Happy End

23.6K 1.2K 297
                                    

Draco zitterte leicht, als er mit seiner Mannschaft auf das Quidditchfeld lief. Nicht vor Nervosität sondern weil er noch aufgeregt war wegen dem, was er eben von Harry erfahren hatte. Immer noch klangen Harrys Worte in seinem Kopf: „Ich liebe dich auch Draco."
Wie oft hatte er sich vorgestellt oder davon geträumt, dass Harry diese Worte zu ihm sagte? In echt war es tausend mal schöner.
Natürlich hatte Draco kurz überlegt, ob es nur ein Trick war. Eine Rache, für alles, was er Harry und seinen Freunden je angetan hatte. Aber so hatte sich Harry in diesem Moment nicht angehört. So hatte er auch nicht ausgesehen.
Dracos Blick glitt über die Zuschauertribünen. Auf der einen Seite saßen die Ravenclaws mit ihren blauen Schals, unter ihnen auch einige Gryffindors und Hufflepuffs und auf der anderen Seite alle Slytherins mit ihren grünen Schals und unter ihnen stach ein roter Schal hervor. Das war Harry. Draco lächelte bei dem Gedanken daran, dass Harry sich nur wegen ihm zu den Slytherins stellte. Nur um ihn anzufeuern.
Draco fragte sich, was wohl passiert wäre, wenn Nick sie nicht unterbrochen hätte. Obwohl, war ja klar, was passiert wäre. Sie hätten sich geküsst. Aber wie fühlte es sich wohl an, Harry Potter zu küssen? Es musste wundervoll sein, dachte Draco.
Da betrat Madame Hootch das Feld. Die Bälle wurden losgelassen und das Spiel ging los. Es war ein ziemlich spannendes Spiel. Die Ravenclaws und Slytherins hatten ehrgeizig trainiert und waren beide gut. Immer wieder sah es fast so aus, als ob ein Team ein Tor schieß, aber dann wurde es doch wieder abgehalten und die Zuschauer wurden verrückt. Immer wenn sich der Quaffel in Richtung Slytherin bewegte jubelten die Ravenclaws, Gryffindors und Hufflepuffs. Wenn der Ball in Richtung Ravenclaw kam johlten die Slytherins los. Nur Harry hielt sich aus allem raus, wie Draco feststellte. Inzwischen stand es 20:20.
Cho Chang, die Sucherin von Ravenclaw flog zu Draco. „Sieht so aus, als würden die Sucher über den Sieg entscheiden", rief sie ihm zu. Es klang nicht bösartig, aber doch schien Cho ziemlich siegessicher.
Cho lächelte, schaute sich um- und schien etwas entdeckt zu haben. Sofort schoss sie davon und Draco folgte ihr, obwohl er den Schnatz nirgendwo sah. Cho bremste wieder ab und lachte. Sie hatte ihn nur reingelegt. Draco verdrehte die Augen „Sehr witzig", rief er ihr zu. Da flimmerte hinter Cho etwas goldenes auf- es war der Schnatz und er kam direkt auf sie zu. Ohne nachzudenken, warf sich Draco nach vorne, zischte an Cho vorbei, wandte Harrys Schultertrick an und umschloss den Schnatz mit seiner Hand. Augenblicklich fingen die Zuschauer an zu toben. Über die vielen Freudenschreie und Buuuhrufe hörte Draco kaum die Ansage: „Slytherin gewinnt!"
Er landete auf dem Boden und alle seine Teamkameraden rannten zu ihm um ihn zu bejubeln. Cho blieb eine Weile abseits, kam dann aber nochmal, um ihm zu gratulieren. Immerhin war sie eine gute Verliererin.
Nun standen auch die Slytherins von ihren Bänken auf um auf das Feld zu laufen und mit der Mannschaft zu feiern. Viele schüttelten Draco die Hand und sein Kumpel Blaise nahm ihn auf die Schultern, sodass alle ihn sehen konnten. Als er Draco wieder absetzte, kam derjenige, auf den Draco die ganze Zeit gewartet hatte: Harry.
„Das war Klasse!", schrie Harry und stürmte auf Draco zu. Draco strahlte und sie fielen sich um den Hals; keiner von beiden dachte darüber nach, was vorhin zwischen ihnen passiert war, was in der letzten Woche passiert war, was früher zwischen ihnen passiert war oder dass sie jetzt von allen angestarrt wurden. Draco presste sich nur an Harry und sog den Geruch von Harrys Schal ein und sie verharrten ein paar Sekunden länger als nötig in der Umarmung. Um sie herum wurde es langsam still, alle starrten sie verwirrt an.
Draco löste sich von Harry und guckte die Schüler an. „Was ist?", fragte er. Keiner sagte etwas. „Harry und ich sind Freunde. Wir können uns doch gemeinsam-"
Doch da tat Harry etwas, womit keiner und Draco am allerwenigsten gerechnet hätte. Er zog Draco an sich, nahm sein Gesicht in seine Hände und küsste ihn. Draco war zwar überrascht, aber es gefiel ihm- so gut, dass er die anderen für ein paar Sekunden ausblenden konnte. Seine Lippen verschmolzen mit Harrys und in Dracos Ohren rauschte es. „Freunde", lachte Blaise leise hinter Draco. Damit war die Stimmung wieder gelockert. Die anderen Slytherins schielten zwar immer noch neugierig oder misstrauisch zu Harry und Draco aber sie wandten sich wieder ihrem Sieg gegen Ravenclaw zu.
Als Dracos und Harrys Lippen sich wieder trennten starrte Draco Harry nur verwundert an. „Harry, jetzt weiß es doch jeder!"
„Ja. Und ich finde das nicht schlimm. Du etwa?"
Statt zu antworten zog Draco Harry nochmal zu sich heran und küsste ihn leidenschaftlich. 

Als Draco eine Stunde später mit Blaise zurück zum Slytheringemeinschaftsraum lief, redeten sie nur kurz über das Spiel. Viel wichtiger war die Frage, wie ihre Mitschüler das Outing fanden.
„Klar, viele meckern rum. Aber viele fanden es auch gut und mutig", erklärte Blaise.
Sie betraten den Gemeinschaftsraum und sofort starrten alle Draco an. Draco versuchte die Blicke zu ignorieren und lief zu einem Mädchen, das allein in einer Ecke an einem Tisch saß. „Wieso warst du nicht beim Spiel?", fragte Draco Lorena.
„Wieso fragst du?"
„Slytherin hat gewonnen!"
„Ja, das hab ich wohl mitbekommen."
Draco schluckte. Wahrscheinlich hatte sie das was nach dem Spiel passiert war, auch mitbekommen.
„Übrigens hat mir Harry erzählt, dass du das mit der Tafel warst... Na ja, ich bin nicht sauer deswegen."
Das stimmte, schließlich wären er und Harry wahrscheinlich gar nicht zusammen gekommen, wenn Lorena das nicht gemacht hätte.
Draco lächelte Lorena noch kurz unbeholfen zu, dann ging er zurück zu Blaise, der neugierig zu Lorena guckte.
„Wer ist das? Sie ist hübsch", bemerkte er. Da hatte Draco eine Idee. „Sie heißt Lorena. Hey, vielleicht kümmerst du dich ein bisschen um sie, sie hat grad ein paar... Probleme."
Das ließ Blaise sich nicht zwei mal sagen.

Dracos Herz hüpfte vor Freude. Wessen Herz würde das nicht, wenn man gerade mit dem schönsten Jungen der Welt Händchen haltend durch die Schule lief? Sie hatten eben Pflege magischer Geschöpfe gehabt und Hagrid hatte angekündigt, dass alle Zwergendrachen nach Rumänien gebracht werden würden um dort frei gelassen zu werden- außer Drarry. Drarry würde in Hogwarts bleiben und auf dem Gelände leben und sicher noch den ein oder anderen Unterricht interessanter und anschaulicher machen. Draco und Harry hatten sich darüber sehr gefreut. Nun schlenderten sie den Weg von Hagrids Hütte zurück zum Schloss. Obwohl sie schon fast einen Monat zusammen waren, folgten ihnen immer noch Blicke, wo auch immer sie hin gingen; aber mit der Zeit wurde es weniger und sie hatten gelernt, es zu ignorieren. Da liefen ihnen Lorena und Blaise entgegen- beide lachten und schienen gar nicht zu bemerken, was um sie herum passierte. Draco stellte sich innerlich eine Erinnerung, Blaise heute Abend endlich mal zu fragen, ob zwischen ihm und Lorena was lief.
Harry lächelte Draco zu, als könnte er seine Gedanken erraten.
Auch Draco grinste und fasste auch noch nach Harrys anderer Hand. Die Finger verschränkt standen sie sich nun gegenüber und blickten sich in die Augen.
Draco nahm am Rande war, wie McGonnegal an ihnen vorbei lief und ihnen verstohlene Blicke zuwarf, aber so tat, als würde es sie nicht interessieren.
„Es geht sie auch nichts an", dachte Draco zufrieden. Dann zog er Harry an sich und küsste ihn. Harry umschlang Draco mit seinen Händen und hob ihn hoch. Draco seufzte leise und Harry drückte ihn gegen die Steinwand. Ihr Kuss wurde leidenschaftlicher und wilder. Draco krallte sich wie ein Tier in Harrys Haaren fest. Harrys Hände rutschten an Dracos Oberkörper hoch und zogen dabei sein T-Shirt hoch.
Draco umschlang Harrys Beine mit den seinen.
„Könntet ihr bitte woanders Keime austauschen?"
Viel zu abrupt war der Kuss vorbei und Harry hätte Draco fast fallenlassen.
„Hermine, du hast es kaputtgemacht", maulte Harry seine Freundin an.
„Ich wollte euch nur darauf hinweisen, dass euch hier jeder sehen kann", meinte Hermine lachend.
„Jetzt tu mal nicht so als würden du und Ron euch besser benehmen", konterte Harry und wandte sich wieder Draco zu, der ihm im Stillen recht gab. Hermine und Ron waren kurz nach ihnen zusammen gekommen und konnten auch nicht mehr voneinander lassen. Obwohl, dachte Draco grinsend, er und Harry waren schon ein bisschen schlimmer.
„Also, wo waren wir stehen geblieben?", fragte Harry geschäftlich.
Draco seufzte. „Ich muss jetzt in den Unterricht, sorry. Aber komm nach der Schule zu mir. Dann können wir weitermachen, wo wir aufgehört haben."


Sou, ich hoffe, das Ende ging euch jetzt nicht zu schnell :D ich bin halt leider ein bisschen unkreativ, aber naja, ich bin grad ziemlich stolz, dass Ich es geschafft habe, die Geschichte zu Ende zu schreiben. Danke an alle, die die Fanfiction bis zum Ende gelesen haben, besonders an alle, die regelmäßig gevotet und kommentiert haben ^^

DrarryWo Geschichten leben. Entdecke jetzt