Und da sah ich sie. Sie sah noch genauso aus, wie ich sie das letzte Mal, 1918, in Erinnerung hatte. ,,Das kann nicht sein, unmöglich.'', flüsterte ich vor mich hin. ,,Edward??'',fragte sie erstaunt und sah mich mit ihren großen Augen an. Nur die Augenfarbe hatte sich von grün zu rot verwandelt, sonst waren sie noch die gleichen. Bevor ich sie richtig realisieren konnte, war sie auch schon in meinen Armen. ,,Ich habe dich so vermisst, großer Bruder. Weißt du eigentlich, wie lange ich nach dir gesucht habe?'', schluchzte sie an meiner Brust. ,,Sophie, meine kleine Schwester Sophie, ich dachte ich sehe dich nie wieder. Aber wieso bist du hier? Von wem wurdest du verwandelt?'' ,,Das erzähle ich dir alles gleich. Lass uns erstmal rein gehen.'', sagte sie voller Freude und zerrte mich hinter ihr her. Carlisle folgte uns und wir setzten uns zu den anderen auf die Couch. ,,Hallo, ich bin Sophie. Schön, euch kennen zu lernen.'' ,,Hi, mein Name ist Alice. Mich wundert es, dass ich keine Vision von dir hatte, aber ich kann mich ja auch nicht auf Jeden konzentrieren.'', trällerte sie. Während die anderen sich auch vorstellten, sah ich mir meine Sophie noch genauer an. Ihre lockigen, schulterlangen Haare hatten immer noch die gleichen bronzene Farbe wie meine Haare. Daher lies es sich nicht leugnen, dass wir verwandt waren. ,,So, jetzt erzähle ich euch meine Geschichte.'', riss sie mich aus meinen Gedanken.
,, Es war 1918, als Edward und unsere Mutter aufgrund der spanischen Grippe im Sterben lagen. Ich weiß nicht, ob du dich noch daran erinnern kannst, aber ich war jeden Tag bei euch. Als dann auf einmal mir die Nachricht überbracht wurde, dass es Mutter nicht geschafft hatte, brach für mich eine Welt zusammen und ich hoffte nun inständig, dass Edward diese Grippe überleben würde. Kurze Zeit später jedoch erfuhr ich die nächste Hiobsbotschaft: Mein großer Bruder war auch von uns gegangen, nur sagten die Ärzte mir,dass aus irgendeinem Grund Edwards Leiche und gleichzeitig Dr. Cullen verschwunden waren. Das machte mich misstrauischer als die Ärzte, da ich an alles Übernatürliche glaubte und immer noch glaube. Ich wusste nicht mehr, was ich tun sollte, weshalb ich einfach aus dem Krankenhaus rannte und nicht wusste wohin. Es war anscheinend sehr viel Zeit versreichen, als ich im Dunkeln eine Gestalt wahrnahm. Der Mann kam näher und bot mir seine Hilfe, welche ich, so dumm ich war, annahm. Da fielen mir seine blutroten Augen auf, zu denen ich aber nichts weiter sagte, weil ich nicht unhöflich sein wollte. Wir gingen ein Stück und ich erklärte ihm meine Situation, bis er so etwas ähnliches sagte wie: ,Du bist genau die Richtige...' . Ich verstand ihn nicht. Doch plötzlich beugte er sich zu mir herunter und biss mir in den Hals. Noch bevor ich überhaupt ahnen konnte, was passiert war, schoss mir auch schon das Gift durch die Adern. Nach Vollendung meiner Verwandlung musste ich mich zwingen, nicht jeden Menschen, der mir über den Weg lief, auszusaugen. Und so hielt ich mich daran, mich nur von Obdachlosen und Kriminellen zu ernähren, da ich keiner Familie schaden wollte.'' Sie machte eine Pause und ich musste schlucken. Meine arme kleine Schwester. Sie hat so viel ganz alleine durchgestanden und hat sogar noch die ganze Zeit verzweifelt nach mir gesucht. ,,Kannst du dich noch daran erinnern, wie der Vampir aussah, welcher dich verwandelte?'', fragte Carlisle interessiert. ,,Nein, leider nicht. Diese Erinnerungen sind alle verschwommen. Aber nach meiner Verwandlung habe ich so etwas wie eine Gabe bekommen: Teleportation. Ich kann mich zu irgendeinem Ort teleportieren, wenn ich ihn mir vorstelle. Während meiner Reisen bin ich auch auf andere Vampire gestoßen, die auch eine Gabe besitzen. Sie hatten mir alles erklärt, was ich wissen musste.'' ,,Du warst früher schon die Beste, wenn es ums Weglaufen ging.'', neckte ich sie, worauf sie näher rutschte und sich an meine Brust kuschelte. Sophie hatte mich genauso vermisst, wie ich sie. Nun dachte ich auch wieder an meine Bella. Ob sie die Verabschiedung von Charlie übersteht? Ich wollte am liebsten überall gleichzeitig sein.
DU LIEST GERADE
Bis(s) zum Wiedersehen
FanfictionDiese FanFiction handelt nach Breaking Dawn: Langsam kehrt der Alltag bei den Cullens wieder ein, bis kurz vor dem Umzug eine unbekannte Person auftaucht, die alles ein bisschen durcheinander bringt. Wenn ihr wissen wollt, wer es ist: Lest selbst :)