Kapitel 3

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Die Innenstadt von Ashe war voll mit bunten Leuten, die beiden Freunde natürlich mitten drin. Ashe war die Hauptstadt von Terra, sie umfasste mehrere Milliarden von Menschen, dementsprechend voll war diese Stadt natürlich auch.

Egal wo man hinsah liefen Leute mit bunten und verrückten Frisuren. Zu den Zeiten, wo es noch Jahreszeiten gab, sahen die Leute in den Geschichtsbüchern total anders aus, in Geschichtsbüchern wurde erwähnt, dass in den sogenannten 90ern die Leute mit Miniröcken und Plateauschuhen rumliefen. Die Mode von heute verglich Cho auch mit den 90ern, weil sie sich einfach so extrem Ähnlich sahen, aber man hatte keine Wahl, denn Modedesigner bestimmten nun mal was Modern war und wenn es halt „Retro" war.

„So wir stehen jetzt in mitten von Ashe, wo willst du hingehen?" fragte Amras.

„Hmm, ich hätte Lust auf eine traditionelle Speise, ich glaub du weißt genau was ich jetzt zum Frühstück gebrauchen kann!" grinste Cho ihm mit einem breiten Lächeln entgegen.

„Lass mich raten, schon mal wieder willst du ein sogenanntes English Breakfast mit viel Schinken, Ei und doppelt so viel Pilzen und Tomaten?" seufzte Amras, als hätte er es nicht sowieso schon von Anfang an gewusst hätte.

„Du kennst mich echt gut, also auf geht's Brüderchen!" jubelte Cho.

„Brüderchen", eines dieser Worte was Amras wieder ein Stückchen in die reale Welt zurückholte, denn immer wenn er mit Cho unterwegs war kam er sich vor wie in einem Traum. Jeden Schritt den Cho machte, jedes Lachen von ihr und auch jedes Wort, versetzte ihn in eine Art Traum, welchen er nicht entfliehen konnte.

Er würde ihr erzählen müssen, was in ihm vorging, aber wie sollte er das nur tun, ohne ihre Freundschaft die sie, seitdem sie klein waren hatten, kaputt zu machen oder gar noch viel schlimmer, nämlich Cho zu verletzen. Er wusste nicht einmal wie sie über ihn dachte.

„Na wieder mit dem Kopf in den Sternen?" fragte Cho ihn und befand sich mit ihrem Gesicht vor seinem.

„Mehr oder minder .... Ich musste nur etwas überlegen" antwortete Amras ihr leicht bissig.

„Statt hier wieder rumzuknurren wie ein alter Hund, seh' lieber zu, dass du deinen Hintern bewegst" stänkerte sie ihn und schob ihn langsam in die Richtung ihres Lieblingsrestaurants.

„Ey! Niemals den ärgern, der dein Essen zahlt!" ermahnte er Cho, welche aber nur mit einem frechen „Ja, Ja!" antwortete.

Als beide das Restaurant betraten, sah der Besitzer die beiden und lachte ihnen entgegen: „Ja wenn das mal nicht mein Lieblingspaar Cho und Amras sind."

Amras warf ihm einen leichten bösen Blick entgegen, denn mal wieder wurde sein wunder Punkt getroffen.

Cho lächelte wie immer nur und rief dem Besitzer entgegen: „Wir sind kein Paar, wie oft denn doch! Aber ich hätte gerne einmal das Cho Spezial!"

„Na das wird wieder teuer für den armen Kerl, aber was magst du denn haben?"

„Ich glaub um den heutigen Tag zu verkraften brauch ich ein Amras-ist-fix-und-alle-wegen-Cho Spezial!" knurrte Amras nur.

„Oh holla, Feuerwerk zu viel gewesen?" lachte der Besitzer nur.

Amras schwieg nur und lief mit Cho zu einem freien Platz in der Nähe des Fensters. Sie liebte den Ausblick auf die Stadt. Cho liebte die Menschen, ihre Gegenwart, ihr Wesen. Man merkte, dass sie erst 16 Jahre war, sie war einfach zu verspielt. Amras kam sich dagegen schon so alt vor. Er konnte es kaum glauben, dass er als 19-Jähriger auf dieses kleine Mädchen stand. Es waren zwar nur 3 Jahre, aber diese 3 Jahre machten doch sehr viel Unterschied im Verhalten. Noch unfassbarer fand er es, dass jede Frau hinter ihm her lief, aber es ihn absolut nicht interessierte.

Der Besitzer kam mit dem Essen zu ihrem Tisch, die Teller waren riesig im Vergleich zu seinen Händen. Während Chos Teller mit Pilzen und Tomaten überquoll konnte man Amras seinen Teller als „Katerfrühstück" bezeichnen. Zehn kleine Würstchen neben Rührei und einen riesigen Salat mit Hähnchenbrust, so liebte er es zu Frühstücken. Cho sah ihn schon wieder total neidisch an und konnte es ich nicht verkneifen ihn erneut zu ärgern: „So viel Fett und du nimmst kein Gramm zu!! Könntest du das bitte unterlassen?!"

„Kannst du laufender Meter mir mal sagen wie ich das machen soll?? Mein Körper bestimmt, was eingelagert wird und nicht ich."

„Ohhhh, warum heute so kratzig? Liegt es an dem Zusammentreffen mit Tia gestern?" fragte Cho ihn vorsichtig um ihn nicht zu sehr zu reizen. Sie wusste einfach, wann sie ihn trietzen konnte und wann sie ihn wieder besänftigen musste.

„Um Himmels willen, diese Frau hat mir gestern den letzten Nerv geraubt! Es ist Festivals-Feuerwerk und sie hat nichts Besseres zu tun, als uns zu nerven?!" fluchte er vor sich her während er ein Würstchen direkt im Ganzen in den Mund stopfte.

Cho wurde schon bei dem Anblick schlecht, antwortete ihm aber brav: „Du kennst doch Tia nun lang genug. Wo sie eine Möglichkeit sieht dich zu ärgern, die ergreift sie auch."

„Leider immer wieder aufs Neue. Ich war froh sie eine ganze Weile nicht gesehen zu haben."

„Du wirst sie auch noch eines Tages mögen... viel wichtiger ... schling nicht so, dir wird sonst noch übel und ich darf dann wieder für dich sorgen, so wie damals ... erinnerst du dich daran?" griente Cho ihm mit einem Dackelblick entgegen.

Und ob sich Amras daran erinnerte, früher hätte man gesagt „es war vor gefühlten 5 Jahren", heute durfte man so etwas nur noch denken. Er weiß noch wie er damals dieses Spezial schon einmal gegessen hatte, weil er wie heute von Tia genervt war. Damals aber aus dem Grund, dass sie ihn einen räudigen Köter mit Flöhen genannt hatte und ihm empfohlen hatte, doch einmal einen Hundefriseur wegen seiner Mähe aufzusuchen. Er wäre am liebsten explodiert wegen dieser Aussage, aber knurrte damals nur, weil Cho einfach so viel von Tia hielt. Er konnte ja schlecht seiner besten Freundin sagen, dass Tia ein schlechter Umgang für sie war.

Cho stupste mit dem Finger gegen seine Wange „uuuuund? Kannst du dich erinnern?"

Amras grummelte nur, schaute zu Cho und konnte nicht anders als Grinsen, ihr Lachen war einfach zu ansteckend.

„Themawechsel du Zwerg, du weißt ich deprimiere dich nur ungern, aber was steht eigentlich heute den ganzen Tag an?"

„Hmmm, wie wäre es mit deinen Geldbeutel leeren und shoppen?" schmunzelte Cho nur.

„Warum bin ich eigentlich jedes Mal der, der sein hart verdientes Geld für dich auf den Kopf hauen muss?" fragte Amras leicht bissig, aber Cho kannte ihn nicht anders.

„Nun, ja... vielleicht, weil du mich soooooo gern hast, dass du mir gern neue Sachen kaufst?" neckte sie ihn.

Als Cho diese Worte aussprach, verschluckte er sich fast an einem Salatblatt, welches er gerade in den Mund gesteckt hatte, denn wieder war er getroffen, Amras sein wunder Punkt.

„Jaaa, eins zu null für dich, dafür geht's du aber mit mir ins Kino, sonst gibt es keine neuen Klamotten! Du musst ja wenigstens einen Grund haben, warum du sie tragen musst!"

Cho schaute ihn nur wie ein trotziges Kind an, stimmte letzten Endes aber zu.


Vision - Trugbild und ApokalypseWhere stories live. Discover now