<^>Wir sind hier nicht allein <^>

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Sie hörten die unterschiedlichsten Vogelgesänge und sahen die schönsten Blüten mit ihren prachtvollsten Gewändern. Ein kleiner blauer Flattermann setzte sich majestätisch auf eine tulpenähnliche Pflanze. „Schau mal, Neela! Ein Schmetterling!" Wie ein aufgescheuchtes Rehkitz sprang die Kleine um das Blümlein. Das Insektchen erhob sich und kratze genervt die Kurve. „Neela! Die meisten Tiere des Waldes sind sehr scheu und man nur aus der Ferne betrachten," belehrte Leia die um vieles Jüngere. „Das heißt nur gucken und nicht anfassen! Das gleiche gilt auch für Pflanzen!" Neela schaute etwas geknickt, nickte aber dennoch.

๑Ƹ̵̡Ӝ̵̨̄Ʒ๑

Leia baute das Zelt auf während ihre kleine Schwester Feuerholz sammeln sollte. Zuvor hatte sie diese aber noch angewiesen nicht allzu weit fort zu gehen. Eine fröhliche Melodie vor sich her summend ging der wilde Lockenschopf immer tiefer in den Wald. Einen Ast nach dem anderen hob sie auf, bis sie plötzlich etwas auf dem Waldboden entdeckte. Es war eine Art Halskette. Bestehend aus einer simplen Kordel und und einer kleinen verdreckten Holzfigur. Die Kleine schabte mit einem feinen Ästchen den Dreck aus den Rillen. Bei der Figur handelte es sich um einen kleinen Affen. Neela war so verzückt, dass sie es um ihren schlanken Hals band. Kurzzeitig kam es ihr so vor, als wäre etwas Böses in den Wäldern. Und so war es. Ein abgemagerter Leopard war auf Pirsch. Er lag nur wenige Meter entfernt in den Gebüschen auf der Lauer. Er spielte mir dem Gedanken sie zu fressen. Er wollte gerade zum Sprung ansetzen, zuckte dann aber zusammen. „Neela! Wo bist du?... Ich hab dir doch gesagt du sollst dich nicht so weit entfernen!" Leia war auf der Suche nach Neela. Sie trug Pfeil und Bogen bei sich. Glücklicherweise fanden sie schnell zueinander. Die Raubkatze leckte sich die Pfoten und freute sich auf Hauptgang und einen Nachtisch. Mitten in der Nacht würde das ausgewachsene Weibchen der Großen in den Kopf beißen und der Kleinen die Kehle aufschlitzen. Die Unwissenden kehrten zurück in ihr Lager um dort zu rasten.

Das Zelt stand und die Rucksäcke lagen drinnen, zusammen mit ihren bereits ausgerollten Schlafsäcken. Leia entfachte ein Feuer, welches ihnen nicht nur Licht, sondern auch Wärme spenden sollte. Ein weiteres Tier wurde nun auf sie aufmerksam. Ein blasser eher wenig behaarter Schimpanse namens Rocket. Sofort wusste er, dass es sich um Menschen handeln musste. Er hasste Menschen so sehr! Sein halbes Leben lang hatte er in einem Gefängnis verbracht oder wie die Menschen es ausdrückten „Primatenheim". Dort wurden er und seine Freunde vom bösen Pfleger Dodge misshandelt und gequält. Zum Glück änderte sich sein Leben mit dem erscheinen von Caesar. Dieser war vorerst sein Rivale, doch er bewies ihm wahre Größe, Mut und das Zeug zum Anführer. Er ermöglichte allen Affen die Flucht zurück in die Wälder. Zurück nach Hause. Gleichzeitig wurde aus ihrer Flucht eine Revolution und aus der Revolution ein stummer Krieg gegen die Menschen.

Rocket gab einen wohl sehr verärgerten Laut von sich und machte sich auf den Weg zu Caesar. Er suchte ihn auf um von dem Lagerfeuer zu berichten und vor einem möglichen Angriff zu warnen. Auf einem der ältesten und kräftigsten Kiefern saß dieser. Er schaute hinauf in den Sternenhimmel und sah recht zufrieden und entspannt drein. Als er seinen alten Freund sah stand er auf und ging auf ihn zu. Rocket beugte sich etwas untergeben und zeigte in Zeichensprache so gut er es konnte was er nun gesehen hatte. Die Zeichensprache wurde nicht nur perfektioniert, sondern auch allen anderen beigebracht. Selbst die Jüngsten beherrschten mehr als 30 Zeichen.

Caesar wurde zu der Stelle geführt von wo aus er das Feuer bemerkt hatte. Dieses verglimmte zwar bereits, aber die Glut sah man immer noch gut genug von da aus. Der Anführer der Affen überlegte nicht lange und rief eine Hand voll der klügsten und stärksten Männchen zu sich. Darunter Rocket und der weise Orang-Utan Maurice. Zusammen ging die Truppe in Richtung Menschenlager.

Dort saß Leia noch immer an der wärmenden Glut. Das Zelt leicht geöffnet, sodass sie ihre bereits schlummernde Schwester beobachten konnte. Sie schaute auf ihre Armbanduhr. Es bereits 3 Uhr morgens und ihre Lider wurden schwerer und schwerer. Die Braunhaarige beschloss sich nun auch endlich schlafen zu legen. Wären irgendwo wilde Tiere gewesen, dann hätten diese sie schon längst angegriffen. Dachte Leia zumindest. Denn der Leopard hatte in einem der nahegelegenen Büsche nur darauf gewartet, dass sie schlafen ging. Caesar schwang sich währenddessen von Baum zu Baum. Sie bewegten sich kaum hörbar fort. Wenige Meter vom Lager hielt er inne und hob die Hand. Das Zeichen zum Verweilen. Alle gehorchten. Der grünäugige dunkelhaarige Schimpanse machte seiner Truppe klar sie sollen auf den Bäumen bleiben und nur im äußersten Notfall einschreiten. Rocket schnaubte etwas genervt, tat aber letztendlich doch was verlangt wurde. Caesar kletterte zu den am nahestehendsten Baum und lies sich vorerst auf den kräftigsten niedrigsten Ästen nieder. Er schaute sich um.

Die 17-jährige machte es sich gerade in ihrem Schlafsack gemütlich. Neela schien zu träumen, denn plapperte irgendwas vor sich hin. „Keine Sorge, Schwesterherz. Schon bald sind wir unter anderen Menschen," murmelte Leia und gähnte herzhaft. Dann betete sie ihren Kopf auf ein flaches aber weiches Kissen und schloss die Äuglein. Doch auf einmal vernahm sie ein plötzliches Geräusch von außerhalb. Ein Knacksen, dann ein tiefes Knurren. Sie stand auf und schnappte sich Neelas Speer. Vorsichtig und leise öffnete sie den Reißverschluss am Zelt einen Spalt breit. Nichts war zu sehen. Dann trat sie hinaus. Die Glut spendete ihr noch genug Licht. Die Braunäugige trat noch einen Schritt vom Zelt weg. Mit Bedacht. Und den Speer schützend vor sich gehalten.

Als sich das Zelt öffnete hatte Caesar an einen bewaffneten Menschenmann gedacht, nicht an eine junge schmächtige Frau. Er schaute sie sich jedoch nur flüchtig an, denn etwas anderes zog seine Aufmerksamkeit auf sich. Die hungrige Leopardendame. Sie lugte leicht aus dem Gestrüpp hinter dem Mädchen hervor. Krallen ausfahren und bereit sie zu zerfleischen. Die Raubkatze setzte wieder zum Sprung aus. Doch sofort reagierte Caesar und warf einen großen Stein auf den Kopf der Bestie. Diese gab einen Schmerzensschrei von sich wurde zu Boden gerissen. Leia erschrak und strudelte einige Schritte von den Büschen fort.

Schnell schaute die Menschenfrau hoch in die Bäume. Als sich Leias und Caesars Blick trafen hielt die Zeit kurz an. Warmes Braun und intensives Grün. Sie hatte keine Angst vor ihm, aber als wäre es das selbstverständlichste auf Erden, beugte sie sich leicht als Zeichen des Respekts. Dies erwiderte ihr Retter mit einem leichten Grinsen. Das wäre dann also geklärt; die Menschen kamen mit friedvollen Absichten. Der junge Schimpansenmann sprang aus knappen zwei und halb Metern Höhe und landete gekonnt auf den dunklen Waldboden. Er richtete sich für Affen untypisch menschlich auf. Caesar wollte Leia näher kommen, doch plötzlich griff ihn die Raubkatze erneut an.

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So, das wars auch schon mit dem Kapi :)

Ich hoffe ihr könnt euch auf das nächste gedulden ;D

GGLG

Eure Gandala ♥

_-Planet of Apes_Caesars Gefährtin-_Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt