viele Fragen waren in meinem Kopf.
Wir kamen uns immer näher entgegen,bis wir gestoppt wurden und in unsere Zelle gewiesen wurden.Sie war nicht umbedingt die sauberste und gemütlichste Zelle,doch es müsste für ein paar Monate reichen.Ich setzte mich auf eine Stahlplatte,was wohl einem Bett ähneln sollte und verdrehte die Augen.Mein Mitbewohner zog seine Schuhe aus und machte es sich auf dem 'Bett' gemütlich.Anscheinend war er schon mehrfach hier und hatte sich schon an diese gepflegte Umgebung gewöhnt.,,Du weisst nicht wer ich bin oder?Haben dir deine Eltern nichts davon erzählt?",fragte er mich mit einem leicht flirtenden Blick.,,Waaa...sss!?Meine Eltern?",erwiderte ich mit zitternder Stimme als ich den Namen ,,Eltern" gehört habe.Ich hatte eigentlich nicht mehr vorgehabt über meine Eltern zu reden.Sie waren nie für mich da,aber ich war einfach zu neugierig....
,,Ok,da du es mir sowieso in diesen elf Monaten irgendwann erzählt hättest,will ich jetzt nicht so der Spielverderber sein!Na los,erzähl schon.",sagte ich schon wieder in einem leicht gereizten Ton.Er blickte mich mit einem verwirrten und gleichzeitig ängstlichen Blick an.Es lag wahrscheinlich daran,dass er meine motzige und rebellische Art noch nicht kannte.Er hatte etwas zu verbergen,dass merkte man an seinem Gesichtsausdruck,doch er fand nicht die passenden Worte um es mir schonend beizubringen.,,Ok,ich werde dir jetzt etwas wichtiges erzählen.Bitte höre einfach nur zu und unterbrich mich nicht",sprach er zu mir mit einer leicht zitternden Stimme.Ich hätte nicht gedacht,dass dieser Mann eine gefühlvolle Seite hatte und auch mal ein bisschen Ausdruck im Gesicht könnte.Kurz bevor er anfing zu erzählen,konnte ich eine kleine Träne auf seinem Gesicht vorbeihuschen sehen.Was hatte er?Es war ziemlich selten,dass man einen Mann,der auch noch so stolz und schon leicht eingebildet war,weinen sah.Mit einer hastigen Bewegung wischte er die Träne weg und fing an:,,Mein Name ist Alexej Andrejew und ich stamme aus dem Norden Russlands.Ich bin der Bruder deines Vaters!Er hat mich geschickt um dich zu beschützen.Dein Vater hatte viele Feinde,darunter ein ehemaliger polnischer Staatsangehöriger Kacper.Kacper und dein Vater Aleksander waren Rivalen und stritten ständig.Der Übermut traf ihn und er brachte einige Tage vor seinem Tod Kacper's Frau um....
Kaylen.Dein Vater ist nicht bei einem Autounfall mit deiner Mutter und deiner Schwester gestorben.Kacper nahm Rache.Er tötete Aleksander und versteckte deine Mutter und deine Schwester.Ich weiss nicht wo sie sind oder was er mit ihnen gemacht hat,aber ich weiss eine Sache..Nun ist er auf der Suche nach dir. . . .

Traced back to the dawnWo Geschichten leben. Entdecke jetzt