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Ungläubig starrte ich auf das kleine Stäbchen in meiner Hand.Der winzige blaue Strich sollte mein Leben also für immer verändern. Kreidebleich lehnte ich mich an den Rand der Badewanne. Eine Träne lief über meine Wange. Klar,eigentlich müsste ich niemals wieder Arbeiten,aber mit 25 mein erstes Kind zu bekommen.Nun ja,so hatte ich das nicht geplant. Josh war zur Zeit erfolgreicher denn je und ich wollte ihm seine Karriere nicht zerstören.
Ich liebe ihn, aber trotzdem hatte ich entschieden ihm von dem Kind nichts zu erzählen.

Ärgerlich wischte ich mit dem Arm über die Augen. Die letzte Premiere von Mockingjay stand an,wir würden morgen nach Neuseeland fliegen. Den Test legte ich Gedankenverloren auf das Waschbecken. Mein Koffer stand bereits fertig gepackt im Flur, deswegen ging ich in die große offene Küche und setzte mich mit einer Tasse Kaffee an das bodentiefe Fenster und schaute unglücklich zum Wald, welcher sich hinter meinem Haus erstreckte.Wenn ich nicht drehte, lebte ich auf der Pferderanch meiner Eltern. Noch immer half ich im Stall und ritt regelmäßig mit meiner zierlichen Stute aus.

Ob ich mit Josh eine Beziehung führte wusste ich nicht.Ich hatte ihn an einem Wochenende im Januar in Los Angeles getroffen. Ich hatte ihm dort meine liebe gestanden und wir hatten einen One-Night-Stand gehabt.

Es klingelte.Auf nackten Füßen ging ich zur Tür. Kalte Luft wehte mir entgegen als ich die schwere Tür aufzog. Erwartet hatte ich meinen Bruder oder meinen Vater, denn ich hatte versprochen bei dem neuen Pferd zu helfen. Doch vor der Tür stand in einem grauen Mantel, der seiner Figur keinen Abbruch tat, Josh. Mein Joshy. Ungläubig starrte ich an.

"Willst du mich nicht reinlassen?"
seine raue Stimme klang durch die Stille. Erst jetzt bemerkte ich, dass ich ihn anstarrte. Schnell räusperte ich mich.
"Doch klar, komm rein."
Ich lächelte ihn an und trat einen Schritt zur Seite, unschlüssig stand ich nun vor ihm. Sollte ich ihn küssen oder umarmen oder es lieber ganz sein lassen? Er nahm mir die Entscheidung ab, sanft drückt er seine Lippen gegen meine. In weniger als einer Sekunde erwidere ich den Kuss. Wie sehr ich dieses Gefühl vermisst hatte. Langsam löste ich mich von ihm und gab der Tür einen Schubs, welche dann leise ins Schloss fiel. "Möchtest du was trinken?" bot ich ihm an. "Gern", Josh lächelte mich an.
Wir unterhielten uns über dies und das, es war schon dunkel als er gehen wollte.
"Ich geh noch schnell zur Toilette."
Ich nickte, dann fiel es mir ein.
Der Test lag noch immer auf dem Waschbecken und ich hatte keinen Einfluss mehr auf das, was jetzt passieren würde.

•Stay with me//Joshifer•Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt