Fassungslos sah ich Oktavian an. 'Meinst du das ernst?', fragte ich. 'Wieso sollte ich lügen?', gab er zurück. Mal sehen, wenn ich mich auf die Suche nach Hylla machen würde, könnte ich sterben und er Prätor werden. Ist das kein Grund? 'Ich werde versuchen, sie zu erreichen.', sagte ich, drehte mich um und lief zu meinem Haus. Dort nahm ich mein Glasprisma und stellte es vor das Fenster. Das Licht schien hindurch und bildete einen Regenbogen. Ich nahm eine Münze und warf sie hindurch. Ich sprach: 'Oh Iris, Göttin des Regenbogens, nimm mein Opfer an!' (Zuerst fand ich es ziemlich komisch, aber es ist Routine geworden) 'Zeig mir Hylla Doppel-Tod!' Der Regenbogen verschwamm und zeigte ein Bild. Erwartungsvoll lehnte ich mich vor, doch es zeigte nicht das vertraute Gesicht meiner Schwester, sondern eine dunkle Höhle. Es gab nur eine einzige Lichtquelle: ein kleines Feuer brannte und davor sah ich ein Mädchen oder eine junge Frau, die gefesselt war. Mir stockte der Atem, als ich sie erkannte. Hylla. Blass und ausgemergelt lag sie da. Plötzlich ertöhnte ein grausames Lachen und ich sah einen riesigen Schatten (also so hoch wie fünf Stockwerke bei einem Hochhaus, kein Scherz!). 'Na, kleine Halbgöttin? Nicht mehr so stark, wenn man seine Schwester so nah am Tod sieht, hm?', dröhnte er. Seine Stimme höhrte sich an, als würden tausend Mädels wegen dieser Boygroup One Direction kreischen (deren Mitglieder übrigens Söhne des Apollo bzw. Aphrodite sind), gemischt mit einigen über Tafel kratzenden Fingernägeln. Alles in allem also keine so angenehme Stimme. 'Du wirst sie nicht retten können, du bist zu schwach. Niemand kann mich besiegen!' Er lachte noch einmal, dann erlosch das Bild. Ich sackte in mich zusammen und unterdrückte mühsam die Tränen. 'Du weinst jetzt nicht, Reyna. Jetzt nicht. Hylla lebt, du musst sie retten!', sagte ich zu mir. Ich ging die Treppe hinunter, zu den Pegasi-Ställen. Seit wir Austauschprogramme mit Camp Half-Blood verantstalteten, hatten wir auch welche. Ich schnappte mir Marshmallow und flog mit ihm zum Camp (die Einzelheiten erspare ich euch). Als ich landete, war das Abendessen dort schon vorbei und alle hatten es sich am Lagerfeuer bequem gemacht. Ich mischte mich unauffällig unter die Leute (soweit das mit Rüstung und Umhang ging) und suchte nach Annabeth, sie ist das klügste Mädel, das ich kenne und sie wusste bestimmt Rat. Ich fand sie knutschend mit Percy. War klar. Wenigstens spürte ich keinen Stich im Herzen mehr, als ich die beiden sah. Ich drehte mich um und ging zum Hügel, um Rachel zu treffen. Sie war das Orakel und außerdem eine tolle Freundin. Ich schob den Vorhang zur Seite, der den Eingang in die Höhle markierte (in der Rachel lebte, wenn sie nicht auf's Internat ging). 'Hallo? Jemand da?', fragte ich. Ich trat ein und sah meine Freundin mit Kopfhörern auf den Ohren tief und fest eingeschlafen auf einem Sessel. Ich rüttelte sie wach. 'Papa, bin gleich fertig', murmelte sie, noch schlaftrunken. Ich musste grinsen. 'Rachel, ich bin's. Reyna.' Sie nahm die Kopfhörer ab und grinste mich an. 'Hey, was gibt's?', fragte sie. 'Ich brau-', fing ich an, doch Rachel unterbrach mich. Grüner Rauch waberte um sie herum und sie begann mit einer komischen Stimme zu sprechen: 'Tochter der Bellona, nimm fünf plus du
Folget dem göttlichen Pfad im nu
Ohne Freunde, zurückgelassen
Grund wird sein das ewge Hassen
Nur wenn eine falsche Wahl du triffst
Das Schicksal der Welt besiegelt ist'
Mich schauderte. Es war klar, das die Prophezeihung sich auf mich bezog. Jetzt musste ich nur noch die Bedeutung herausfinden.
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Daughter Of Bellona
FanfictionIch.kann.keine.Beschreibungen. Es geht um Reyna, die sich ihrer Vergangenheit stellen muss, um sich und ihre Freunde zu retten. ... In Ich-Person geschrieben (Reynas Sicht) ACHTUNG: Ich verändere machen Personen und ihre Geschichten (so wie's mir...