"Aber warum? Warum haben sie es uns nicht gesagt?", murmelt Luisa und eine Träne rollt über ihr Gesicht. Ich nehme sie in den Arm. Auch wenn ich sie gerade erst seit 5 Minuten kenne, habe ich das Gefühl, dass wir jetzt füreinander da sein müssen. "Ich weiß es nicht.", antworte ich leise. Ich kann es immer noch nicht glauben! Meine Mutter lebt und ich habe eine Zwillingsschwester. Eine Person, die mich versteht, weil sie in der gleichen Situation ist wie ich. Eine Schwester die für mich da ist und die auf mich aufpasst.
Ich sehe Luisa unsicher an und sage: "Wir müssen zusammen bleiben. Wir müssen unsere Eltern wieder vereinen!" "Ja", antwortet Luisa und lächelt ein wenig. "Wieso haben wir uns noch nicht früher gesehen? Du wohnst doch auch in München?", fragt Luisa mich. Ich werde traurig und sage: "Nein. Ich bin hier auf Klassenfahrt. Ich wohne in Bremen." Luisa guckt mich erschrocken an und ruft: "Bremen? Das ist ja ungefähr eine Millionen Kilometer entfernt!!!"
Ich nicke traurig. Daran habe ich nicht gedacht. Wie sollen wir denn unsere Eltern wieder zusammenbringen, wenn wir so weit voneinander entfernt wohnen? Und wie sollen wir uns treffen?Ich sehe auf die Uhr. 12:00. Ende unserer Freizeit im Einkaufszentrum. Luisa und ich tauschen noch unsere Nummern aus und verabschieden uns voneinander. Ich gehe langsam zurück zu unserem Treffpunkt.
Den restlichen Tag über machen wir eine Stadtrundfahrt, doch ich bin kaum anwesend, da ich die ganze Zeit an Luisa denken muss. Ich kenne zwar ihren Charakter nicht, aber ich meine, wir sind Zwillinge! So unterschiedlich können wir doch gar nicht sein.
Am Abend lege ich mich erschöpft ins Bett. Ich sehe auf mein Handy und habe, wie ich schon gehofft habe, eine Nachricht von Luisa bekommen.
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Hey Clara. Ich stehe um Mitternacht vor der Tür eurer Jugendherberge. Wir brauchen Zeit zum reden. Bitte versetz mich nicht!! Lg Luisa
------------------------------------------------------Ich reiße die Augen auf. Das kann doch nicht ihr Ernst sein. Ich glaube, dass wir doch sehr unterschiedliche Charakter haben. So etwas würde ich mich niemals trauen. Ich habe kein gutes Gefühl dabei, aber ich möchte Luisa nicht enttäuschen, sie macht das alles für mich, für uns, für unsere Familien! Also tippe ich in mein Handy:
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Hi Luisa, ich komme! Ich freue mich auf dich! Danke für deine Mühe. Lg Clara.
------------------------------------------------------Dann schalte ich mein Handy aus und starre stumm an die Decke. Ich bin soo müde.
Nein!! Ich darf nicht einschlafen! Es sind nur noch zwei Stunden. Andererseits... Nur fünf Minuten schlafen? Nein, nein. Ich darf nicht einschlafen! Ich darf das Treffen nicht verpassen. Und einen Wecker kann ich mir auch nicht stellen, da sonst Jasmin, Hannah und Sophia wach werden. Jasmin und Frau Holler hatten mich zum Glück den ganzen Tag kein einziges mal mehr geärgert.
Jetzt heißt es warten.Eineinhalb Stunden später:
23:41 Uhr
Ich schleiche ich mich zu meinem Schrank und öffne ihn. Er quietscht leicht und ich zucke zusammen. Ich sehe schnell zu Jasmin, Sophia und Hannah, die seelenruhig weiter schlafen und atme tief durch. Zum Glück hatte heute keiner die Idee, die Nacht durch zu machen, ein abendliches Bad zu nehmen oder lange zu quatschen. Ich nehme mir eine Jogginghose und einen bequemem Kapuzenpulli aus dem Schrank und ziehe mich an.
Ich sehe auf meine Armbanduhr.
23:53. Höchste Zeit nach unten zu gehen. Ich öffne leise die Zimmertür und gehe auf den Flur. Ich beschließe, den Fahrstuhl zu nehmen, damit mich kein Lehrer bei seiner nächtlichen Patrouille auf der Treppe hört oder sieht.
Ich drücke auf den Fahrstuhlknopf und warte ungeduldig.Ich höre, wie der Fahrstuhl hinter den eisernen Türen stehen bleibt und sich die Verriegelung der Fahrstuhltür entsperrt.
23:55
Gleich geht der Fahrstuhl auf und kein Lehrer wird mich jemals entdecken, oder auch nur auf die Idee kommen, dass ich mitten in der Nacht draußen war.
Plötzlich spüre ich eine Hand auf meiner Schulter. Mist!! Ich wurde erwischt! Aus Reflex zucke ich zusammen. Mir wird eine Hand auf den Mund gedrückt und ich werde zur Seite gezogen.
Das ist nicht Frau Holler oder eine der anderen Lehrer!!Aber wer dann!?
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Hey Leute :)
Wie versprochen heute wieder ein Kapitel.
Ich bin gespannt, wie es euch gefällt :DAnregungen, Kritik und Wünsche gerne wie immer in die Kommentare oder per PN :D ich antworte jedem ;)
Lg und bis morgen
Lena (melonturtle)~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~
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Schwesterherz
RandomClara ist ein Einzelkind und wohnt bei ihrem Vater in Bremen. Sie ist nicht sehr beliebt in der Schule und wünscht sich nichts sehnlicher als eine beste Freundin mit der man einfach alles machen kann. Eigentlich hat sie keine Lust auf den Schulausfl...