"Netty Betty!", ärgerte ich meine Schwester. Sie wurde wütend und kam auf mich zu. Sie schlug mich mit ihren kleinen Händen. "Nenn mich nicht so!", sagte Jeanette mit ihrer schmollenden und gleichzeitig wütenden Stimme. Ich lachte und ärgerte sie weiter. "Owin, hör auf, deine Schwester zu ärgern.", schrie meine Mutter aus der Küche. Ich lachte nur und nannte sie weiter 'Netty Betty'. Man hörte eine Tür ins Schloss fallen. "Papa?", fragte ich, stand auf und lief zur Tür. Meine Mutter lief ebenfalls zur Tür, um nachzusehen wer gekommen war. Natürlich war es nicht mein Vater. Es war sein, so wie ich ihn nenne, 'Laufbursche'. Ich spürte die wut in mir aufsteigen. "Es tut mir leid, ich bin nicht Mr. Bailey. Aber ich bringe eine Nachricht von ihm.", sagte der Mann im Anzug. "Und die wäre?", fragte ich und sah ihn gelangweilt an. Meine Mutter, die neben mir stand, sah mich mit einem mahnenden Blick an. "Er sagte ich solle bei ihnen bleiben, weil er noch im Labor sein würde, es gäbe im Labor viel zu tun. Villeicht sogar bis morgen. Und deshalb hat er mich gebeten auf seine Familie aufzupassen.", erklärte der Mann. Pff aufpassen dachte ich wütend und ging in mein Zimmer und schloss mit voller Wucht die Tür zu. Ich legte mich auf mein Bett und starrte wütend die Decke an. Nicht einmal einen Tag hat er es ausgehalten mit seiner Familie zu sein. Nicht einen Tag. Sein Labor und seine Test-Objekte sind ihm natürlich viel wichtiger. Ich sollte eigentlich dankbar sein, weil wir nur dank meinem Vater noch leben, aber wenn er die ganze Zeit in seinem Labor verbingt, und uns alleine lässt, bin ich ihm nicht dankbar. Vorallem seit dieser Virus ausgebrochen ist und draussen Zombie's rumlauern, die in alles reinbeissen wie fette Kinder in Twix, verbringt er 24 Stunden in seinem Labor. Ach, ich habe euch gar nicht gesagt wo mein Vater arbeitet. Wisst ihr woran es liegt? Weil ich es selber nicht wusste. Bis vor 2 Monaten. Seit der 2. Klasse gab es in der Schule immer einen Eltern Tag, an dem man den Vater oder die Mutter vorstellt. Einmal fragte mich meine Lehrerin, wo eigentlich mein Vater arbeite, weil immer meine Mutter zu diesem Tag kam, aber ich konnte ihr keine Antwort geben, weil ich es selber nicht wusste. Jedes mal, wenn ich ihm fragte, wo er arbeite, sagte er 'Das musst du nicht wissen. Das einzige, das du wissen musst ist, dass dieser Job sehr wichtig ist.' Und nun seit der Virus ausgebrochen ist, kann ich 1 und 1 zusammenzählen. Ich kann sagen, dass er in einem Labor mit Zombie's herum experimentiert. Wo genau, weiss ich nicht. Und ich weiss auch, dass mein Vater auf den Virus schon sehr gut vorbereitet war. Denn im Haus hatte er, schon lange Zeit her, automatische Gardinen angebracht, die sich schliessen wenn die Dämmerung einbricht. Natürlich wurde diese Funktion nach dem Virusausbruch eingeschaltet. Das ist, weil das einzige was die Zombie's aufhaltet die Sonne ist. Ich hatte mal einen Zombie beobachet, um genau zu sein vor ca. einem Monat, dem die Sonnenstrahlen trafen und er zu Staub zerfiel. Das fand ich natürlich total cool. Ich meine, wie oft erlebt man, das ein Zombie wegen den Sonnenstrahlen zu Staub zerfällt? Ich wollte natürlich auch ein Foto schiessen, aber wir hatten keine Zeit.
Meine Augenlider wurden ganz schwer und ich schlief ein. Ich hörte nicht mal, wie sich die Gardinen schlossen. Obwohl es immer so laut ist.
