Kapitel 6

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Der Wind wehte mir um die Haare. Ich blieb stehen um Inne zu halten. Das Gras um mich wehte wild umher und der Himmel fing sich an zu verfinstern.Die Dämmerung war eingebrochen.Ich brauchte einen Schlafplatz,doch ich war noch Meilen von der nächsten Stadt entfernt.Je dunkler es wurde,desto mehr machte ich mir Sorgen,dass ich mir durch die Kälte den Tod holen könnte.Eine frische Briese wehte um mich.Ich fror am ganzem Leib.Meine Schritte verlangsamten sich und ich verlor die Kontrolle über mich.Ich fühlte mich so schwach und kraftlos.Es war jetzt stockdunkel und ich war allein.Ich fiel leblos ins Gras und schlief friedlich ein...bis zum Morgenanbruch.

10.05.2005- 7:36 Uhr
Die Sonne ging gerade auf.Ich schlief noch tief und merkte garnicht,was um mich geschah.Ich hörte in weiter Entfernung Pferdehufe klappern.Ich schreckte hoch und blickte um mich.
Am Horizont konnte ich schwarze Figuren wahrnehmen.Das waren sie.
Ich konnte das Risiko nicht eingehen,
deswegen stand ich auf und rannte weiter in Richtung Norden.Doch nach ein paar Minuten blieb ich stehen und hatte eine Idee.Es war zwar eine sehr riskante Idee,aber es musste ja nicht jeder ein Verbündeter von Kacper sein.Ich wollte es einfach wissen,wer sie waren und ob sie mir helfen konnten.Vielleicht kamen sie ja gerade aus einer naheliegenden Stadt.
Ich drehte um und lief den Reitern entgegen.Je näher ich zu ihnen kam, desto mehr erkannte ich ihre Gestalt. Es waren vier männliche Reiter,jeder mit einem schwarzen Pferd.Sie sahen,
dass ich Hilfe brauchte,deswegen hielten sie kurz vor mir an und musterten mich.Das waren aufjedenfall keine Komplitzen,denn sie sahen sehr verwirrt aus,als sie mich sahen.,,Ist sie lebensmüde?Was sucht sie hier ganz alleine auf dem Feld?Sie holt sich noch den Tod!", sagte ein Reiter zu einem anderen.
Ich trat näher an sie heran und entgegnete ihnen schnippig:,,Ich hab schon meine Gründe!Sagt mir einfach
,wo die nächste Stadt ist und dann könnt ihr ja gehen."Die Männer fanden meine Antwort wohl lustig. Eigentlich bin ich garnicht so zickig,
aber ich ärgerte mich nur,dass ich hier draußen in der Kälte stehen musste und nicht wusste,wo ich hin sollte!,,Also wir könnten dich auch mitnehmen und in der nächsten Stadt absetzen.Natürlich nur,wenn du von deinem hohen Ross wieder runtergekommen bist und dich beruhigt hast!",sagte der eine Reiter lachend zu mir.Ich fande es super, dass jetzt gerade auch noch vier Reiter anrückten und mich auch noch in dieser Situation hänselten.,,Ha,ha!Sehr witzig.Aber wenn ihr es mir schon anbietet und ihr sowieso meine einzigste Lösung seit,nehme ich euer Angebot an.",sagte ich zu den Reitern.
Der erste Reiter half mir auf sein Pferd.Auch wenn ich das eigentlich umgehen wollte,legte ich meine Hände um seine Hüfte.Er drehte sich zu mir um und sagte beruhigend:
,,Wir reiten jetzt ziemlich schnell!Sag einfach Bescheid wenn du Beschwerden hast." Was denkt der Typ eigentlich von mir?Er redet mit mir,als wäre ich ein kleines Kind und denkt wirklich,dass ich die Prinzessin auf der Erbse bin.Nachdem er sich wieder umgedreht hatte,verdrehte ich deutlich die Augen.Der zweite Reiter erwischte mich dabei und flüsterte zu mir:,,Keine Angst.Er benimmt sich immer so.Typisch für den Kerl!"
Anscheinend hat er sich schon unter seinen Reitern Freunde gemacht.Er nahm die Zügel in die Hand und strafte die Steigbügel.Es machte einen Ruck und nun ritten wir los.Die nächste Stadt war wohl doch Meilen entfernt,denn wir galoppierten stundenlang über Felder und Wiesen. Nach langer Zeit tauchte dann endlich am Horizont Umrisse einer Stadt auf. Über mein Gesicht huschte ein breites Lächeln.Anscheinend brachten sie mich zu einem Dorf.Besser als nichts.
Das Gefängnis war schon weit vom nächstem Dorf entfernt,da wollte ich nicht wissen wie lange wir noch reiten müssten um eine Stadt zu erreichen.Ich hoffte nur Sicherheit zu finden und Irgendjemanden,der mir helfen könnte Beth zu finden.
Und zwar so schnell wie möglich!

