Elementarix - Lydia {Silber Fanfiction} #Wattys2016

Kapitel II - Jake

In ihrer ordentlichen Schuluniform betrat Lydia am nächsten Morgen mit einer blauen Bücher Tasche über der Schulter den Speisesaal. Er war riesig, genau wie alles andere im Internat. Es gab Acht lange Tische aus dunklem Holz mit dazu passenden dunklen Bänken. Die Tische waren mit edlem Besteck und ebenso edlen Tellern gedeckt. Das Essen stand bereits wie jeden Morgen auf den Tischen. Eine der vier Wände bestand komplett aus Glas und man konnte den riesigen Schularten sehen. Die Sonne schien bereits hell in den Raum, obwohl es noch ziemlich früh war. Wenn man den Kopf in den Nacken legte und die Decke betrachtete konnte man das riesige Schulwappen sehen, das dort eindrucksvoll gemahlt worden war. Auch die Wände des Speisesaals waren keinesfalls langweilig. Dort war die gesamte Geschichte des Schlosses gemalt worden. Lydia blieb jedes mal wenn sie den Raum betrat einen Moment stehen um die Bilder zu bewundern. Dann ging sie weiter und zog dabei wie immer einige Blicke auf sich.

Ihre Haare fielen ihr in lockeren rot, orangenen Wellen über die Schultern. Ihre grauen Augen waren erstaunlich hell, ihre Haut war makellos und selbst ihre Lippen waren perfekt geschwungen. Alles an ihr schien perfekt. Doch Lydia interessierte das nicht besonders, im Gegenteil. Es war ihr eher lästig. Der einzige Schmuck den sie trug war eine silberne Kette mit einem kleinen Schlüssel daran. Seit dem Tag an dem die Kette plötzlich in ihrem Zimmer erschienen war trug sie sie jeden Tag, versteckt unter ihrer Kleidung. Sie spürte das der Schlüssel besonders war und sie ihn irgendwann brauchen würde. Nun begab Lydia sich mit gesenktem Kopf in den hinteren Teil der Halle und setzte sich schließlich abseits von den anderen an den letztenTisch. Für aussenstehende wirkte sie wie ein wunderschönes beliebtes Mädchen. Doch so war es nicht, aber das war Lydias eigene Entscheidung. Es war nicht so das sie sich für besser hielt als die anderen. Sie ging bloß nicht sonderlich gerne Freundschaften ein. Denn wenn die Menschen ihr wichtig wurden, dann könnten Sie Ihr Wehtun, das hatte sie auf ihrer alten Schule erlebt und das wollte sie nicht noch einmal durchmachen. Daher hielt sie sich von den Meißten auf Lilian fern. Als sie am Tisch Platz genommen hatte nahm sie sich ein Nutella Brötchen und ein bisschen Rührei. Als sie sah wie einige Mädchen sie entsetzt ansahen und sich dann mit pikiertem Blick einen Salat nahmen musste sie grinsen. Die meisten Mädchen hier waren eingebildete Zicken. Wie sie selbst kamen sie aus reichen Familien. Natürlich gab es auch viele Stipendiaten. Denn das Internat war nun mal für besonders talentierte Jungen und Mädchen. Oder eben Schüler mir Reichen Eltern. Lydia hasste es reich zu sein. Sie mochte die Leute die ein Stipendium hatten mehr. Dafür wurde sie von den meisten anderen ignoriert.

Die Mädchen setzten sich ein Stück entfernt von ihr hin und fingen an zu kichern, nachdem sie ihr einen abschätigen Blick zugeworfen hatten. Lydia wendete sich wieder ihrem essen zu und schüttete sich Orangensaft in eins der Kristalgläser. Alles auf Lilian musste schöner und besser sein als auf anderen Schulen. Selbst die Gläser. Lydia zog ein Buch aus ihrer Tasche. Während sie aß begann sie zu lesen. Sie merkte nicht wie sich jemand ihr direkt gegenüber setzte und sie neugierig musterte. "Magie?" fragte eine Jungenstimme schließlich und deutete auf ihr Buch. "Du glaubst doch nicht an sowas oder?" Sagte er grinsend. Lydia sah auf und musterte ihn. Er hatte dunkelbraune Haare, die leicht nach oben gegelt waren. Seine Augen waren fast genauso dunkel wie sein Haare und schimmerten leicht im Licht der Fackeln. Sein wohlgeformter Mund war zu einem leicht spöttischen Grinsen verzogen. Das einzige was nicht zu seinem sonst so perfekten Erscheinungsbild passte war seine Nase. Sie war ein bisschen Krumm und viel zu groß für sein Gesicht. Er musste einen Jahrgang über Lydia sein, denn sie kannte ihn nicht. "Nein natürlich nicht. Ist für eine Hausaufgabe." sagte sie schnell und sah dann wieder hinab in ihr Buch. "Achso. Ich bin Jake Miles ... Und du?" Lydia blickte genervt von ihrem Buch auf und ignorierte seine ausgestreckte Hand. "Lydia!" Sie nannte ihren Nachnamen mit Absicht nicht, wozu auch... Es war ja doch nicht ihr echter. Jake lächelte sie erneut an. "Schöner Name" Seufzend sah Lydia wieder in ihr Buch. "Was willst du von mir?" fragte sie ziemlich unfreundlich. Jake zuckte leicht zusammen, ließ sich aber nicht so schnell abwimmeln. "Ich wollte dich fragen ob du mit mir ausgehen willst" Diesmal zuckte Lydia zusammen. Sie war nicht grade der Typ Mädchen der mit Jungs ausging. Sie war auch nicht der Typ Mädchen mit dem Jungs ausgehen wollten. Zum Mindest nicht hier. Sie war eine von den Mädchen die sich nicht als eine von den reichen sah. Sie nahm Stipendiaten in Schutz und... Sie sah ihn genauer an. Auf seiner Schuluniform war das kleine Zusatzzeichen das andeutete das er ein Stipendiat war. Doch irgendwas an dem Jungen kam ihr komisch vor. Schnell checkte sie seine Aura. Sie war hellorange, was hieß das er einen guten Charachter hatte. Es sagte ihr das er sehr nett, hilfsbereit und Freundlich war und nicht der Typ Junge der Mädchen verarschte, generell war fast nur gutes in seiner Aura zu lesen was Lydia sehr verwunderte. Jeder hatte schlechte Eigenschaften und das spiegelte sich in den Auren wieder. Manchmal war es ein leichter Stich ins grünliche der darauf hinwies das jemand sehr schnell eifersüchtig wurde. Oder ein kleiner Grauer Fleck der zu erkennen gab wie misstrauisch jemand war. Oder aber ein dunkelblauer Rand der darauf hindeutete das jemand sehr selbstverliebt war. Irgendetwas hatte jeder. Doch Jake nicht. Er war freundlich, hilfsbereit und ehrlich. Aber irgendetwas fühlte sich falsch an seiner Aura an. Schließlich merkte sie das sie ihn die ganze Zeit angestarrt hatte, sie würde leicht rot und sah schnell auf ihren Teller. "Ich gehe nicht mit Jungs aus." erwiederte sie nachedem sie sicher war das ihre Stimme normal klang, trank ihren Saft in einem Zug aus und klappte ihr Buch zu, dann stand sie auf und verließ den Speisesaal ohne den Jungen noch einmal anzusehen.