Ich bekomme einen Auftrag (von einem Typen mit Lockenwicklern)

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Ich rannte zurück zu Annabeth. Sie erbleichte, als ich ihr den Zettel zeigte. 'Bob...',flüsterte sie. Tränen stiegen ihr in die Augen. Ich wusste, das Bob (der Titan, der eigentlich Iapetos heißt)
sein Leben für Annabeth und Percy gegeben hatte. Das hatten wir zumindest vermutet, aber anscheinend gab es noch Hoffnung. 'Chiron... ich muss nach Bob suchen! Er sitzt im Tartarus und -', aber er unterbrach sie. 'Annabeth, in deinem Zustand könnte es lebensgefährlich werden!'

'Aber-'

'Nein, tut mir leid. Ich weiß, du willst es nicht zugeben, aber du bist noch so geschwächt vom Tartarus, es wäre reiner Selbstmord, wenn du dorthin zurückkehren würdest!' Annabeth schluchzte und ich umarmte sie. 'Geh zu Percy, er kann dich am Besten trösten.', sagte ich mitfühlend. Sie nickte und ging, die Tränen nur mühsam zurückhaltend, zur Poseidonhütte. Jetzt war ich allein mit dem Zentaur. Ich hatte es nicht gemerkt, aber Chiron trug Lockenwickler. An seinem Schwanz (nicht pervers denken! Das habt ihr schon? Pfui!). Oh man, peinlicher ging es ja nicht. Chiron musste es auch bemerkt haben und wurde rot. Der Zentaur räusperte sich und sagte: 'Welche Begleiter würdest du mitnehmen?'
Ich verschwieg, dass ich den Auftrag am liebsten allein erfüllen würde, aber weil es die blöde Prophezeihung so wollte, musste ich wohl oder übel Gefährten auswählen. 'Ähm... Piper, Jason, Nico, Frank und Hazel.', antwortete ich. Ich hoffte, dass sie damit einverstanden sein würden. Chiron musterte mich. Dann sagte er: 'Pass auf dich auf.' Ich blickte ihn verwirrt an. 'Auf dich und die anderen. Etwas böses liegt in der Luft.' Unwillkürlich stellten sich die Haare an meinen Unterarmen auf. 'Was?', fragte ich mit zitternder Stimme.
Er sah mich bedauernd an. 'Das kann ich die leider nicht sagen.'
Ich spürte Wut in mir hochkochen. Annabeth durfte es anscheinend wissen und ich nicht? Was bildete er sich ein? Aber ich sagte nichts und ließ meinen Zorn abebben. Meine Schwester hatte mir mal gesagt, dass man Menschen ihre Geheimnisse lassen musste, und wenn es einem nicht gefällt. Früher oder später würde der Zeitpunkt noch kommen, an dem derjenige (in diesem Fall Chiron) es erzählt. Ich atmete tief durch. 'Ist gut. Aber wissen Sie, was mit dem göttlichen Pfad gemeint sein könnte?' Aber eigentlich wusste ich es schon. Der göttliche Pfad. Der Pfad eines Gottes. Oder eben einer Göttin. Der Pfad der Bellona. Ich musste wieder zurück. Zurück in die Hölle, die San Juan hieß.

Daughter Of BellonaWo Geschichten leben. Entdecke jetzt