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Kim's Pov

Seit ich 12 Jahre alt war, setzte ich mich gegen meine Eltern zur Wehr. Ich hasste es, mich immer herausputzen zu müssen. Immer perfekt sein zu müssen. Meine Eltern waren der Inbegriff von Perfekt. Und ich? Ich war das schwarze Schaf der Familie. Ich, Kimberly Ann Parker, wie ich diesen Namen doch hasste, war so etwas wie der Schandfleck. Ganz im Gegensatz zu meinem großen Bruder. Er war die Perfektion in Person.
Jura Student und im Moment angehender Anwalt.
Und Vater von dem nervigsten Balg der Welt. Dieses Kind ist der Teufel in Person. Mein Bruder, Benjamin Parker, ist ganze 12 Jahre älter als ich.
Laut meinen Eltern, war ich ein geplantes Wunschkind. Meine Eltern wünschten sich ein Perfektes Mädchen. Aber ich wusste, das man hinter vorgehaltener Hand über einen "Unfall" sprach. War ja klar.

Während ich in Gedanken schwelgte klopfte es erneut an meiner Tür.

"Kimberly, wir müssen in 25 Minuten los, bist du angezogen?" Als meine Mutter meinen Namen aussprach, könnte ich nur die Augen verdrehen. Ich hatte ihr schon 100 mal gesagt, das ich Kim genannt werden wollte, doch jeder Protest war sinnlos.

"Jaja, bin gleich fertig" ich versuchte meine Stimme neutral klingen zu lassen, doch selbst ich schaffte es nicht, die Vorfreude in meiner stimme zu verbergen. Doch meine Mutter hatte dies natürlich nicht gehört. Sie zog ohne ein weiteres Wort ab. Gut so.

Ich betrachtete mich ein letztes Mal im Spiegel. Ich sah Alles andere als Perfekt aus. Jedenfalls aus der Sicht meiner Eltern. Ich trug kurze, zerrissene Jeansshorts und ein schwarzes Top, auf dem mir Ein Flasche Rum entgegenblickte. Darunter stand Drunk or Die. Also ich finde, es passte perfekt.

Ich wollte gerade meinen Kajal nachziehen, als ich ein lautes Poltern aus dem nebenliegenden Badezimmer hörte. Ich verdrehte nur die Augen. Da kam wohl jemand nicht damit klar, das ich heute mal das letzte Wort gehabt hatte. Lautlos zählte ich bis 10. als ich gerade bei 8 angelangt war, spürte ich die Anwesenheit von einer 2. Person im Zimmer. Ich wusste gleich, wer es war. Seine Präsenz war übergreifend.

"Hast du es wenigstens diesmal geschafft, das Badezimmer ganz zu lassen?" Ich versuchte meine Stimme herablassend klingen zu lassen, was mir erstaunlich gut gelang. Innerlich klopfte ich mir lobend auf die Schulter.

"Baby, übertreib es nicht." Seine Stimme klag schon fast knurrend.

Jetzt hätte ich sonst eigentlich immer nachgegeben. Doch diesmal nicht. Ich hatte nicht schon wieder Lust, das er immer den Ton angibt. Heute nicht!

"Und was, wenn ich es doch machen?" Ich ließ meine Stimme so belanglos wie möglich klingen. Währenddessen suchte ich meine schwarzen Converse und zog sie über.

Er sagte nichts, aber ich brauche mich nicht umzudrehen, um zu sehen, das er vor Wut kochte. Und ich wusste auch, wohin dieses Spiel führte, wenn ich wagte es zu spielen. Und ich würde ich wagen.

"Kleines Mädchen" seine Stimme klang ruhig. Zu ruhig. Ich wusste nicht warum, aber genau diese Tatsache machte mir Angst. Doch ich behielt weiterhin meine kühle Fassade.
"Ich hätte dich wirklich schlauer eingeschätzt. Deinen kleinen Ausbruch von heute morgen vergessen wir ausnahmsweise mal. Aber langsam treibst du es zu weit. Also, lass den Scheiß und komm jetzt her, und entschuldige dich gefälligst bei mir. Und ich meine nicht mit Worten" Er sah mich herausfordernd an.

Das kann doch jetzt nicht dein Ernst sein. Ich merkte wie ich kurzerhand die Beherrschung verlor. Scheiße.

"Du hast mir überhaupt nichts zu sagen!" Ich schrie ihn schon fast an. Seine Augen verdunkelten sich, aber das war mir im Moment egal, denn ich war noch lange nicht fertig.
"Hol dir doch deine dumme Entschuldigung von einer deiner Kleinen Schlampen, die fickten doch freiwillig mir dir. Außerdem scheinst du ja freie Auswahl zu haben, du warst doch bestimmt schon mit jeder 2. unsere Stadt im Bett."
Ich hatte den Satz gerade zu Ende gesprochen, als ich einen stechenden Schmerz in meiner linken Wange spürte. Erst jetzt merkte ich, das Malum genau vor mir stand, die Hand für einen weiteren Schlag bereit. Ich hatte mich doch tatsächlich so in Rage geredet, das ich nichtmal gemerkt hatte, das Er aufgestanden war und das Zimmer durchquert hatte.
Doch mich störte sie Ohrfeige nicht. Ich hatte von ihm durchaus schon härteres abbekommen, wenn er sich mal wieder zusammen mit seinen "Freunden" volllaufen lässt. Trotzdem wollte ich das nicht auf mich sitzen lassen. Doch im Moment fiel mir nichts ein, also ließ ich ihn einfach in meinem Zimmer stehen und ging mit schnellen Schritten die Treppe herunter.

Als unten jedoch alles still war, war ich verwirrt. Erst als ich den Zettel auf der Anrichte sah, Fiel mir der heutige Anlass wieder ein. Meine Eltern waren schon vorgefahren. Also schnappte ich meine Jacke, und machte mich auf den Weg zu Abigals Geburtstag. Ich hatte null Lust, doch wenn interessierte schon, was ich dachte? Genau, niemand. Malum lies ich einfach in meinem Zimmer. Er kannte sich da drin aus, und wenn nicht, von Mir aus könnte er da oben versauern.

Hey Leute, zum ersten Mal eine Anmerkung. Sorry das ne weile nix kam.
Ja das war es auch schon. Danke für mehr als 300 Reads. Und immer schön geschmeidig bleiben :) 

EskaliertWo Geschichten leben. Entdecke jetzt