Zur gleichen Zeit im Gefängnis:
Aus der Ferne konnte ich erkennen,
dass ein Mann in Kaylens Zelle hinein schaute,auf der Suche nach ihr.Er konnte sie nicht finden.Wo war sie?Es war doch alles geplant mit dem Komplitzen!Der Mann kehrte direkt um und lief zu meiner Zelle.,,Sie ist weg!Entweder ist sie alleine gegangen oder irgendein anderer Typ meinte er wäre Ich.", sagte er erschöpft zu mir.Ich riss meine Augen auf und konnte es kaum glauben,was der Komplitze mir gerade gesagt hatte.,,Ist sie wirklich nicht da?Was machen wir nur jetzt?",sagte ich völlig in Sorge.Der Komplitze schüttelte den Kopf und wollte gerade wieder gehen,weil es keinen Ausweg gab,als ich ihm verzweifelt hinterher rief:,,Du kannst doch jetzt nicht einfach gehen!Wir hatten eine Vereinbarung!Hol mich jetzt hier sofort raus!Ich muss wissen wo sie ist."Der Komplitze kehrte wieder um,blickte um sich und flüsterte leise durch die Gitterstäbe:
,,Alexej.Das ist zu gefährlich!Da die anderen Officers wissen,dass du fliehen wolltest, deswegen achten Sie jetzt noch mehr darauf,wer hier rein und raus geht.Ich würde dich ja gerne hier raus holen,aber ich weiss nicht wie!"
Ich schaute den Komplitzen enttäuscht an und überlegte mir einen Plan.,,Hey,da hinten!",schrie ich und zeigte mit dem Finger auf einen Brandmelder hinter dem Komplitzen an der Wand.Er dachte, dass Ich ihn auf dem Arm nehmen wollte,doch ich meinte es ernst.,,Worauf wartest du?Na los,schlag die Glasscheibe ein,so können wir fliehen!!!",flüsterte ich ungeduldig zu ihm.Die Blicke des Komplitzen wechselten immer wieder zwischen dem Brandmelder und mir hin und her.Er wirkte sehr verunsichert und grübelte sehr lange, bis er mir entschlossen vorschlug:,,Ich werde jetzt zum Brandmelder gehen und die Glasscheibe einschlagen. Nachdem der Alarm ausgebrochen ist,habe ich Zugriff auf alle Schlüssel der Zellen. Du bleibst ruhig und unauffällig hier stehen,bis ich dich geholt habe.Wenn Feuer ausbricht werden alle auf das frei liegende Gelende gebracht,so steht es glaube ich an dem Schild im Gemeinschaftsraum.Wir gehen stattdessen durch die Hintertür,da wo ich Kaylen auch raus bringen wollte.
Mach dich bereit,es geht jetzt los!"
Er ging auf den Brandmelder zu, blickte hektisch um sich und schlug die Glasscheibe ein.Die Scherben fielen auf dem Boden und der Alarm setzte ein.Der Komplitze rannte den Flur entlang zu den Schlüsseln.Doch plötzlich kam ein anderer Officer, schloss meine Zelle auf und führte mich in Handschellen zum Ausgang.Ich wollte mich lösen,doch er zog mich zu stark.Wo blieb mein Komplitze?Unser Plan ging gerade den Bach runter!Ich versuchte einen neuen Ausweg zu finden,um aus diesem Gefängnis raus zu kommen. Ich musste hier raus!
Kaylen braucht mich und ich sie!

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⏰ Letzte Aktualisierung: Apr 24, 2016 ⏰

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