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Mitten in der Nacht wurde ich von den Schreien der Zombie's wach. Ich blinzelte paar mal und stand auf. Im Haus war es ruhig. Man hörte nur die Schreie der Zombie's, die von draussen kamen. Ich ging die Treppen runter in die Küche. Als ich den Kühlschrank öffnete, gab es der ganzen Küche Licht. Und da ich nur mit Boxershorts war, wurde mir plötzlich kalt.
Wir durften nachts keinen Lärm machen, auch wenn die Fenster gut geschlossen waren und es eine Art Sichertsheits-Code an der Tür gab. Die Zombie's konnten alles hören. Und mein Vater wollte nicht, dass wir sie zu unserem Haus lockten.
Hier in der Gegend waren ich und meine Familie die einzigen überlebenden. Alle anderen waren nicht so gut auf den Virus vorbereitet. Die Häuser in der Nachbarschaft waren völlig leer geräumt. Unsere Nachbarn wurden zu Zombie's und lauern jetzt draussen rum. Und es ist auf irgendeine Art auch traurig, dass wir sie an einem solch blöden Virus verloren haben. Ich hätte es lieber wenn sie an Krebs starben oder so. Oder am liebsten gar nicht starben. Zum Beispiel die nette Mrs. Clark von gegenüber. Sie brachte uns jede zweite Woche ihre selbstgemachten Kekse. Und ich kann sagen, diese Kekse waren göttlich. Als hätte Gott höchstpersönlich sie gebacken. Deshalb liebte ich diese Frau. Oder die Fleming's von nebenan. Sie waren eine sehr nette Familie. Zu dieser Familie gehörte auch einer meiner besten Freunde. Wade. Wir kannten und schon seit der Vorschule. Wir gingen durch dick und dünn. Aber nun ist er ein Zombie und macht noch mehr Zombie's aus anderen normalen Menschen. Villeicht gefällt es ihm ja. Ich will ja nichts sagen, aber Wade und ich hatten schonmal das Thema 'Kannibalismus' angesprochen und er sagte er wolle wissen, wie es sich anfühlt wenn man Menschenfleisch isst. Der Junge lebt jetzt seinen Traum, alter. Auch Catherine war dem Virus verfallen. Sie wohnte etwa 5 Häuser entfernt. Und war meine feste Freundin. Wir waren knapp 2 Jahre zusammen. Es zerbrach mir natürlich das Herz. Nachdem sie zu einem Zombie wurde, hatte ich 2 Wochen lange geweint. Ich konnte Catherine nie wieder umarmen, sie küssen, nie wieder in ihre wunderschönen Augen sehen ohne, dass sie versuchen würde, mich umzubringen...
Ich nahm die Milch vom Kühlschrank und trank sie leer, hatte sowieso nicht viel drin. Ich musste dringend auf's Klo, aber nachts durften wir auch nicht die Toilette benutzen. Ratet mal weswegen. Ja genau, wegen dem Lärm. Ich konnte es aber nicht mehr aushalten und ging pinkeln. Hatte aber die Spülung nicht gedrückt. Wie schlau von mir. Als ich endlich Ballast abgelassen hatte, ging ich wieder ins Bett und schlief wie ein Baby wieder ein.

26. Mai 1874 ( ein Tag später )
Ich öffnete langsam meine Augen. Ich fühlte mich schlecht und drekig. Ich sah meine Hände an und wurde hellwach. Meine Hände waren rot und sahen aus, als hätte ich auf etwas allergisch reagiert. Sie waren aber nicht angeschwollen. Ich versuchte es abzukratzen aber es tat nur noch mehr weh. Als ich meine Hände in die Luft hielt, erkannte ich Bäume im Hintergrund
Ich hatte die ganze Zeit nicht bemerkt, dass ich mitten im Wald lag. Ich hatte immernoch meine Pyjama's an. Mir war kalt. Ich konnte nicht sagen, welche Uhrzeit es war. Villeicht Mittags. Mir überkam ein grosser Hunger. Ich wusste nicht nach was, aber ich hatte sehr grossen Hunger. Ich stand langsam auf und wischte den Dreck an mir weg. Dieser Wald sah aus, wie der in der nähe meines Hauses. Wo ich Josephine das erste mal geküsst hatte. Dann fiel mir wieder der Käfer ein. Panisch krempelte ich mein rechtes Bein hoch. Als ich die Wunde sah, wurde mir übel und ich übergab mich. Diese 'Wunde' hatte sich vergrössert. Sie war nicht nur rot, wie es am Anfang war, nein, sie war auch noch braun, schwarz und einbischen grün. Es trat Eiter aus der Wunde. Meine Adern drumherum waren ebenfalls dunkel gefärbt. Es sah so aus, als würde diese Wunde meine Haut in Beschlag nehmen. Als würde diese Wunde, zu meiner Haut werden. Ich hatte Angst. Nicht nur diese 'Wunden' an meinen Händen und meinem Bein machten mir Angst. Ich wusste nicht, warum ich im Wald lag. Das letzte an das ich mich erinnerte war, wie ich meinen Kopf an den Pfosten meines Bettes schlug und ein Glas zerbrechen hörte. Meine Augen weiteten sich. Ich war so dumm. All diese 'Wunden' waren an Orten meines Körpers, wo ich mit dem Käfer in Kontakt gekommen war. Und dieser Käfer war nun frei. Oh gott! Mutter! Vater! Ich rannte los. Ich wusste nicht, wohin ich rannte. Aber ich brauchte einen Hinweis, wo ich sein könnte. Auf irgendeine Art und Weise hörte ich jedes kleine Detail um mich herum. Die ganzen Käfer, die summten. Die Äste, die ich beim Rennnen zerbrach. Die Vögel, die zwitscherten. Ich hörte alles. Als wären sie dicht neben meinem Ohr. Aber ich versuchte es zu ignorieren.
Nach einigen Minuten sah ich vom weitem ein Haus. Unser Haus. Ich rannte auf das Haus zu. Stürmisch klopfte ich an der Tür. Ich hörte Schritte im Haus und es beruhigte mich einbischen. Vater machte die Tür auf. Ich lächelte, als ich sah, dass ihm nichts passiert war. Plötzlich wuchs mein Hunger. Vater sah mich geschockt an. "Eustace, du darfst nicht hier sein. Du musst gehen.", sagte er emotionslos und wollte die Tür schliessen. Ich hielt meinen Fuss zwischen die Tür. "Vater..", begann ich und wollte fragen was los war, doch mein Hunger wuchs immer mehr. Meine Augen fokussierten sich an die Arme meins Vaters. Gegen meinen Willen. Er hatte seine Ärmel hochgekrempelt. Mein Herschlag wurde schneller. Ich hörte wie das Blut in seinen Adern floß. Ich konnte mich nicht zurückhalten. Es ging alles so schnell. Ich nahm dem Arm meines Vaters und biss gierig hinein. Vater schrie und wollte sich von mir wegreissen. Doch ich liess ihn nicht los. Vater schrie und schrie. Dann sah er zu mir. "In Gottes Namen! Deine Augen sind weiss! Eustace was ist los mit dir?!", schrie Vater und man merkte, dass er Angst vor mir hatte. Auf einmal hörte er auf sich zu wehren und fiel zu Boden. Ich liess ihn los. Ich hatte überall an mir Blut. Vater's Blut. Ich hatte Vater umgebracht! Ich schrie und weinte. Ich liess mich auf den Boden fallen und hielt die Hand meines Vaters. Nachdem ich eine menge Tränen vergossen hatte, bewegte sich die Hand meines Vaters. Ich war geschockt. "Vater?", fragte ich und tätschelte ihm sanft auf die Wange. Er blinzelte und sah mich dann an. Als er seine Augen ganz öffnete, ging ich von Angst ergriffen einpaar Schritte zurück. Die Augen meines Vaters waren weiss und sie zuckten. Ich ging hastig ins Haus und schloss die Tür hinter mir. Dann fiel mir wieder ein, weshalb ich hierher gerannt war. Ich ging in mein Zimmer und machte die Tür auf. Hinter mir schloss ich die Tür. Ich lief auf mein Bett zu, um nach den Scherben zu sehen. Jedoch waren da keine Scherben. Da war nichts. Mein ganzes Zimmer war aufgeräumt. Das einzige was ins Auge fiel, waren die Blumen auf meinem Bett. Warum legten sie Blumen auf mein Bett? Sowas macht man doch nur wenn jemand gestorben ist...? Dachte meine Familie ich sei tot? Wie lange war ich überhaupt weg? Wo war eigentlich Mutter? Und wieso bin ich heute im Wald aufgestanden? Ich hatte so viele Fragen, aber keine Antworten. Ich war verwirrt.
Ich wurde aus meinen Gedanken gerissen, als schlagartig die Tür zu meinem Zimmer geöffnet wirde. Ich dachte es sei Vater. Aber es war nicht Vater.

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