12. Kapitel

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12. Kapitel

„Also, möchtest du meine Freundin sein?", er lächelte mich liebevoll an.

„Liebend gerne.", hauchte ich grinsend und küsste ihn kurz.

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Ich löste mich aus unserer Umarmung und schob ihn ein wenig von mir weg. Ich wich seinem Blick aus und grinste glücklich. Ich sah ihn unter meinen dichten, schwarzen Wimpern her raus an. Er lächelte mich an.

„Was hast du heute noch vor? Hast du keine Schule?", fragend sah er mich an.

„Nichts. Und nein, ich hab ab heute Ferien.", zum Glück.

„Gut, dann mach dich fertig."

„Was?", verwirrt sah ich ihn an.

Er stand auf und zog mich auf die Beine. „Komm schon. Wir machen heute was."

Ich stieß einen Seufzer aus. Eigentlich würde ich am liebsten ja im Bett liegen bleiben, aber dann hätten sich meine Pläne jetzt geändert. Ich entwirrte mich aus meiner Decke und warf sie in einem Knäul auf mein Bett zurück. Ich lief um ihn herum und wollte gerade im Badezimmer verschwinden, als er mich am Handgelenk festhielt. Ich zog eine Augenbraue hoch und sah ihn fragend an.

Er strich mir mit der anderen Hand sanft über meine Narbe. „Lass sie so."

„Nein!", schon bevor er den Satz beenden konnte, hatte ich widersprochen.

Ich wollte mich von ihm lösen, was er jedoch nicht zuließ. „Doch."

Ich zögerte, was nur verständlich ist. Ich kaute nervös auf meiner Unterlippe herum, wenn ich ehrlich bin; ich traute mich einfach nicht. Was wenn irgendwelche Kommentare kamen? Wenn uns jemand sehen würde. Kein Alturan würde so selbstsüchtig sein und eine Beziehung mit jemandem aus einer anderen Fraktion einzugehen. Na ja, ich war noch nie wirklich Alturan. Ich konnte einfach nicht selbstsüchtig sein, nicht bei meiner Familie. Eric strich mit dem Daumen über meine Lippen und ich löste meine Zähne sofort von dieser. „Uns wird schon niemand sehen und wenn dann bleib einfach hinter mir, okay?"

Ich grummelte zustimmend. „Okay."

Er löste seine Finger von meinem Handgelenk, sodass ich endlich im Badezimmer verschwinden konnte. Zuvor suchte ich mir jedoch noch schnell frische Sachen heraus und schloss die Badezimmertür hinter mir ab.

Ich stützte mich am Waschbecken ab und betrachtete mich im Spiegel. Meine Augen strahlten, was sie schon lange nicht mehr taten. Und das war einzig und allein Erics Verdienst. Ein Lächeln zierte meine Lippe. Ich biss mir verträumt auf die Lippe. Ich liebte ihn. Oder war nahe daran. Ich wurde durch ein Klopfen an der Tür aus meinen Gedanken gerissen.

„Ree? Alles oke?", fragte Eric.

Verwirrt drehte ich mich in Richtung der Tür. „Ree?"

„Ja, wenn du deinen ganzen Namen schon nicht magst, brauch ich doch einen Spitznamen."

Ein leises Kichern entfloh meiner Kehle. Oh Man! Aber wenn es ihn glücklich macht. Ich machte eine kurze Katzenwäsche und schlüpfte in meine frischen Sachen. Ich strich mir noch einmal nachdenklich über meine Narbe. Sollte ich oder nicht? Ich stieß einen Seufzer aus. Aber wenn er so darauf bestand sie nicht zu verdecken ... . Schnell löste ich meinen „Schlafdutt", kämmte meine Haare mit fahrigen Fingern kurz durch und band sie zu einem lockeren Zopf zusammen, den ich ihm Notfall auf über meine Schulter legen konnte, und die Narbe so verdecken.

Ich öffnete die Tür und wäre gegen Eric, der anscheinend direkt davor auf mich gewartete hatte. Doch bevor ich einen Schritt zurück weichen konnte, umschlang er mich mit einem Arm und presste mich gegen seinen festen Körper. Reflexartig krallte ich meine Hände in sein T-Shirt und hielt mich fest. Mit der anderen, freien Hand strich er hauchzart über meine Narbe.

Fight for your love and never give upWo Geschichten leben. Entdecke jetzt