Kapitel 4

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Teller leer, Bäuche voll und ein etwas ärmerer Amras, dies war der Zustand nach einem gelungenen Frühstück. Der Blick in das wieder etwas leerere Portmonee ließ Amras so langsam an seinem Verstand zweifeln, denn wie zum Henker konnte es sein, dass er diese Frau sein hart verdientes Geld hat aus dem Fenster werfen lassen. Er arbeitete von früh bis spät als Aushilfe, wenn er nicht gerade mal frei hatte, um sich den Luxus, Cho um sich zu haben, leisten zu können.

Amras seufzte laut vor sich her und Cho wusste genau, dass sie gerade das Problem war.

„Weißt du was mein Lieblingsriese?" fragte sie mit ihrem allseits bekannten breiten Grinsen auf dem Gesicht.

„Ne, aber du wirst es mir gleich erzählen." gab er seufzend zurück.

„Kino geht diesmal auf mich, versprochen."

„Du suchst dir immer die einfachen Sachen raus!" brummte er sie an.

Cho seufzte und wusste mal wieder nicht, wie sie ihn zum Lächeln bringen konnte. Sie piekte ihn in die Seiten, worauf hin er zusammenzuckte, und lief dann Richtung Restaurantausgang, wo sie dem Besitzer einen wunderschönen Tag zurief.

Während Cho und Amras gemütlich ihre Shopping-Tour unternahmen, musste Tia wie immer in einem Forschungslabor hocken und die Weltveränderung wiederspiegeln.

Total gelangweilt saß sie mit ihrem weißen Kittel auf dem Stuhl und drehte ihren Löffel in der Tasse.

„Tia?" rief ihre Arbeitskollegin.

Sie selbst rechnete doch nicht damit und fiel fast über den Stuhl hinten über, so sehr hatte sie sich erschrocken.

„Tut mir leid, wenn ich dich gerade aus den Gedanken gerissen habe, aber wir haben ein kleines Problem, wo nur du uns weiterhelfen kannst." erklärte ihr die Arbeitskollegin mit einem besorgten Blick.

Tia streckte sich und antwortete leicht gähnend: „Lass mich raten... Wasserbeben- oder doch wieder eine Vulkanvorhersehung meinerseits?"

„Viel schlimmer, schau dir diese Auswertungen in der Nähe von Edoro an."

Tia nahm die Auswertungen in die Hand, prüfte sie ins kleinste Detail und ihr fiel auf, dass die Werte nicht zueinander passten. Diese Werte behaupteten, dass eine Höhle ausgespült wurde, aber dies war laut der anderen Messdaten nicht vorhanden.

„Habt ihr schon die Werte geprüft und mal ein Team hingeschickt?" fragte Tia endlich mit ernstem Ton.

„Nein, der Chef wollte erst einmal, dass du einen Blick darauf wirfst, bevor er, du kennst ihn, „Sinnlos" das Geld ausgebe für Mitarbeiter."

„Sein Geiz wird uns echt noch an den Abgrund treiben, naja ich schau mir das mal an."

Tia setzte sich gemütlich in ihren Stuhl, schloss die Augen und versuchte sämtliche Geräusche in ihrer Umgebung auszublenden. Je mehr sie sich konzentrierte desto mehr hatte sie die Stadt Edoro am anderen Ende der Weltkugel vor Augen. Große bunte Gebäude flimmerten vor ihren Augen vorbei, aber sie musste sich noch mehr konzentrieren, da die Erde der Vordergrund war, nicht die Stadt an sich. Als sie dann auch endlich die ganzen Gebäude ausgeblendet hat suchte sie Gedanklich die Erde ab, sie konnte aber, wie auch die Messgeräte, nichts Auffälliges finden. Diese Trancevisionen konnten aber nie zu hundert Prozent stimmen, denn schließlich kann man nur das für Voll nehmen, was man auch wirklich in der Hand hatte.

Sie öffnete langsam die Augen und war sich unsicher, was sie nun den anderen erzählen sollte, schließlich wollte sie keinen beunruhigen oder gar viel schlimmer in blanke Panik versetzen.

Letzten Endes entschied sie sich, ihrer Kollegin nur den Hinweis zu geben, dass sie jemanden zur Überprüfung schicken sollen und man ihr die Antwort zukommen lassen solle.

„Ich werde mit Cho reden müssen über das was ich entdeckt habe." dachte sie besorgt.

Cho hatte in dieser Zeit aber gefühlte fünfzig Läden abgearbeitet und Amras war der, der wie ein Packesel, die ganzen Taschen von ihr trug.

Es waren um die 50 bis 55 Taschen die er trug, doch das einzige was er darüber dachte war, dass man doch die Magie der Platzvergrößerung auf diese Taschen anwenden solle.

„Vielleicht sollte ich das mal als Idee einreichen" dachte sich Amras.

„Amraaaaas" trällerte Cho vor sich her und zeigte auf einen Süßigkeiten-Laden.

„Was wärst du nur ohne deine Süßigkeiten?" fragte Amras seufzend.

„Ich würde mal behaupten hungrig" lachte sie fröhlich.

„Dann hol es dir mal, aber diesmal nicht von meinem Geld" antwortete Amras bisschen kratzbürstig. Sein ganzes Geld ging für sie drauf und er machte sich sorgen, was wohl folgen würde, wenn Cho seine feste Freundin werden würde.

Bei dem Gedanken wurde ihm einerseits Übel zum anderen schmachtete er dem Gedanken hinterher.

Schnell schüttelte er den Kopf um den Gedanken zur Seite zu schieben, denn er durfte sich nicht in sowas verrennen, obwohl er bald nicht mehr seine Gefühle zurück halten kann.

Amras hoffte auf einen Tia-freien Besuch im Kino um seinen kleinen Plan gegenüber Cho wahr machen zu können.

Vision - Trugbild und ApokalypseWhere stories live. Discover now