6 | Zita

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"Eine Party? Heute?", sofort richtete ich mich mit dem Handy am Ohr auf.

"Ich dachte, ich hätte dir das erzählt? Du hättest noch Zeit dich fertig zu machen und so. Außerdem wird, so viel ich gehört habe, Liam nicht kommen, weil er im Basketballcamp ist.", die Stimme meiner Freundin Cynthia klang flehend.

"Es geht doch auch gar nicht um ihn", stritt ich ab, obwohl das eigentlich, nach diesem Massaker heute, das erste war, woran ich gedacht hatte.

Schnell schaute ich auf die Uhr an meiner Wand. 19:27. Das war definitiv noch genug Zeit, um bis dahin gut auszusehen, auch wenn ich jetzt, ungeschminkt und nach Essen stinkend, nicht unbedingt eine gute Vorlage war.

"Ich krieg das hin, bin dann um 21 Uhr oder so da", ich legte schnell auf und stand auf, wobei ich kurz schwankte, weil mein Kreislauf sich erstmal an die neue Position gewöhnen.

"Wo gehst du schon wieder hin?"

Ich zuckte zusammen, während ich auf dem Weg zum Badezimmer umdrehte um meine Mutter anzuschauen, die mit verschränkten Armen vor mir stand.

"Ich wollte mich nur mit ein paar Freunden treffen, ist das okay?", versuchte ich es auf die sanfte Tour und schaute sie bittend an. Sie wirkte über meine freundliche Bitte verblüfft und zog die Augenbrauen hoch.

"Bitte, Mum", nun musste ich sie einfach rumbekommen.

"Um Mitternacht bist du wieder da.", ihre Lippen waren zusammen gepresst und die Gesichtsmuskeln angespannt.

"Um eins?"

"Halb eins. Und jetzt stell nicht weiter meine Geduld auf die Probe, du wärst sowieso gegangen, egal, ob ich es dir erlaubt oder verboten hätte."

"Danke", sagte ich und lächelte ehe ich ins Badezimmer ging. Jetzt musste es schnell gehen. Ich machte schnell die Dusch an, damit sie warm wurde, zog mir meine Jogginghose und das alte Shirt aus und tratt letztendlich in die Dusche um das warme Wasser auf mich prasseln zu lassen und mir die Haare mit dem teuren Glanz-Shampoo zu waschen, dass ich nicht oft verwendete, weil es meine Haare auf Dauer fettig machte, aber für diesen Tag wollte ich mich endlich wieder richtig gut und hübsch fühlen.

Frisch aus der Dusche schnappte ich mir einen Bademantel und band mir die Haare hoch und lief zurück in mein Zimmer um ein Outfit auszusuchen. Es wurde dann das lockerere schwarze Kleid mit goldenen Verzierungen und schwarze Sandalen.

Bis ich dann auch geschminkt war und meine Haare seidig über meine Schultern fielen, war es schon beinahe eine halbe Stunde nach der verabredeten Zeit und ich zog mir noch eine Lederjacke über, bis ich hinaus in die Sommernachtsluft und ins Auto stieg.

Der Standpunkt der Party war mir bekannt und so konnte ich auch ohne weitere Probleme dorthin kommen, wo ich nicht im Wohnzimmer Cynthia fand, die mit den kupfernen Haaren auch schnell auffiel.

"Hey", begrüßte ich sie und die Leute, die in ihrer Runde auf dem Sofa saßen. Die meisten kannte ich und drei von ihnen hatte ich schon mal in der Schule gesehen.

"Du siehst echt toll aus", schwärmte Cynthia und nahm eine Strähne meines Haares zwischen die Finger. Ich fand auch, dass meine Haare dieses Mal verdammt gut aussahen, sie waren glatt, aber lagen nicht auf platt dem auf dem Kopf und ich bedankte mich bei ihr.

"Zita, hier", Archie, mein ehemaliger Sitznachbar in Chemie, reichte mir einem gefüllten, typisch roten Becher.

"Sorry, ich muss fahren", lehnte ich ab.

"Ich kann dich nachhause fahren, wenn du mir dann das Auto überlässt. Am nächsten Tag kannst du es ja wieder abholen", bot Cynthia und ich musste wieder über ihre Großzügigkeit lächeln, während ich den Becher annahm.

Until RevengeWo Geschichten leben. Entdecke jetzt