#mothersrosario///Die Geburt einer Göttin

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Die Geburt einer Göttin

Lithia war gestresst. Gestresst war gar kein Ausdruck, sie war völlig überfordert. Sie hätte nie gedacht, das in Cocos System wirklich ALLE Fäden des riesigen Kollektivsystems zusammenliefen, das Coco mit der Akademie geschaffen hatte. Alles was die Schüler taten, jedes wissenschaftliche Untersuchungsergebnis und vor allem, die Konzepte der Handschuhe, die mithilfe des Kollektivs geschaffen wurden, wurden hier zu einer vollkommen unübersichtlichen Sphäre zusammengeballt.

Es war, als würde Lithia in einen Raum hineinkommen, der bis unter die Decke mit einem Berg unsortierter Akten gefüllt war und es war ihr völlig unverständlich, wie Coco hier über Monate die Übersicht behalten hatte. Erschöpft ließ Lithia sich auf ihren Schreibtischstuhl sinken und fügte einen Haufen sortierter und verarbeiteter Kollektivfäden dem Archiv hinzu. Dann machte sie sich an den nächsten Packen Informationen heran und wurde förmlich von der Flut der Akten und Regulationen erschlagen, die auf sie einprasselten.

„Ai, Sakura, seid ihr soweit?", fragte sie panisch und sperrte einfach alle Informationen unsortiert wieder zurück in die Sammelstelle, in der sie angelaufen waren.

„Gleich...", sagte Sakura, die dabei war, die mittlerweile nutzlosen Daten aus dem Überwachungsnetz der Akademie und der Ausbildungskuppel von den Wichtigen Daten der noch existierenden Schüler zu trennen. Ai sorgte Zeitgleich dafür, das die toten Schüler aus dem Überwachungsnetz aussortiert wurden. Vissa, die sich dem neuen Verwaltungsteam angeschlossen hatte, half Lithia in der Zwischenzeit dabei, die Flut an Daten einzudämmen, die die Akademie bis zu diesem Moment absonderte.

„Okay, jetzt sind wir bereit!", rief Ai und drückte die Entertaste ihres Computers. Schlagartig wurden die Informationen über tote Schüler, sowie zusammenhängende Statusmeldungen abgeschaltet. Nur Sekunden später rief Sakura: „Okay, ich bin auch fertig."

Sie drückte Enter und beendete damit die Flut an nutzlosen Junk-Informationen, die aus der Kuppel für die Aufnahmeprüfung und der zerstörten Akademie kamen. Erleichtert atmeten Lithia und Vissa auf. Zwar war das Maß an Informationen, dass auf sie einprasselte immer noch heftig, aber es war für vier so geschickte Kollektivleser zumindest machbar.

„Okay...", sagte Lithia im Befehlston, während sich im Raum alle zu ihr umdrehten. „Ai, du kümmerst dich darum, das der Müll an Daten aussortiert wird. Ich weiß, das die Aufarbeitung dauern wird, also nimm dir Zeit. Sakura, du machst dich daran, die Schüler wieder in neuen Teams in Einheiten zusammenzufassen. Ich werde dir bald dabei helfen, aber diese Aufgabe drängt. Vissa, du machst dich daran, die Abteilung für Forschung und Entwicklung wiederaufzubauen. Brich aber bitte die Nachproduktion neuer Konzepte für Handschuhe ab. Wir brauchen mehr Medizinische Versorgung für Menschen und psychologische Tests. Ich kümmere mich in der Zeit um die Soziogramme der Schüler. Dann kann ich auch Sakura zur Seite stehen und vernünftige Teams zusammenstellen."

Ein synchrones Nicken ging durch den Raum und alle Personen wandten sich wieder ihrem Bildschirm zu. Lithia sah noch kurz ihr Team an und machte sich ein paar Gedanken zu Vissa. Es war ihr klar gewesen, dass Ai und Sakura sie bei diesem Projekt unterstützen würden, immerhin waren so etwas wie die Vize-Anführer ihrer Brigade und Adjutanten bei Missionen aller Art. Vissas plötzliche Unterstützung für die Restrukturierung der Akademie hatte sie allerdings überrascht, zumal sie sich vor Gericht für eine Verurteilung von Coco ausgesprochen hatte. Allerdings war Vissa als eiskalte, schweigsame Rationalistin bekannt, was sie oftmals zu Entscheidungen trieb, die aus Sicht einer emotional denkenden Person widersprüchlich wirkte. Außerdem war Vissa nach Paladin und Methusalem wahrscheinlich die beste Kollektiv-Leserin, die die Revolution derzeit hatte und daher war ihre Hilfe in Gold nicht aufzuwiegen, wenn es darum ging, dieses Bürokratische Monster zu verwalten, dass Coco aufgebaut hatte.

Die Feenakademie (#Wattys2015)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt