Die Moore von Moria

17 2 0
                                    

Auf unserem Weg dachte ich viel nach. Über die Mordversuche, über die Söldner und über den Magierorden, aber hauptsächlich über meinen Auftrag und warum man uns umbringen wollte. Wie konnten sie wissen, dass ich unterwegs bin? Woher wussten sie wohin ich ging? Doch es fiel mir immer nur eine Antwort ein: Es musste ein Spitzel im Orden geben, jemand der den Feind über alles informiert, über jeden meiner Schritte, jemand, der mit den wahren Dieben des Zepters zusammen arbeitet, ein Verräter. Auf unserem Weg kamen wir nun zu den Sümpfen von Moria. Es war ein gefährlicher Ort, das konnte selbst ein Nicht-Zauberer spüren. Doch es gab keine andere Möglichkeit, wir mussten sie durchqueren. Es ging langsam voran, da wir unsere Pferde an den Zügeln halten mussten, denn reiten wäre zu gefährlich, ein Fehltritt könnte den Tod bedeuten! Im Wasser des Sumpfes lagen tausende von Leichen, die alle mit dem Gesicht nach oben im Wasser lagen. "Hier muss einmal eine Schlacht stattgefunden haben", sagte ich zu Franduel. Es war ein komisches Gefühl, es war, als ob mich die Leichen rufen würden, sie zogen mich an, ich konnte nichts dagegen machen. Dann stand ich am Ufer vor einer wunderschönen Frau, die blass im Wasser lag. Ihr Blick zog mich an, ich beugte mich unfreiwillig immer mehr nach vorne, bis ich plötzlich ins Wasser fiel. Ich war regungslos, egal was ich versuchte, ich konnte nichts dagegen machen. Um mich herum waren überall Leichen und es war, als ob sie nach mir griffen und mich nach unten zogen. Plötzlich packte mich etwas, es war Franduel, er zog mich aus dem Wasser und es kehrte langsam Leben in mich zurück. Franduel fragte mich gar nicht erst, was passiert sei, er wusste von der Magie, die dieser Ort ausstrahlte. Und wir gingen schweigend weiter, nach vorne blickend, dem Ende der Moore entgegen.

Der Magier von AscendorWo Geschichten leben. Entdecke jetzt