Nachdem wir durch die Moore Morias gekommen sind, ging es wieder etwas schneller voran, da wir wieder reiten konnten. Aber leider gingen uns langsam die Vorräte aus und da es keinen geraden Weg durch die Moore gab, sind wir zu sehr nach Süden abgewichen. Deshalb waren es zwei Tagesmärsche länger als sonst zur nächsten Stadt. Ich hatte schon meine Zweifel, ob wir es schaffen, doch das würde heißen, dass wir den kürzeren Weg durch die Trollwälder nehmen müssen, doch wir hatten keine andere Wahl. Zuerst gingen wir, so weit es ging, nach Norden, damit wir relativ gerade durch die Trollwälder gehen konnten. Doch bevor wir die Wälder betraten, wies ich Franduel an, das Schwert immer griff bereit zu haben, und ordnete an, dass immer einer von uns Wache halten sollte. Dann betraten wir den Wald, der uns nun noch furchterregender vorkam, denn es war so dunkel, dass man selbst bei Tag kaum die Hand vor Augen sehen konnte. Deshalb sprach ich einen Zauber, der mein Schwert zum Glühen bringen sollte. Da wir nun besser sehen konnten, gingen wir los, und achteten stets darauf, auf dem verwilderten Pfad zu bleiben, denn sich hier zu verirren, konnte den Tod bedeuten. Außerdem mussten wir, wie der Name der Wälder verriet, auf Trolle aufpassen, die für gewöhnlich nur nachts aus ihren Höhlen kommen, da sie beim Anblick der Sonne zu Stein werden. So schnell wir auch gingen, als die Sonne unterging, hatten wir das Gefühl, kaum ein Stück weit gekommen zu sein. Ich bot an, die erste Wache zu übernehmen, und wollte Franduel um Mitternacht für die zweite Wache wecken. Aber als ich ihn wecken wollte, erschienen in einiger Entfernung fahle Lichter. Ich traute es Franduel nicht zu, es mit Trollen aufzunehmen, denn er war nur ein Novize. Müde war ich zwar, doch die ganze Nacht blieb ich wach. Als die Sonne wieder aufging, weckte ich Franduel, der überrascht war, dass ich die ganze Wache übernommen hatte, doch nach einem kargen Frühstück ritten wir weiter. Nachdem ich Franduel unseren Weg erklärt hatte, döste ich ein wenig während des Ritts, um Schlaf nachzuholen. Erst, als die Sonne schon wieder unterging, wachte ich auf. Franduel überredete mich zu schlafen und übernahm die erste Wache. Gegen 3 Uhr weckte mich Franduel wirsch. Er brachte stotternd nur ein Wort heraus, TROLLE! Sie waren wegen der Nacht aus ihren Höhlen gekommen und lagerten nun nicht weit von hier. Weil Trolle dafür bekannt sind, laut zu reden und auch zu lachen, sind sie Franduel aufgefallen. Natürlich hat er mich sofort geweckt, und während ich mich langsam an ihr Lager heran schlich, befahl ich Franduel zu warten und auf die Pferde aufzupassen. Ich versuchte so leise wie möglich zu sein, obwohl es eigentlich sinnlos war, denn, wie es erzählt wurde, waren die Trolle so laut, dass ich hätte schreien können und sie hätten mich nicht gehört. Als ich nah an ihrem Lager war, versteckte ich mich hinter einem herumliegenden Baumstamm. Zuerst lauschte ich ihrem Gespräch, da ich in Erfahrung bringen wollte, ob sie von unserer Anwesenheit wissen. Da dies nicht der Fall war, übelegte ich, was nun zu tun sei. Leider war ich zu unaufmerksam und habe nicht bemerkt, wie sich ein weiterer Troll, der auf der Jagd war, von hinten näherte. So wurde ich von ihm überrascht, er steckte mich in einen Leinensack und nahm mich mit ins Lager. Soweit ich es hören konnte, unterhielten sie sich, wer oder was ich sei und ob man mich essen konnte. Sie beschlossen, mich kopfüber an einen Baum zu hängen und den Rest später zu entscheiden, da es gerade erst Mitternacht wurde. Da sah ich im Wald plötzlich Franduel. Er war schlau, er sammelte viele Steine und Kastanien, und warf sie mal hierhin, mal dorthin, und die Trolle sahen immer nach, was da war. So ging es eine Ewigkeit und die Trolle achteten nicht mehr auf die Zeit. Dann ging die Sonne auf und die Trolle verwandelten sich in Stein. Nun zeigte sich Franduel und befreite mich mit Schadenfreude, da diese Mal ER MICH befreit hatte. Doch weiter möchte ich gar nicht schreiben, denn es passierte in diesem Wald nichts nennenswertes mehr.
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Der Magier von Ascendor
FantasíaIn dieser Geschichte geht es um einen Erzmagier, der etwas herausfindet was die Ordnung des ganzen Magierordens durcheinander bringt. Es ist aus der Sicht des Magiers geschrieben.