25. Mai 1874 ( 2 Tage später )
Ich saß auf meinem Bett und betrachtete den Käfer. Seit 2 Tagen war ich krank und lag im Bett. Mein Körper war sehr heiss. Ich hatte schlimmes Husten und auch noch Durchfall. Dazu war mein Gesicht noch bleich wie Kreide. Den komischen Käfer hatte ich in eine Art Marmeladenglas gesteckt und auf den Deckel kleine Löcher gemacht, die gerade noch groß genug waren, damit der Käfer nicht rausfliegen konnte, aber auch noch Luft bekam. Vorläufig zeigte ich den Käfer weder an Vater noch an Mutter. Ich wusste selber nicht was es war. Ich hielt das Glas und beobachtete den Käfer. Ich öffnete langsam den Deckel, doch plötzlich kam Mutter in mein Zimmer. Ich steckte hastig das Glas unter die Decke. "Eustace, ich habe dir Suppe gemacht.", sagte meine Mutter. "Danke Mutter.", bedankte ich mich und stellte mich aufrecht hin. Den Suppenteller hatte Mutter auf ein Holz-Tablar gebracht und legte es mir auf den Schoss. In meinem Hals kam ein plötzliches Kratzen und ich musste husten. "Oh tut mir leid, Mutter.", entschultigte ich mich und machte grosse Augen, da ich ihren Hals angehustet hatte. Mutter sah zu erst geschockt zu mir und wischte mit einem Taschentuch hastig ihren Hals, lächelte nur wehmütig zum Schluss, gab mir einen Kuss auf die Stirn und ging wieder raus aus meinem Zimmer. Als die Zimmertüre geschlossen war, legte ich vorsichtig das Tablar auf Seite und holte das Glas wieder heraus, das ich zwischen meinen Beinen gelegt hatte und es deswegen nicht gemütlich war. Aber der Käfer war nicht mehr im Glas. Und jetzt auf einmal kam ein Stechen in meinem rechten Oberschenkel. Ich verzog das Gesicht. Ich hatte mein Pyjama an, die bei den Beinen nur bis zu den Knien reichten. Ich krempelte die rechte Seite hastig hoch. Der Käfer steckte an meinem Oberschenkel. Ich versuchte es mit der Hand wegzunehmen aber es fühlte sich so an, als wäre der Käfer ein Teil meines Körpers geworden. Als ich den Käfer mit meinen Fingern zerdrücken wollte, tat mir mein ganzes Bein weh. Doch nach einigen Minuten hatte ich es endlich geschafft, den Käfer von meinem Oberschenkel wegzuziehen. Ich legte den Käfer wieder in das Marmeladenglas und drehte den Deckel fest zu. Das Glas stellte ich neben das Bett, auf mein Nachttisch. Erleichtert, kein Stechen mehr im Bein zu haben, zog ich meine Decke wieder hoch. Ich nahm das Tablar und stellte es auf meine Oberschenkel. Die Suppe war zum Glück noch warm.
Nachdem ich meine Suppe gegessen hatte, rief ich Mutter und sie holte das Tablar und die Suppenschüssel. Seit mich der Käfer 'gebissen' -oder was er auch immer mir meinem Bein getan hat, bekam ich Haluzinationen. Ich sah alles verschwommen und sah komische Risse, von allem um mir herum, wie zum Beispiel von meinem Geburtstag. Ich zog wieder die Decke weg und sah nach meinem Oberschenkel. Die Haut, an dem mich der Käfer gebissen hatte, war knallrot und angeschwollen, als würde mein Körper allergisch auf einen Mückenstich reagieren. Mein Körper und mein Körper fühlten sich an wie Blei. Bevor ich das bewusstsein verlor, schlug ich meinen Kopf an den Pfosten des Bettes und hörte noch ein Glas zerbrechen.
![](https://img.wattpad.com/cover/62435192-288-k928957.jpg)
DU LIEST GERADE
Living Dead
Ficção CientíficaMenschen, die starben und wiedererlebt wurden, um Rache zu nehmen, weil sie von ihrer Totenruhe gestört worden waren. Solche Leute nennt man 'Zombie's' oder auch 'Untote'. Sagt zumindest ein Mythos. Ihre Geschreie sind vergleichbar mit dem, eines Fi...