Kapitel 4

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Stumm hörte sie Kanan zu, die Augen immer auf ihrer Schwester ruhend. Sie würde sie nicht aus den Augen lassen. Nicht solange sie hier war. Sie konnte ihr einfach nicht vertrauen. Nie wieder. "Verstanden?" Sabine sah auf. Kanan hatte also geendet und auf seine Frage nickten alle. Sabine hatte zwar ein Teil ihrer Aufmerksamkeit ihre Schwester geschenkt, dennoch hatte sie Kanan genau zu gehört. Und am besten gefiel ihr, das er Ruby nicht mit einbezogen hatte. "Was ist mit Ruby?", fragte Ezra. Innerlich verfluchte sie ihn. Wieso musste er das Fragen? Wollte er sie etwa verrückt machen? Leicht schüttelte sie den Kopf. Er konnte ja nicht wissen, dass sie Ruby hasste. Keiner auf der Crew konnte das wissen. Sie hatte es ja nie erzählt. Denn da gab es nichts zu erzählen, außer, dass man Ruby nicht trauen konnte. Das wusste Sabine ganz genau. Man konnte ihrer Schwester nicht trauen. Niemals. "Gar nichts! Sie wird sowieso bald verschieden", antwortet Sabine auf die Frage von Ezra. Alle sahen zu ihr, mit verwirrten Blicken. Sie konnten alle nicht verstehen warum Sabine so abweisend war, denn keiner wusste was damals passiert ist. Und so wollte Sabine es auch. Sie wollte nicht über Ruby reden. Sie wollte auch nichts mit ihr Zutun haben. "Was schaut ihr mich alle so an?! Wir haben eine Mission oder? Also lasst uns loslegen", meinte Sabine und stand auf. Sie verließ den Gemeinschaftsraum und ließ die anderen mit ihrer Schwester allein, auch wenn sie nicht wusste ob das eine gute Idee war.

Mit verwirrten und geschockten blicken sahen die anderen Crew-Mitglieder Sabine nach. Keine hätte so eine Reaktion von ihr erwartet. Wieso auch? Keiner wusste was zwischen den beiden Zwillingen passiert war und somit wussten sie nicht, warum Sabine ihre Schwester so hasste.

Wütend verschwand Sabine in ihrem Zimmer. Sie rutschte an der geschlossenen Tür, mit dem Rücken runter, bis sie saß. Sabine seufzte und schloss die Augen. Sie hatte ihre Schwester so lange nicht gesehen und gehofft es nie wieder zu tun aber trotzdem freute sie sich. Sabine hatte Ruby trotz allem in der Zeit vermisst. So was kann man ihr auch nicht übel nehem. Ruby ist ihre Schwester und das kann Sabine nicht ignorieren. Einzelne Tränen liefen der jungen Mandalorianerin über die Wangen. Sie war sich nicht ganz sicher warum sie weinte, ob es wegen der gemeinsamen Vergangenheit von ihr und Ruby, das Ruby nun hier war oder wegen dem was sie damals getan hatte ist. Aber es war ihr in diesem Moment auch egal. Sie ließ es einfach geschehen. In diesem einen Moment wollte Sabine einfach weinen. Sie wollte jetzt, in diesem einen Moment, alles raus lassen. Alles was mit Ruby und ihr zu tun hatte. Ob es nun die Erinnerungen an die schönen Zeiten waren oder die, von dem, was Ruby damals getan hatte. Sabine wollte das alles einfach raus lassen und für einen Moment einfach an nichts anderes denken als an sie und Ruby. Auch wenn sie in diesen Moment nur an die schönen Zeiten, und nicht an diese eine Sache dachte. Sabine stieß einen Seufzer aus und wischte sich die Tränen aus dem Gesicht. Dann stand sie auf und rieb sich über die, vom weinen roten Augen. Sie öffnete die Tür und lief fast in Kanan, der vor der Tür stand. "K-kanan. Wie lange, stehst du schon da?", fragte sie. Sie hoffte sehr, das er nicht mitbekommen hatte, das sie geweint hatte. Sabine wollte einfach keine Fragen von ihm beantworten. "Ich bin gerade gekommen aber sag mal, warum hast du geweint?", fragte er. Sabine riss kurz die Augen auf und meinte dann:"Ich habe nicht geweint."-"Sabine, deine Augen sind ganz rot. Du hast geweint. Warum?" Sabine sah weg. Genau dieser Frage wollte sie aus dem weg gehen. Sie wollte einfach nicht drauf antworten. Sie wollte nicht über Ruby reden. "Nicht wichtiges", murmelte Sabine. "Also was wolltest du?", fragte sie. "Ich wollte dir Bescheid sagen, es ist gleich soweit. Wir sind gleich da", erklärte Kanan. "Und jetzt sei ehrlich. Warum hast du geweint? Was ist los?", fragte er. "Nichts! Es ist nichts!" Sabine schob Kanan ein Stück zur Seite und trat auf den Flur. Sie ging in Richtung Cockpit und betrat dieses. Nur Hera war da, was Sabine sehr erleichterte. Sie setzte sich auf den Platz neben Hera und sah in den Hyperraum raus. "Sabine, geht es dir gut? Ich habe dich vorhin weine gehört", sagte Hera. Sabine starrte nur nach draußen und sagte nichts. Auch Hera sagte nichts mehr. Irgendwann seufzte Sabine. So sehr sie es auch wollte, sie konnte nicht mehr länger schweigen. Sie musste es wem sagen und Hera war schließlich genau wie Sabine eine Frau. "Nagut, aber bitte sag es den anderen nicht. Ich rede nicht gern darüber aber ich kann es nicht länger geheim halten. Nicht solange Ruby hier ist", erklärte Sabine. "Sabine, ich verspreche dir, das ich es keinem sage", versprach Hera. Sabine nickte und so erzählte sie Hera alles. Alles was damals passiert ist und warum sie Ruby so hasste. Hera hörte ihr die ganze Zeit über zu und versprach am ende nochmal, nichts zu sagen.
Diese würde die Twi'lek auch nicht machen. Sabine musste es den anderen selber erzählen. Und das würde sie schon tun, wenn Sabine der Meinung war, es wäre Zeit dafür. Aber erstmal stand die Mission im Vordergrund und da dürfte sich Sabine nicht ablenken lassen.

Rebellen Zwillinge [✔︎]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt