Und so vergingen die Tage. Draco und Harry verbrachten viel Zeit miteinander. Drarry entwickelte sich zum gesündesten und größten aller Drachen und Draco und Harrys Verhaltensbeobachtungen waren noch ausführlicher als Hermines. Hagrid staunte nicht schlecht, dass Draco sich auf einmal gut im Unterricht benahm und sich mit Eifer um Drarry kümmerte.
„Sieht aus, als ob du ihm mehr als guttust", flüsterte Hagrid Harry zu, als Draco gerade eine Maus für Drarry einfing. „Sieht so aus...", murmelte Harry und lächelte. Zwischen ihm und Draco hatte sich eine gute Freundschaft entwickelt.
Am Abend trafen er und Draco sich mal wieder zum Quidditch spielen. Von ihren Teamkameraden hatte keiner mitbekommen, dass sie zusammen trainierten, was wahrscheinlich auch besser so war.
„Harry", japste Draco, nachdem die beiden eine anstrengende Verfolgungsjagd hinter sich hatten, „lass uns bitte eine Pause machen."
Sie landeten auf dem Rasen und setzten sich neben ihre Besen. Draco fühlte sich wohl neben Harry in der frischen Abendluft, die nach feuchtem Gras roch. Sie sahen sich in die Augen und Draco bewunderte, wie Harrys grüne Augen durch das rötliche Licht noch grüner und schöner aussahen. Harrys Haare waren wie immer verstrubbelt und fielen ihm über die Stirn. Draco hätte Harry die ganze Zeit anstarren können. Es war in diesem Moment alles perfekt.
„Wirst du nächste Woche bei unserem Quidditchspiel gegen Ravenclaw zuschauen?", fragte Draco.
„Slytherin spielt gegen Ravenclaw? Ich weiß nicht", antwortete Harry. Draco war ein bisschen enttäuscht und Harry sah ihm das anscheinend an.
„Aber wenn du willst, komme ich natürlich", sagte er schnell.
„Danke", lächelte Draco.
Sie sagten eine Weile nichts. Dann beugte sich Harry zu Draco und flüsterte: „Ich hätte nicht gedacht, dass ich das mal sage, aber du bist gar nicht so schlimm, wie ich lange dachte. In den letzten Wochen hatte ich echte eine schöne Zeit mit dir."
Dracos Herz klopfte schneller und er musste sich am Rasen festkrallen um Harry nicht um den Hals zu fallen.
„Harry, ich mag dich wirklich. Sehr sogar."
Die Worte kamen schneller aus Dracos Mund, als dass er darüber nachdenken konnte.
„Ich mag dich auch, Draco", lachte Harry überrascht.
Draco starrte ihn nur an, ohne ein Lächeln, seine Haut blasser als sonst, noch erschrocken über seinen Versprecher. Harry hörte schnell auf zu lachen und er starrte Draco nur genau so an, wie dieser ihn.
„Draco... Du meintest doch... Diese Art von mögen... Ich meine..."
Draco konnte Harry nicht ansehn.
Er spürte, wie sich seine Augen mit Tränen füllten.
Er stand auf, griff nach seinem Besen und wollte weglaufen, aber Harry hielt ihn zurück. Draco sah ihn an.
„Tut mir leid", flüsterte Harry, kaum hörbar. Dann riss Draco sich los und ging zurück zum Schloss. Die Enttäuschung ließ erst nach, als er sich dem Slytherin Gemeinschaftsraum näherte. Stattdessen war er jetzt wütend. Wütend auf sich selbst. Wieso war ihm das auch rausgerutscht? Er hatte es keinem sagen wollen. Und jetzt war seine und Harrys Freundschaft kaputt. Als er den Gemeinschaftsraum betrat, bedeckte er sein Gesicht mit den Händen. Es achtete sowieso kaum einer Auf ihn. Dachte er zumindest.
„Alles in Ordnung?"
Lorena war zu ihm gelaufen und sah ihn besorgt an.
„Ja", antwortete Draco reflexartig.
„Was ist passiert?", fragte Lorena. Draco sah sie an, sie nickte aufmunternd, er holte tief Luft- und dann fing er an zu erzählen. Wie er und Harry sich langsam angefreundet hatten und wie sie Zeit zusammen verbracht hatten. Und wie Draco sich dabei in den Gryffindor verliebt hatte.
„Heute, als wir zusammen waren... Da ist es mir rausgerutscht... Ich wollte es ihm nicht sagen, aber... Keine Ahnung... Es kam einfach... Ich weiß nicht warum... Irgendwie muss da doch noch Hoffnung gewesen sein... Vielleicht weil Harry auch schwul ist..."
„Harry ist schwul?", unterbrach Lorena ihn irritiert, „Harry Potter?"
„Ähm... Vergiss das wieder, das darf eigentlich keiner wissen... Na ja, jetzt ist es ja eh egal... Ach, ich weiß nicht, was ich machen soll..."
„Das wird schon", versuchte Lorena ihn zu beruhigen.
Aber Draco glaubte ihr nicht.Als Harry zurück in den Gryffindor Gemeinschaftsraum kam, war er immer noch ein wenig benommen. Hermine, die gerade mit einem Buch in einem Sessel saß, sah ihn und sprang auf.
„Alles ok? Du siehst schrecklich aus!"
„Mir gehts auch schrecklich."
„Hat es mit Malfoy zu tun?"
„Ja"
„Oh, was hat er getan?!", rief Hermine wütend.
„Nichts, Hermine, er... Hat sich in mich..."
Harry stöhnte leise auf und fiel Hermine um den Hals.
„Es hat mir so leid getan. Ich hab gemerkt, er ist gar nicht so übel und dann musste ich ihn so verletzen, weil ich einfach nicht das selbe empfinde und... Ich fühle mich so schlecht."
Hermine verstand und stellte keine Fragen.
„Ach Harry, du kannst nichts dafür.
Draco wird darüber hinwegkommen. Bestimmt."
Harry seufzte. „Ich hoffe es. Ach Hermine, ich bin so verwirrt..."
Mit diesen Worten wandte sich Harry von Hermine ab und ging zu den Jungenschlafsälen.

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Drarry
FanfictionHarry und Draco sind eigentlich Feinde und gehen sich aus dem Weg. Doch nach einem Quidditch Spiel fangen sie an sich näher zu kommen.