Fünfunddreizig: Kleiner Bruder

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Luke bekam keinen Anruf. Er bekam keine Nachricht. Alles was er bekam, war Michaels Sprachnachricht. Er hatte von Sarahs Mutter erfahren, die Michael in einem dummen Facebook Post markiert hatte, dass Sarah in die Wehen gekommen ist.

Es brauchte zwölf Anrufe, bevor Michael ranging und Luke gefragt hatte, ob er auf Scarlett im Wartezimmer des Krankenhauses aufpassen könne. Luke hatte zugestimmt.

"Dad, kannst du mich bitte ins Krankenhaus fahren?" fragte Luke schüchtern, unsicher wie sein Vater mit der Situation umgehen würde. "Warum? Geht es dir gut? Was ist los?" Andrew runzelte die Stirn, er sollte doch auf die Jungs aufpassen - seine Frau wäre nicht glücklich, wenn einer von ihnen verletzt wäre, wenn sie von der Arbeit zurück käme.

Luke nickte, "Mir geht's gut. Nur- Sarah bekommt ihr Baby und Michael will, dass ich für ihn auf Scarlett aufpasse." Andres seufzte genervt, stand aber auf und schnappte sich seine Schlüssel. "Ach Gottchen, ich kann es kaum erwarten meinen minderjährigen Sohn zum Babysitten der Tochter seines Musiklehrers Schrägstrich Lovers zu fahren, weil besagter Musiklehrer ein zweites Kind von einer anderen Frau bekommt."

Luke war sich nicht sicher, wie er darauf antworten sollte, aber seine Brüder schienen es einfacher eine Antwort zu finden.

"What the fuck, Dad?" beschwerte sich Jack mit zusammengezogenen Augenbrauen. "Also kannst du mich nicht in die Schule fahren, wenn es regnet, aber das kannst du?" Ben sah böse drein, während er seine Arme verschränkte.

Luke zeigte ihnen den Stinkefinger, als sein Vater nicht hinsah, während er raus zum Auto eilte. Andrew bestand darauf seinen Sohn ins Krankenhaus zu begleiten, der ins Wartezimmer lief wo eine Krankenschwester mit Scarlett saß.

"Luke!" grinste Scarlett, während sie aufsprang und Lukes Hüfte umarmte. Andrew starrte neugierig das Paar an, unfähig ein kleines Lächeln zurückzuhalten, als Luke in die Hocke ging und sie zurück umarmte. "Meine Mami bekommt jetzt Riley. Er ist mein kleiner Bruder." verkündete Scarlett glücklich.

Luke nickte, "Ich weiß, dein Daddy hat es mir erzählt. Ich bleibe bei dir bis Riley da ist, okay?"

Scarlett nickte, "Ich mag dich. Du bist ne tolle Mami."

"I-Ich bin nicht deine Mami, Scarlett." erinnerte Luke sie mit einem leichten Glucksen. Scarlett legte ihren Kopf auf die Seite, leicht stirnrunzelnd, "Aber du und Daddy liebt euch."

Luke lächelte, "Ja das tun wir. Aber ich bin ein Junge, Mamis sind Mädchen."

"Also hab ich zwei Daddys?" fragte Scarlett neugierig, sie wirkte von diesem Konzept ziemlich begeistert.

"Wenn du es so nennen willst, dann ja, ich schätze mal schon." sagte ihr Luke, sie schmiss ihre Arme eng um ihn und kicherte glücklich. "Mein Freund Lewis hat zwei Daddys, jetzt können wir gleich sein." erzählte Scarlett ihrem neu entdeckten "Stiefvater".

Andres legte eine Hand sanft auf Lukes Hinterkopf, während er dort sein Haar verstrubbelte, "Hey. Willst du, dass ich hier mit dir warte?"

"Nein, mir gehts gut. Danke Dad." versicherte ihm Luke sanft lächelnd. "Ich bin stolz auf dich." sagte Andrew leise, "Die meisten Jungs in deinem Alter rennen weg von Kindern, die unter ihrer Verantwortung stehen, ganz zu schweigen von jemand anderem."

Luke lächelte, während er aufstand und seinen Vater umarmte, bevor er beobachtete, wie er ging, mit Scarlett die dem Mann auf Wiedersehen winkte und ihm hinterherrief, dass er die Geburt ihres Bruders verpassen würde. Andrew kicherte und versprach ihr ihn sich mal anders anzuschauen, womit Scarlett sich zufrieden gab. 

Mr. Clifford II Muke ✔️Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt