KAPITEL 3 - Die Busfahrt (Teil 3)

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Alles, was ich möchte, ist eine Freundin.
Aber nicht irgendeine Freundin. Ich wünsche mir eine beste Freundin! Eine, mit der man einfach alles machen kann!
So jemanden, dem man alles anvertrauen kann, ohne Angst haben zu müssen, dass man ausgelacht wird oder sie es gar weitererzählt!

Eine beste Freundin, auf die man zählen kann, wenn man sie braucht und die einem hilft, falls man Probleme hat.
Das sind meine Vorstellungen von einer besten Freundin.

Ich werde immer ein wenig traurig, wenn ich mir überlege, dass ich wirklich keine Freunde habe. Natürlich gibt es ein paar Leute, die ich ganz ok finde und die auch ganz ok zu mir sind. Mit denen war ich auch schon ein paar mal shoppen, aber ich würde sie niemals zu meinen Freunden zählen. Die würden nicht hinter mir stehen. Außerdem haben wir schon seit über 7 Monaten keinen Kontakt mehr...

Bin ich denn wirklich so schlimm? Was tu ich denn, dass keiner etwas mit mir zu tun haben will?
Ich meine, ich bin sehr gut in der Schule und auch, wenn es vielleicht sehr eingebildet rüberkommt, bin ich nicht gerade hässlich. Ich bin groß und schlank, habe lange dunkelbraune Haare und eine Brille. Mein Gesicht ist schmal, ich habe große braune Augen und eine kleine gerade Nase.

Der Bus fährt auf die Autobahn. Was!? Wir fahren schon eine halbe Stunde? Ich war so in meinen Gedanken versunken, dass ich nicht einmal mitbekommen habe, dass der Bus losgefahren ist... Ich habe nicht einmal meinem Papa gewunken.

Also hole ich mein Handy aus der Tasche und schreibe meinem Papa eine Sms:

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Hallo Papa, ich vermisse dich jetzt schon und habe keine Lust mehr auf die Klassenfahrt.
Wir sind jetzt auf der Autobahn.
Lg deine Clara :) <3
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Ich stecke mein Handy wieder in die Tasche.
Ich habe eine sehr enge Bindung zu meinem Vater. Wir sind immer füreinander da gewesen.
Manchmal frage ich mich, warum die Menschen so unterschiedliche Charaktere haben. Das ist doch echt unfair! Wäre ich zum Beispiel von Natur aus selbstbewusster, hätte ich vielleicht nicht so viele Probleme mit anderen Menschen.

Ich frage mich ebenfalls, ob meine Schüchternheit vielleicht an meiner Erziehung liegt. Ich lebe mit meinem Vater in einer kleinen Wohnung. Meine Mutter habe ich nie kennengelernt, da sie bei meiner Geburt gestorben ist, wie mir mein Vater erklärte.

Ich hätte sie gerne kennengelernt, sie schien eine wunderbare Frau gewesen zu sein. Ich habe viele Fotos von ihr, eins steht auf meinem Nachttisch. Auf dem Foto steht mein Papa neben meiner Mama und hält sie im Arm. Meine Mama hat auf dem Foto einen sehr großen Bauch, es wurde kurz vor der Geburt gemacht.

Früher konnte ich kaum glauben, dass in diesem Riesenbauch nur ich gewesen sein soll, doch mein Vater erklärte mir, dass ich von Anfang an ein sehr großes Baby war.

Es ist so ungerecht, warum musste meine Mama sterben? Wäre ich heute ein anderer Mensch, wenn sie noch leben würde und ich sie mein ganzes Leben gekannt hätte?

Ich höre einen lauten Ton aus meiner Tasche. Mein Handy! Eine Sms von meinem Vater! Oh man, wie peinlich, ich habe vergessen mein Handy auf Vibration zu stellen... Jetzt gucken mich doch bestimmt alle an.

Egal, erstmal lesen, was mir mein Vater geschrieben hat!

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Hi mein Engel, ich vermisse dich auch! Bleib stark, du schaffst das, lass dich nicht unterkriegen! In zwei Wochen bist du ja wieder bei mir! Lass dich nicht von Frau Holler ärgern.
Hab dich lieb, Papa <3
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Ich muss ein wenig lächeln, nachdem ich die Sms gelesen habe.
Doch plötzlich höre ich ein lautes Räuspern neben mir und ich schrecke zusammen.

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Hey :) und wieder ein noch längeres Kapitel als geplant.

Ich habe noch ein paar Fragen an euch:

Wie findet ihr die Geschichte bis jetzt?

Was muss noch unbedingt in die Geschichte rein?

Findet ihr das Buch zu langweilig?

Wie seid ihr auf das Buch gestoßen?

Ich freue mich über jede Art von konstruktiver Kritik in einer normalen Ausdrucksweise. :D

Eure Lena (melonturtle)

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SchwesterherzWo Geschichten leben. Entdecke jetzt