Heal My Scars » Harry Styles [ON HOLD]

Kapitel 6

***LAYLA'S POV***

Vor seiner Haustür stehend, öffnete uns ein großer, schlanker Mann die Tür und Harry trat mit mir herein. Er wohnte also nicht alleine. Der noch jung aussehende Mann machte einen netten Eindruck auf mich, er sah ziemlich sympathisch aus. Ich schätzte sein Alter auf Mitte 20.

"Hi Patrick" sagte er sanft mit seiner rauen, dunklen Stimme zu dem danebenstehenden Mann, der mir jetzt einen komischen, fragenden Blick zuwarf. Ich wollte nicht wissen, was er in dem Moment von mir dachte, denn ich sah nicht gerade besonders frisch aus und mein zerrissenes Kleid, von dem nicht mehr viel übrig geblieben war, machte sicher auch nicht den besten Eindruck.

"Das ist Layla, sie wird heute hier schlafen." fügte er entschlossen hinzu, als er Patrick's Blick auffing. Erst als ich hörte wie er meinen aussprach, fragte ich mich woher er ihn überhaupt wusste. Von mir auf jeden Fall nicht. Vielleicht hatte Mia etwas zu ihm gesagt?

Harry ging mit mir die Treppe hoch in sein Zimmer, das rechts am Ende des langen Ganges lag.

"Wer war das?" fragte ich ihn neugierig, als er mich von seinem Griff runterließ. Ich wollte mehr über ihn erfahren- ihn besser kennenlernen. Er war deutlich anders als die anderen Jungs in seinem Alter- erwachsener, reifer.

"Patrick.. mein Onkel" antwortete er zögernd und sah weg. Was war mit seinen Eltern? Warum wohnte er nicht bei ihnen?

"Was ist mit deinen Eltern? Wohnen sie nicht hier?" begann ich jetzt meine Gedanken auszusprechen. Sein Gesichtsausdruck verdunkelte sich und er sah traurig aus- sofort bereute ich meine Frage. Ich kannte ihn kaum und hatte nicht das Recht ihn über sein Leben auszufragen. Er setzte sich auf sein Bett und vergrub die Hände in seinem Gesicht.

"Tut mir leid.. ich wollte nicht.." entschuldigte ich mich stotternd, hoffend das er mir verzeihen würde. Ich war von seiner Reaktion auf meine Frage ziemlich überrascht gewesen. Ich wollte ihn nicht traurig machen. Warum musste ich nur so neugierig sein?!

"Nein, ist schon ok. Es.. es fällt mir nur schwer darüber zu sprechen.." sagte er, als er wieder zu mir aufblickte und seinen Kopf leicht schüttelte- so, als wollte er die unangenehmen Gedanken aus seinem Kopf vertreiben. Dann fiel sein Blick zu dem Kleiderschrank in der Ecke und stand auf. "Ich geb dir jetzt erstmal was anderes zum anziehen."

Ich sah dabei zu, wie er eines seiner übergroßen T-Shirts aus seinem Schrank zerrte, der ziemlich unordentlich aussah.

"Ist das hier ok?" fragte er mich mit einem leichten Grinsen auf seinem Gesicht. Fand er das etwa lustig?!

"Ja, danke." Nickend stand ich auf, nahm das übergroße Teil in die Hand und ging in das Bad nebenan, um mich umzuziehen.

Eine halbe Minute später kam ich wieder in sein Zimmer zurück. Dann bemerkte ich, dass auch er sich umgezogen hatte. Er stand in schwarzen Boxershirts vor mir und ich kam aus dem staunen kaum noch heraus (was ich mir natürlich nicht anmerken ließ). Wow. Muskeln liefen an seinem Oberkörper herunter, der ziemlich durchtrainiert aussah. Ich hatte nun Sicht auf alle seine wunderschönen Tattoos, die mir wirklich gut gefielen. Am besten gefielen mir die zwei Schwalben, die über seiner Brust platziert waren. Was sie wohl bedeuteten? Wie wunderschön er war- in der überwiegenden Dunkelheit. Ich fragte mich, ob er eine feste Freundin hatte, oder ob er der Typ Junge war, der jede Nacht ein anderes Mädchen anschleppte und nie wirklich feste mit einem zusammen sein wollte.

Plötzlich fing er an laut los zulachen und brach die peinliche Stille zwischen uns. Verdattert schaute ich ihn an, dann an mir herunter, ob ich irgendwas an mir hatte, was witzig war. Er hatte ein schönes Lachen- es klang ehrlich und natürlich, überhaupt nicht gestellt. An seinen Mundwinkeln entlang konnte ich jetzt süße Grübchen erkennen. Ich mochte es, wenn er lachte. Es schien, als würde er all seine Probleme und Gedanken die ihn beschäftigten, oder sogar quälten, für ein paar Sekunden beiseite schieben, einfach loslassen und den Moment genießen. Dieses glückliche Funkeln erschien in seinen Augen, dass ich sonst vermisste.